Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Titel: Drei Worte, die das Glueck bedeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
Vom Netzwerk:
hatte eine kahle Stelle.
    „Und?“ sagte Erin zu Deke. „Was meinst du?“
    „Ich finde es wunderbar“, erwiderte er ehrlich.
    „Was ist wunderbar?“ Sie sah ihn verwirrt an. .
    Da wurde ihm klar, dass sie von ihm hatte hören wollen, welchen Baum er mitnehmen wollte.
    „Ich spreche nicht von den Bäumen“, erklärte Deke. „Ich meine unseren Ausflug hierher. Mit der ganzen Familie. Das gefällt mir.“
    „Oh.“ Zunächst schien Erin verwirrt, dann erfreut. „Mir gefällt das auch.“
    In diesem Moment wehte ihr eine dunkle Haarsträhne ins Gesicht. Automatisch streckte Deke die Hand aus, um sie ihr hinter die Ohren zu schieben. Dabei berührte er mit der behandschuhten Hand ihre Wange. Er konnte ihre Haut zwar nicht an seinen Fingern spüren, aber schon diese indirekte Berührung führte dazu, dass er sich nach mehr sehnte. Er wollte ihre Hand in seine nehmen und mit Erin spazieren gehen.
    Da standen sie nun und sahen sich in die Augen. Bis Deke plötzlich einen Schneeball in den Rücken bekam.
    „Volltreffer!“ schrie Nicolas.
    Deke hob Zack von den Schultern und übergab ihn Erin. „Entschuldige, aber darf ich…? Ich hätte da etwas Wichtiges zu erledigen.“ Dann fuhr er schnell herum, um eine Hand voll Schnee aufzunehmen und damit Nico hinterherzujagen. Seit Jahren hatte Deke bei keiner Schneeballschlacht mehr mitgemacht. Es war einfach wunderbar erfrischend, sich mit Nico und Gabriel und Sophie gegenseitig die Bälle entgegenzuschleudern. Als Deke kurz aufschaute, sah er, dass Zack ihm zuwinkte und Erin lachte. Schließlich waren alle durchnässt und voller Schnee. Da rief Nico Waffenstillstand aus.
    „Wie wär’s übrigens mit diesem da“, sagte Deke plötzlich zu Erin.
    „Wie bitte? Wie wär’s womit?“ Erin betrachtete ihn verwirrt.
    Deke zeigte auf eine Fichte. „Mit dem Baum da.“ Außer Zack war Deke der Einzige, der noch keinen Baum vorgeschlagen hatte. Eigentlich hatte er sich auch gar nicht an der Auswahl beteiligen wollen, eigentlich war er einfach nur so mitgekommen. Er hatte sich anfangs auch gar nicht befugt gefühlt, Vorschläge zu machen. Aber nicht zuletzt durch die Schneeballschlacht hatte er nun das Gefühl dazuzugehören. Warum sollte er also nicht auch einen Vorschlag machen?
    Schließlich hatte er doch Augen im Kopf, oder?
    Deke stand neben dem Baum und wartete darauf, dass die ersten Einwände laut würden, dass jemand den Baum als „zu voll“ oder „zu krumm“ oder „zu groß“
    bezeichnen würde.
    Doch niemand sagte ein Wort. Alle betrachteten stumm den Baum, kamen näher an ihn heran, gingen darum herum. Er war etwa drei Meter hoch und passte damit gut in Erins Haus, das sehr hohe Decken hatte. Der Baum war auch nicht zu buschig gewachsen, als dass man keinen Schmuck mehr anhängen konnte.
    Außerdem hatte er keine Lücken oder kahle Stellen. Und das bedeutete aus Dekes Sicht, dass der Baum genau so war, wie er sich immer einen Weihnachtsbaum gewünscht hatte, als er noch ein kleiner Junge war.
    Natürlich hatte es bei ihm zu Hause nie so einen Baum gegeben. Sein Vater hatte immer gesagt, große Bäume würden viel zu viel Arbeit machen. Und seiner Mutter zufolge machten große Bäume zu viel Dreck. Also hatten sie immer bloß einen kleinen Baum gehabt, der auf einen Beistelltisch passte. Und sie hatten die Bäume immer mit diesen Glaskugeln geschmückt, die gleich zerbrachen, wenn man sie nur ansah – insbesondere, wenn man gerade acht Jahre alt war.
    „Der Baum ist ziemlich groß“, räumte Deke nun ein, während Erin und ihre Kinder  ihn  eingehend  betrachteten.
    „Wahrscheinlich  wäre  es  ziemlich  anstrengend, ihn den Hügel hinunterzuschleppen.“
    Erin gab keine Antwort. Sie ging immer noch gedankenverloren um den Baum herum. Sie und die Kinder.
    „Hm“, machte Sophie.
    „Tja“, sagte Nicolas.
    „Ah“, rief Gabriel aus und sah sich den Baum durch den Sucher seiner Kamera an. Dann drückte er auf den Auslöser, ging ein Stück weiter und schoss noch ein Bild.
    „Baum?“ fragte Zack hoffnungsvoll.
    „Natürlich gibts hier noch viel mehr Bäume“, sagte Deke.
    „Nein“, erwiderte Erin. „Wir nehmen diesen.“
    „Ja!“ Die Kinder jubelten und sprangen fröhlich auf und ab.
    „Ist er auch nicht zu groß?“ hakte Deke nach. „Meinst du nicht, dass er zu viel Platz im Wohnzimmer wegnimmt? Und was ist, wenn die Lichterkette nicht lang genug ist? Wie siehts mit dem Schmuck aus? Für diesen Baum brauchen wir doch

Weitere Kostenlose Bücher