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Drei sind einer zuviel

Drei sind einer zuviel

Titel: Drei sind einer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Noack
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Tag?« fragte Christi.
    »Irre«, versicherten sie ernst.
    »Bei mir war’s auch super. Ich habe meine
Freunde angerufen, wir haben uns in der Emmeransmühle getroffen, ein paar sind
dann noch mit zu mir gekommen. Schade, daß ihr nicht dabei wart. Aber ihr
hattet ja eure Freunde.«
    »Ja«, schwärmte Peter, »wir sind gar nicht
rumgekommen, nicht wahr, Benny?«
    Christl umarmte die hübschen Menschen, mit denen
sie den Nachmittag verbracht hatte, und stieg ins Auto.
    »Meine Mutter hat mir übrigens Torte für euch
mitgegeben, erinnert mich daran, bevor ich aussteige«, sagte sie.
    Wie auf Kommando fingen Peter und Benedikt an zu
wiehern.
    »Was ist los? Warum lacht ihr?«
    »Ach, nichts — entschuldige — «
    »Es ist Kirschtorte mit Streuseln, schmeckt
wirklich gut.«
    »Mit Streuseln — «, schluchzte Peter.
    »Also ihr seid wirklich albern.« Christl war
beinah gekränkt.
    Es tat ihnen ja so leid, daß sie ihr nicht sagen
konnten, weshalb sie lachten. Und das Fiasko ihres Ausflugs nach München
einzugestehen, erlaubte ihnen ihre männliche Eitelkeit nicht.

9
     
    Karlchen arbeitete nun wieder in der Werkstatt
in Montabaur. Sie machte die Glasuren, während Onkel Ernst an der Scheibe
hockte, und Marianne, die Rechte in Gips, mit der Linken die Fenster putzte.
Das tat sie gerne, wenn es regnete. Weil bei gutem Wetter geputzte Scheiben
bekanntlich den Regen anziehen, und sie wollte sich ja nicht das gute Wetter
verderben. Ergo... Lauterbach watschelte herein, er trug ein für seine
Winzigkeit beachtlich großes Brett mit frisch gebrannten Kannen und lud es auf
dem Tisch neben Karlchen ab.
    Sein schrumpliges Kindergesicht strahlte.
Lauterbach war 39 Jahre alt. In seinen Träumen war er manchmal so groß wie ein
normaler Mann und wurde von Karlchen geliebt.
    Seit einigen Monaten hatte er ein Verhältnis mit
einer Türkin. Sie nahm ihn auf den Schoß und wiegte ihn wie ein Kind, und dann
waren beide nicht mehr allein.
    »Laß mich mal an die Scheibe, ich habe so lange
nicht mehr — «, sagte Karlchen.
    Onkel Ernst war froh, daß er aufstehen und ihr
seinen Platz überlassen konnte.
    »Wie geht’s denn eigentlich so?« wollte sie
wissen. »Mit dem Betrieb, meinst du?« Er begann, seine Uhren aufzuziehen, von
denen allein elf Stück in der Werkstatt hingen — gongongong-dingdangdong-bing —
bang-bang — bingbingbing — Kuckuck-Kuckuck.
    »Gewinn ist nicht mehr drin. Aber wenigstens
buttern wir nicht zu wie der Rosler mit seinen dreißig Angestellten. Wenn es
damals nach Marianne gegangen wäre — «
    Marianne warf das Fensterleder nach ihm. »Jetzt
geht die alte Leier wieder los!«
    Zur Zeit der Hochkonjunktur hatte sie ihm
geraten, das Unternehmen zu vergrößern. Aber Onkel Ernst wollte nichts davon
wissen. Einmal ist Schluß mit dem großen Verdienen, hatte er prophezeit. Dann
schlägt das Pendel zurück und erschlägt uns. Laß uns ein Familienbetrieb
bleiben. Verdienen wir zwar weniger als die andern, können aber auch nicht Kopf
und Kragen verlieren, wenn’s mal anders kommt.
    »Und wer hat recht gehabt? Marianne oder ich!?
Nun sag schon, Charlotte.«
    »Hör nicht auf ihn«, höhnte Marianne. »Liebend
gern hätte er sich damals vergrößert, wenn er nur einen Partner gefunden hätte,
der mit iooooo Mark eingestiegen wäre.«
    »Ich hatte einen!«
    »Ja schon, aber kurz vorm Abschluß hast du dich
mit ihm zerstritten. Du kannst ja mit keinem Frieden halten...«
    »Marianne!« drohte Ernst.
    Sie lachte ihn herausfordernd an.
    »Warum bist du nur auf deine Hand gefallen —
warum nicht auf dein böses Maul!« knurrte er.
    »Wie lange mußt du den Gips noch tragen?«
erkundigte sich Karlchen.
    »Das heißt, du möchtest wissen, wann du wieder
abhauen kannst«, ahnte Marianne.
    »Charlotte schon wieder fort? Was soll denn das?
Charlotte bleibt hier!«
    »Ich habe Bayern noch nicht durch.«
    »Und selbst wenn, baust du noch ein paar
Landkreise an, damit du wieder hinkannst«, sagte Marianne.
    »Deine bayerischen Touren können wir uns nicht
mehr leisten, Charlotte. Dein Arbeitsplatz ist hier, verstanden?«
    Karlchen holte einmal tief Luft — und sagte dann
doch nicht, daß sie ihre Jugend nicht in dieser Werkstatt unter Onkel Ernsts
Fuchtel zu vertöpfern gedachte.
    »Was ist überhaupt mit deinem Freund Helmut?«
Dieses Thema hatte gerade noch gefehlt. Onkel Ernst konnte heute früh nicht
genug Streit bekommen.
    »Das war doch mal ’ne Liebe. Und nun redest du
gar nicht mehr von ihm.«
    »Helmut ist

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