Drei Worte, die das Glueck bedeuten
gehörten sie und Deke zusammen, als wären sie ein Paar.
All die Hoffnungen, die Erin entschlossen verdrängt hatte, kamen jetzt wieder an die Oberfläche.
Deke hatte in seinem Leben schon eine ganze Menge Frauen geküsst. Aus Pflichtgefühl und aus Leidenschaft, impulsiv und berechnend. Aber der Kuss, den er Erin gegeben hatte, bedeutete mehr als alle anderen davor. Er verband die Vergangenheit mit der Gegenwart und… was und? Der Kuss hatte noch eine tiefere Bedeutung. Stand er vielleicht für ihre Freundschaft? Nun denn, natürlich waren sie Freunde. Das würden sie immer sein.
Allerdings fühlte sich das, was sich zwischen ihnen entwickelte, etwas anders an als Freundschaft. Gewaltiger, tiefer. Es kam Deke so vor, als ginge es hier um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Eine Zukunft mit Erin Jones?
Er lag auf seinem Bett, starrte gegen die Zimmerdecke und dachte über diese Möglichkeit nach. Ist das eigentlich mein Ernst? fragte er sich. Wenn ich an eine Zukunft mit Erin denke, dann bedeutet das doch auch, dass ich mich binde. Für immer. Dann bedeutet das doch… dass ich sie heirate!
Deke ging die vergangene Woche noch einmal durch: Erin und er hatten in einem Haus gewohnt, zusammen gegessen, sich unterhalten, sich gemeinsam um die Kinder gekümmert. Und irgendwie hatte das alles geklappt.
Dann dachte Deke an die Schlittenfahrt am Abend. Wenn er nur mit Zack unterwegs gewesen wäre, hätte das bestimmt auch unheimlich viel Spaß gemacht, aber mit Erin und Sophie und Nicolas war es zu einem Erlebnis geworden.
Bisher war es für Deke nie infrage gekommen, eine Familie zu gründen, Ehemann und Vater zu sein. Und was sein eigenes Familienleben anging, als er noch bei seinen Eltern wohnte – da konnte er sich bloß an die angespannte Atmosphäre zwischen seinem Vater und ihm selbst erinnern, gegen die seine Mutter nichts ausrichten konnte. Die Stimmung zu Hause war immer erdrückend und schwermütig gewesen.
Deke wusste, dass das nicht in allen Familien so war – schließlich hatte er mitbekommen, dass es in Erins Elternhaus etwa ganz anders ablief. Trotzdem hatte er immer fest damit gerechnet, dass es doch auf jede Familie zutraf, der er angehörte.
Aber jetzt, heute Nacht, fragte er sich zum ersten Mal in seinem Leben, ob er es vielleicht wagen könnte. Er fragte sich, ob er es mit Erin wagen könnte.
Und vor allem fragte er sich, was Erin wohl von diesem Gedanken halten würde.
Langsam wurde es immer weihnachtlicher. In ganz Eimer tauchten funkelnde Lichter auf, und die Treppengeländer und Zäune wurden mit Girlanden geschmückt.
Da fand Erin, dass es jetzt auch für sie an der Zeit war, sich auf die Feiertage einzustellen. Sie sagte sich, dass sie bis jetzt damit gewartet hatte, weil sie so viel zu tun hatte. Aber so ganz stimmte das nicht. Eigentlich lag es daran, dass Deke und Zack bei ihr wohnten.
Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie sich das anfangs vorgestellt hatte – ob sie gedacht hatte, die zwei würden nach ein paar Tagen schon wieder abreisen, auf Nimmerwiedersehen zurück nach New Mexico. In diesem Fall wäre es tatsächlich klüger gewesen, sich nicht um Weihnachten zu kümmern, bis sie verschwunden waren. Auf diese Weise hätte Erin sich keine bittersüßen Erinnerungen an Weihnachten in Eimer geschaffen, an die sie Jahr für Jahr erinnert würde.
Aber Deke und Zack reisten nicht ab, sie waren immer noch da. Nachdem Erin mit ihnen Schlitten gefahren war, wusste sie, dass sie nun für immer Teil ihrer Weihnachtserinnerungen sein würden. Und wo das nun schon so war, konnte Erin diese Erinnerungen auch ruhig so schön wie möglich gestalten. Das würde sie zumindest jetzt glücklich machen.
Nachdem Deke also an diesem Morgen zum Laden gefahren war und die älteren Kinder zur Schule gegangen waren, bereiteten sie und Zack sich gemeinsam auf das nahende Weihnachtsfest vor.
„Wahrscheinlich erinnerst du dich gar nicht mehr an dein erstes Weihnachtsfest“, erzählte sie ihm, weil Zack es liebte, wenn man mit ihm redete, selbst wenn er nicht jedes Wort verstand. „Und vielleicht wirst du dich später auch nicht mehr an dieses erinnern. Wahrscheinlich nicht. Aber du kannst sicher sein, dass wir immer an dich denken werden.“
Zunächst schmückte Erin Haus und Garten, dann baute sie mit Zack einen kleinen Schneemann, der ungefähr so groß wie der Junge war. Schließlich bereitete sie Plätzchenteig vor und legte ihn in den Kühlschrank, damit die Kinder später Figuren
Weitere Kostenlose Bücher