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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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zu sehen würde wohl jeden verblüffen. Glaubst du denn, es ist seins?«
    »Keine Ahnung. Mit dem roten Haar sieht die Kleine aus wie ihre Mutter, nicht wie Gräfin Souwanieffs letztes Kind, das so offensichtlich Nikki Kuzans Züge trägt, daß es einem fast den Atem verschlägt.«
    Während man weiter unten im Park diesen Spekulationen nachging, wurden Nikki und Alisa erneut von einem Reiter gestört. Es war Major Tschernow, der auf ihre offene Kutsche zuritt und grüßend an seinen Helm tippte. Nikki runzelte finster die Brauen.
    »Wie schön, Sie wiederzusehen, Madame Forseus«, sagte Tschernow betont und mit schiefem Grinsen, während er die orientalischen Augen abschätzend zusammenkniff.
    Alisa errötete heftig, als sie diese beleidigende Begrüßung hörte und seine Blicke sie beinahe auszogen.
    »Guten Morgen«, entgegnete sie kühl und voll Wut: Mit welcher Kühnheit er sie ansah!
    »Habe dich in letzter Zeit weder im Jachtclub noch im Adligenverein gesehen, Nikki. Der LaSalle-Platz und die Inseln sind ohne dich ziemlich langweilig, aber ich sehe nun, daß du einen guten Grund für diese Abwesenheit hast.«
    »Ich hatte doch keine Ahnung, daß meine Abwesenheit so genau wahrgenommen wird«, bemerkte Nikki trocken.
    »Komm, Nikki, sei doch nicht so bescheiden. Du weißt ganz genau, daß deine Aktivitäten immer guten Stoff für Gerüchte und Beobachtungen bilden, seit du ein kleiner Junge warst.«
    »Sicher haben die Leute Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als auf absurdes Geschwätz zu hören. Hast du übrigens nichts Wichtigeres zu tun, Gregor? Wir möchten dich nicht aufhalten«, sagte Nikki und wehrte damit einen weiteren Versuch zur Unterhaltung ab.
    »Wie du wünschst, Nikki. Ihr Diener, Madame«, meinte Tschernow darauf beschwichtigend und nahm die Brüskierung freundlich hin. Dann zog Tschernow ein Seidentuch aus seinem Ärmel, fegte damit ein imaginäres Staubkörnchen von seinen makellosen Kavalleriestiefeln, schob das Tuch wieder in den Ärmel, so daß ein Zipfel elegant über die silberbestickte Manschette heraushing, wendete sein Reittier und winkte Nikki zu.
    »Falls es genauso ausgeht wie mit Tanja, laß es mich bitte wissen. Ich bin an der Ware interessiert.«
    »Werd’ nur nicht unverschämt, Tschernow«, antwortete Nikki leise. Tschernows langer Schnurrbart zuckte nur, als seine dünnen Lippen sich zu einem leisen Lächeln verzogen. »Ich bin ein geduldiger Mensch, mon ami. Es besteht keine Eile.« Dann gab er seinem Pferd sanft die Sporen zum Trab und verschwand in dem Strom aus Kutschen und Reitern.
    »Was hat dieser unverschämte Hund mit Ware gemeint?« wollte Alisa wissen, sich voll bewußt, was er gemeint hatte. »Und wer ist Tanja?«
    »Reg dich nicht auf, meine Liebe. Tanja war eine alte Freundin, und Tschernow weiß nur zu gut, daß du unter meinem Schutz stehst, daher wird er dich nicht belästigen.«
    »Unter deinem Schutz?« brachte Alisa mühsam heraus und errötete heftig, als sie die offensichtliche, unmißverständliche Eindeutigkeit dieser Erklärung begriff. Natürlich hätte sie es wissen sollen. Wie dumm von ihr. Die volle Wucht dessen, wie die Öffentlichkeit auf sie reagieren würde, machte sie einen Moment lang benommen und schamerfüllt.
    Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer Eltern war sie froh, daß diese nicht mehr am Leben waren, um die schrecklichen Abgründe zu sehen, in die sie gefallen war, das unmoralische Los, das das Schicksal für sie bereithielt. All die Jahre mit der Bestie Forseus hatte sie geduldig gewartet, bis Katelina älter war, und dabei ihre Flucht geplant. Sie hatte ein wenig Geld angespart, um sich damit über Wasser halten zu können. Nun war sie aus keinem anderen Grund als ihrer körperlichen Schwäche dem vernichtenden Charme von Prinz Kuzan erlegen und konnte nicht einmal mehr auf das spartanische Leben auf Forseus’ Anwesen zurückgreifen. Gereizt über den herrischen Anspruch Nikkis und voll Groll, wie ein Besitzstück behandelt zu werden, erwiderte sie kalt: »Ich kann mich nicht erinnern, mich unter deinen Schutz begeben zu haben.«
    »Komm, Schätzchen«, meinte Nikki sachlich, »wenn du dich bitte erinnerst, wie ich dich in dem Stall gefunden habe! Da waren deine Alternativen wohl begrenzt: Weitere Prügel und möglicherweise der Tod, wenn dich Forseus weiter betäubt hätte. Kaum eine vernünftige Wahl, möchte ich meinen. Und wenn du es dir nun überlegst«, drängte Nikki freundlich, »hast du zahlreiche Vorteile, besonders wenn

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