drei !!! Tanz der Hexen
WEISS NICHT
»Na toll!«, schimpfte Franzi. »Michi liebt Kim, aber ich werde im Ungewissen gelassen. Vielleicht sollten wir besser das Thema wechseln. Dem Geist scheint allmählich die Puste auszugehen.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und dachte scharf nach, bevor sie die nächste Frage stellte. »Wer lässt die Katzen aus dem Dorf verschwinden?«
Diesmal kam die Antwort prompt. Das Glas glitt schnell wie der Blitz über das Papier, von einem Buchstaben zum nächsten. Von welcher Kraft wurde es gelenkt? Franzi blickte zu Marie. War sie es, die heimlich schob? Aber Marie sah selbst total überrascht aus. Ihre Augen starrten fasziniert auf das Glas und ihr Mund war vor Aufregung leicht geöffnet. Andererseits war Marie eine ziemlich gute Schauspielerin …
Das Glas wurde langsamer. Es blieb beim letzten Buchstaben stehen.
ROSE
»Rose?« Marie sah ihre Freundinnen verwirrt an. »Was zum Teufel soll das bedeuten?«
Franzi runzelte die Stirn. »Keine Ahnung. Vielleicht heißt jemand aus dem Dorf so. Könnte doch sein, oder?«
Kim zog ihren Finger vom Glas, als hätte sie sich verbrannt. »Ich hab keine Lust mehr.« Ihre Stimme zitterte leicht. »Das ist mir alles zu unheimlich.« Sie stand auf. »Ich gehe ins Bett.«
Franzi nickte. Sie konnte Kim verstehen. Ihr lief ebenfalls ein kalter Schauer über den Rücken. Sie wünschte fast, sie hätten dieses Spiel nie gespielt. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Was war gerade passiert? War es möglich, dass wirklich ein Geist das Glas gelenkt hatte? Oder hatte eine von ihnen es bewusst oder unbewusst über den Papierbogen geschoben? Und wer oder was war Rose?
Am nächsten Morgen kam Oma Lotti aufgeregt aus dem Garten herein, als die drei !!! gerade den Frühstückstisch deckten. »Minka ist weg!«, rief sie schon in der Tür.
»Was?« Franzi stellte die Milch auf den Tisch. »Wie – weg?«
»Sie ist ausgebüxt.« Oma Lotti ließ sich erschöpft auf einen Küchenstuhl fallen. »Ich wollte ein paar Erdbeeren aus dem Garten holen, fürs Frühstück. Da ist Minka an mir vorbeigeflitzt. Ich bin ihr noch nachgerannt, aber sie war zu schnell.«
Die drei !!! verständigten sich mit einem kurzen Blick. Franzis Sorge spiegelte sich auf den Gesichtern ihrer Freundinnen wider. Sie waren sich auch ohne Worte einig: Minka war in Gefahr.
»Wir müssen Minka suchen«, sagte Franzi. »Sofort.«
»Je eher wir sie finden, desto besser«, fügte Kim hinzu.
Oma Lotti nickte. Sie saß wie ein Häufchen Elend auf dem Küchenstuhl. »Es ist alles meine Schuld. Ich habe die Tür offen gelassen. Wenn Minka etwas passiert, verzeihe ich mir das nie.«
Franzi legte den Arm um ihre Oma. »Mach dir keine Vorwürfe. Das hätte jedem passieren können. Wir finden Minka bestimmt.«
»In welche Richtung ist sie denn gelaufen?«, fragte Marie.
»Direkt in den Wald.« Oma Lotti straffte die Schultern und stand auf. »Ich helfe euch suchen.«
»Bleib lieber zu Hause.« Franzi schob ihre Oma sanft zurück auf den Stuhl. »Vielleicht kommt Minka ja zurück, dann sollte jemand hier sein.«
»Du hast recht.« Oma Lotti seufzte. »Aber ich muss doch irgendetwas tun! Ich kann nicht einfach nur untätig herumsitzen und warten, dass die Zeit vergeht.«
»Stellen Sie doch ein Schälchen mit Katzenfutter auf die Fensterbank«, schlug Kim vor. »Vielleicht lockt der Geruch Minka an.«
Oma Lottis Gesicht hellte sich auf. »Gute Idee! Das mach ich sofort.«
Franzi drückte Oma Lottis Arm. »Mach dir nicht zu viele Sorgen, Minka ist bestimmt nichts passiert.« Da fiel ihr etwas ein. »Sag mal, gibt es im Dorf zufälligerweise eine Frau namens Rose?«
Oma Lotti sah Franzi überrascht an. »Rose? Nein. Nie gehört. Warum?«
Franzi winkte ab. »Nur so.« Sie gab Oma Lotti einen Kuss auf die Wange. »Wir müssen los. Bis später!«
»Wo sollen wir denn anfangen zu suchen?« Kim schloss das Gartentor hinter sich. »Minka kann schließlich überall hingelaufen sein.«
»Stimmt, es ist fast so, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen«, sagte Marie.
»Ich weiß.« Franzi seufzte. »Am besten durchkämmen wir erst mal den Wald. Und dann suchen wir im Dorf weiter. Wir müssen Minka unbedingt finden, bevor sie dem Katzenfänger in die Hände fällt.«
»Wenn er sich Minka nicht schon längst geschnappt hat«, murmelte Kim düster.
Die drei !!! liefen einen schmalen Pfad entlang, der immer tiefer in den Wald hineinführte. Hier und da lugten Baumwurzeln aus der Erde, und
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