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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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hervor: »Mach dich auf den Tod gefaßt, Forseus.«
    Forseus starrte Nikki mit tierischer Wildheit an. Seine Augen glitzerten im Wahnsinn, und als er sprach, klangen seine Worte wie die eines Verrückten: »Diese Jesabel verdient es, für ihre Sünden zu sterben«, intonierte er. In seinen Augen brannte das Feuer eines Fanatikers.
    Nikki riß seinen pukku aus der Scheide und sprang auf Forseus zu, der hilflos auf den Rücken fiel. Der Prinz setzte seine Körpergröße und Kraft gnadenlos ein. Sein Blick loderte vor Haß und Gift. Blitzend fuhr die Spitze seines Jagddolches durch die Luft.
    Da sprang Jukko zu, hielt Nikkis Messerhand in vollem Schwung auf und sprach rasch und heftig auf ihn ein, während er den kräftigen Arm mit Mühe festhielt. Aber sein Herr war zu stark. Nikki schüttelte ihn ab und sprang auf Forseus zu, der sich inzwischen wieder erhoben hatte. Als er gerade zum mörderischen Stich ansetzen wollte, rannte Alisa auf ihn zu, Nikkis Jackett eng um sich gezogen. Ihre Augen flackerten vor Angst.
    »Nein! Halt!« schrie sie. »Bitte, ich will das Blut dieses Mannes nicht auf meinem Gewissen haben. Bitte, Nikki!«
    Das war die einzige Stimme, die Nikkis Hand aufhalten konnte, und selbst dann noch zögerte er, ehe er sich von Forseus zurückzog. Er starrte Alisa unsicher an, erhob sich dann abrupt und gab den Mann frei, der hilflos unter ihm gelegen hatte. Dann richtete er die Dolchspitze auf die Lenden des Mannes und sagte: »Ich werde dich nicht umbringen, aber falls ich dein Gesicht noch ein einziges Mal sehe, wirst du das nicht überleben.«
    Mit der Fanatik eines Irren, gestützt auf eine Abweichung, die er Religion nannte, kreischte Forseus: »Gott wird dich für deine Sünden strafen!«
    »Ach ja«, erwiderte Nikki eisig. Dann ergriff er Alisa und bestieg mit ihr sein Pferd. Es wirbelte auf den Hinterbeinen herum, und sie verließen, gefolgt von Arni und Jukko, die Lichtung.
    Langsam ritten sie heim. Nikki hielt Alisa eng umschlungen, und beide waren von einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit und Erleichterung durchdrungen. Ihre Seelen waren in Frieden mit sich. Im Schweigen zufriedener Erschöpfung ließen sie die unzähligen Meilen hinter sich.
    Viel später blickte Nikki einmal auf die rotgoldenen Locken und das feine Gesicht, das an seiner Brust leicht schlummerte, und sagte leise: »Ich liebe dich« – ganz einfach und ohne große Betonung. Das nackte Entsetzen, sie fast verloren zu haben, stand ihm immer noch in aller Deutlichkeit vor Augen.
    Alisa reagierte durch die Schleier eines Halbschlafes auf diese kostbare Bemerkung mit einem leichten, befriedigten Lächeln.
    Nikki küßte sie sanft auf die zerzausten Locken.
    Sie ritten heim.

Dreizehntes Kapitel
Tage der Glückseligkeit
    Am ersten Abend nach ihrer Rückkehr nach Mon Plaisir zogen sich Nikki und Alisa dankbar in ihr Schlafzimmer zurück, nachdem sie die fröhliche Katelina ins Bett gebracht hatten. Nikki hatte ein wunderbares Abendessen bestellt, um die Heimkehr Alisas zu feiern. Zahllose silberne Leuchter beschienen den kleinen Tisch für zwei und verliehen der Szene poetischen Glanz.
    Vor ihnen auf dem Lanerschy-Porzellan lagen in ordentlichen Reihen Mengen von frischem Spargel. Man hatte genaue Anweisungen zur Zubereitung gegeben: Sie durften nicht länger als sieben Minuten in kochendes Wasser gegeben werden, sonst würden die zarten Köpfe abfallen – oder der Kopf des Kochs, hatte Nikki scherzend zur aufmerksamen Köchin gesagt.
    Man hatte ihnen Fingerschalen hingestellt sowie eine große Sauciere mit geschmolzener Butter. Nikki griff stumm mit seinem langen Arm über den kleinen Tisch und rollte die Ärmel von Alisas Neglige hoch, tat das gleiche mit seinem Leinenhemd und empfahl ihr, während er nach der ersten Stange griff, alle Manieren zu vergessen und dieses köstliche Gemüse ausgiebig mit den Fingern zu genießen.
    Alisa zögerte einen Moment und betrachtete den Spargelberg auf ihrem Teller. Als sie mit der Hand über der ersten Stange verharrte, murmelte Nikki in seiner typischen Verachtung aller Sitten: »Ja, ich weiß, Spargel bildet im Repertoire der feinen Manieren für junge Damen ein größeres Problem. Aber was schlechte Tischmanieren angeht, muß ich gestehen, daß sie mich nie dazu veranlassen würden, eine so charmante Begleiterin deswegen abzulehnen.« Alisa blickte auf zu dem kühnsten Mann im ganzen Zarenreich und sagte amüsiert: »Wie beruhigend, dann brauche ich also nicht meine Koffer zu packen, wenn

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