Drei Tage voller Leidenschaft
gestern nachmittag besser, weil meine Ideen beinahe zur Neige gingen und ich nur ein sehr begrenztes Repertoire für Kinderspäße habe. Ich fürchte, ich bin schrecklich außer Übung. Meine Erinnerungen an Kindheitsvergnügen sind sehr schwach, vermutlich von meinen Erwachsenenfreuden überlagert, die vielschichtiger und unendlich amüsanter sind. Ich freue mich aber, zu sehen«, sagte er nun mit aufflammender Leidenschaft in den goldenen Augen, als er sich ihr zuwandte, »daß du inzwischen wieder zu bester Gesundheit erblüht bist. Ich habe in den letzten Tagen deine Wärme stark vermißt.«
»Du bist eine köstliche, verlockende Wärmflasche für mein Bett«, fuhr er dann mit natürlichem Besitzerstolz fort, während er mit einem Finger über ihren nackten Arm strich. »Du paßt so gut zu mir«, murmelte er mit heiserer Stimme.
Bei diesen Worten spürte Alisa, wie Panik in ihr hochstieg. Sie war unsicher, verwirrt und sich der Gefahren bewußt, wenn sie sich Nikkis verführerischem Charme hingab, und fragte sich, wie tief sie sich in ihrer Unerfahrenheit bereits verstrickt hatte. Jede Berührung, jede Zärtlichkeit, schien ein weiterer Faden, der zu einem Netz verwoben wurde, das sie langsam, aber unausweichlich umfing. Sie fühlte sich in dieser Lage schwach vor Hilflosigkeit, dachte aber gleichzeitig voller Liebe an nichts anderes als an ihre Sehnsucht.
Nun streichelte Nikki sie mit beiden Händen und ließ langsam die Finger über ihre sanften Rundungen gleiten. Er beugte den Kopf und berührte ihre warmen, einladenden Lippen. Dann hatte Alisa keine Zeit mehr zum Nachdenken, denn ihre Leidenschaft entflammte ebenfalls.
Einige Zeit später erhob sich Nikki befriedigt von dem zerknüllten Lager.
»Wir müssen uns mit dem Ankleiden beeilen, wenn wir Katelinas Wünsche erfüllen wollen.« Damit ging er splitternackt durch den Raum zur Tür, die ins angrenzende Ankleidezimmer führte. Im Türrahmen blieb er stehen, griff mit einem muskulösen Arm nach der Klingel und sagte: »Ich klingele den Dienern, daß sie dir ein Bad einlaufen lassen. Ich hoffe, daß füllige Nymphen und eine in den Boden eingelassene Badewanne aus schwarzem türkischen Onyx nicht deine Sinne beleidigen. Aber unser Urahn Platon war nicht für seine Eleganz bekannt und neigte eher zu erotischem Purismus.« Darauf erwartete er keine Antwort, sondern rief unvermittelt nach dem Kammerdiener und verließ den Raum.
Eine Viertelstunde später schlenderte Nikki mit dem Kammerdiener im Schlepptau wieder ins Zimmer, der ihm ein frischgestärktes weißes Hemd um die Schultern glattstrich.
Alisa riß rasch die Bettdecke hoch und zog sie um ihre Schultern.
»Bist du immer noch nicht aufgestanden? Tz, Tz, meine Liebe, das wird Katelina aber nicht gefallen.«
»Ich weiß. Ich stehe sofort auf. Aber es war so gemütlich im Bett.«
»Der Spielzeugladen wird dir gefallen. Sie haben die beste Auswahl in der ganzen Stadt.« Während der Kammerdiener um Nikki herumhüpfte, ihm die türkisen Manschettenknöpfe zurechtrückte und den weichen Kragen glattstrich, damit alles perfekt aussah, setzte Nikki sein lockeres Geplauder fort und erklärte, in welcher Richtung der Laden lag, in der man eine Spielzeugeisenbahn für Katelina finden wollte. Er machte eine Bemerkung über das schöne Wetter und ließ sich freundlich über Katelinas stürmischen Charme aus, bis er schließlich merkte, daß Alisas Antworten auf diese Bemerkungen recht einsilbig klangen. Mit einem Blick zum Bett sah er, daß sie offensichtlich verlegen wirkte und die Laken immer enger um sich zu ziehen schien.
»Das reicht, Georgi«, entließ er den Kammerdiener.
»Jawohl, mein Prinz«, sagte der kleine Mann und verließ rasch den Raum.
Dann trat Nikki zum Bett, beugte sich über Alisa und küßte sie auf die Wange. »Verzeih. Ich habe nicht gemerkt, daß Georgi dich störte.«
»Es ist albern, ich bin sicher, aber … ich bin es nicht gewohnt, einen Diener in meinem Schlafzimmer zu haben.«
»Natürlich, Schatz. Ich hätte es merken müssen. Von nun an kleide ich mich selbst an.«
»Oh, nein, ich möchte nicht, daß dein Kammerdiener Probleme bekommt … und … wie willst du das schaffen?« stammelte Alisa entschuldigend.
»Unsinn. Georgi wird sich über die Freizeit freuen, und ich bin in der Lage, mich selbst anzuziehen. Männer haben doch nicht all diese Rüschen und Knöpfe und Spitzen und Bänder wie Frauen. Komm, Schatz, ab in die Badewanne; Katelina wird sich sonst heftig
Weitere Kostenlose Bücher