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Drei Unzen Agonie

Drei Unzen Agonie

Titel: Drei Unzen Agonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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am
Nachmittag im Büro an und erklärte ihm, ich könne mich heute abend nicht mit ihm treffen. Ich schützte
Migräne vor und sagte, ich wollte früh zu Bett gehen. Ungefähr eine halbe
Stunde, bevor Sie auftauchten, kam Augie wieder. Ich wußte, daß Jonathan
Schulden hatte. Ehe er mich kennenlernte, hatte er das Geld mit vollen Händen
ausgegeben. Aber als ich dann hier einzog, wurde er wirklich sparsam und
bemühte sich, seine Schulden langsam abzuzahlen. Es liegt ja wohl auf der Hand,
daß Augie für Jonathans Schwester arbeitet. Sie wollten den Dankbrief als
Beweis dafür, daß Jonathan weit über seine Verhältnisse lebt. Dazu konnte ich
es aber nicht kommen lassen. Ich sagte Augie, ich würde den Brief nicht
schreiben. Slessor könnte die Fotos ruhig abschicken, denn ich hätte sowieso
nicht vor, hierzubleiben. Ich wollte einfach verschwinden, wissen Sie .«
    »Das paßte Augie natürlich
nicht ?«
    Sie fröstelte. »Ganz und gar
nicht. Er erklärte mir, sie hätten schon viel zu viel in die Sache investiert,
als daß sie es sich jetzt leisten könnten, mich laufenzulassen. Er müßte mich
leider überreden. Und dabei war er gerade, als Sie kamen. Ich weiß nicht, wie
lange ich es noch ausgehalten hätte. Ich glaube, Augie wurde gerade erst warm .«
    »Und was haben Sie jetzt vor ?« fragte ich. »Wollen Sie davonlaufen, solange es noch
möglich ist ?«
    »Nein.« Sie schüttelte grimmig
den Kopf. »Das war ein ausgesprochen dummer Einfall. Ich werde Jonathan anrufen
und ihn bitten, hierherzukommen. Dann werde ich ihm die Wahrheit sagen. Was
danach geschehen soll, hat er zu entscheiden .«
    »So ist es richtig«, stimmte
ich zu. »Ich glaube allerdings nicht, daß Slessor aufgeben wird, nur weil Augie
ein paar blaue Flecken abbekommen hat. Möchten Sie nicht für ein paar Tage in
meine Wohnung ziehen ?«
    »Nein, vielen Dank.« Sie
lächelte. »Diese Wohnung hier bedeutet soviel für Jonathan und mich. Wenn ich
ihm meine Geschichte erzählt habe, wenn er die Fotos gesehen hat und Schluß
macht, dann setze ich mich in die nächste Maschine nach Kalifornien und suche
mir wieder einen Job. Wenn er aber nach alledem immer noch entschlossen ist,
mich zu heiraten, werde ich hier in der Wohnung bleiben. Aber ich wäre Ihnen
schrecklich dankbar, wenn Sie in den nächsten Tagen des öfteren hier vorbeikommen könnten .«
    »Wird gemacht«, versprach ich.
» Heute nacht jedenfalls
werden Sie ruhig schlafen können. Wenn Augie sich erst aufgerafft und seinem
Boss Bericht erstattet hat, wird es zu spät sein, um noch etwas zu unternehmen .«
    »Bis dahin habe ich dann auch
mit Jonathan gesprochen, und meine Zukunft wird entschieden sein. Ich weiß
nicht, wie ich Ihnen danken soll, Danny .«
    »Keine Ursache«, meinte ich.
»Es hat mir Spaß gemacht, Augie eine Abreibung zu verpassen .«
    Ich trank meinen Cocktail aus
und trug das leere Glas in die Küche. »Rufen Sie jetzt Jonathan an und bitten
Sie ihn herüber, damit ich gehen kann«, sagte ich. »Wenn Sie mich brauchen, dann
melden Sie sich, gleich um welche Tages- oder Nachtzeit. Okay?«
    »Vielen Dank, Danny.«
    Auf dem Weg zur Tür nahm ich Augies Waffe und seine Brieftasche an mich. Dann fiel mir
etwas Besseres ein. Ich steckte die Brieftasche ein und legte den Revolver auf
die Couch. Cindy riß die Augen auf, als sie die Waffe sah.
    »Er gehörte Augie«, erklärte
ich. »Ich wollte vermeiden, daß er sich zu stark vorkommt, wenn er aufwacht.
Soll ich sie Ihnen hierlassen? Dann fühlen Sie sich vielleicht ein bißchen
sicherer .«
    »Ja, wahrscheinlich.« Sie fuhr
sich mit der Zunge über die Lippen und nahm mir vorsichtig den Revolver aus der
Hand.
    Ich schlug die Brieftasche auf
und sah mir an, was sie enthielt, konnte aber nichts Aufregendes entdecken.
Also warf ich sie ebenfalls aufs Sofa und schlug Cindy vor, sie später in den
Abfalleimer zu werfen.
    »Nur noch eines«, sagte ich,
ehe ich ging. »Wie heißt das Lokal von Slessor und wo liegt es ?«
    »Es heißt Blue Lady und
liegt in Jersey City«, antwortete sie. »Ich wollte Sie auch noch etwas fragen,
Danny .«
    »Bitte.«
    Ihre dunklen Augen glänzten
plötzlich sehnsüchtig. »Stellen Sie sich einmal einen Moment vor, Sie wären
Jonathan und hätten vor, mich zu heiraten. Wie würden Sie wohl die Sache
aufnehmen — ich meine, die Geschichte mit den Fotos und so ?«
    »Diese Frage ist mir zu
schwierig«, brummte ich. »Ich an Jonathans Stelle würde mir die Vertriebsrechte
für die Fotos verschaffen,

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