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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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sicher.
    »Ich will mich so fühlen, wie ich mich gefühlt habe, als ich mit Lawrence zusammen war. Ich will wieder ganz sein.«
    »Dafür brauchst du ihn nicht. Du … du brauchst niemanden dafür. Du bist schon …« Er wendet den Blick ab, fährt sich nervös mit der Hand durchs Haar, als machte er sich Sorgen, jemand könnte uns beobachten. »Du bist jetzt schon ganz und stark und witzig, und du brauchst sie nicht.«
    Mit einem Mal bin ich mir der Tatsache sehr bewusst, dass meine rechte Hand Dschinns Unterarm umklammert hält und die Finger meiner linken mit seinen verflochten sind, dass seine Haut makellos und glatt ist wie nichts, was ich jemals berührt habe. Ich beiße mir auf die Lippen und spüre das Beben im Unterkiefer.
    »Geh weg von dieser Party«, sagt Dschinn ruhig, mit seinem durchdringenden, forschenden Blick, als lese er in den Tiefen meines Geistes. »Du brauchst niemanden hier. Ich bringe dich nach Hause.«
    Nach Hause. Weg von all den Leuten, weg von der ersten wirklichen Party, die ich seit ich weiß nicht wie langer Zeit besuche. Ich schüttele den Kopf. »Aber ich möchte … wieder dazugehören.« Ich blicke in Richtung Ollie und Aaron. »Ich wünschte einfach, ich könnte zu etwas gehören, wie sie es tun …« Ich unterbreche mich.
    Mein Atem stockt auf halber Strecke zwischen meinen Lungen und meinen Lippen. Wünschte. Ich hatte das nicht vor. Warum bin ich nur so dumm gewesen? Ich lasse Dschinns Arm los, mein Herz hämmert.
    Dschinn beobachtet mich aufmerksam, studiert mein Gesicht. Er lächelt, sieht dabei jedoch merkwürdig traurig aus. Dann steht er mit der Anmut eines Tänzers auf und zieht mich mit sich auf die Füße. Als der Gang sich zu drehen beginnt, legt er mir die Arme um die Taille, bis ich den Blick wieder auf seine Augen richten kann. Was habe ich getan? Was habe ich mir gewünscht? Ich kann nicht aufhören zu zittern. Ich versuche Dschinn zu sagen, dass ich es abbrechen will, aber die Worte bleiben mir in der Kehle stecken.
    Dschinn stößt langsam den Atem aus und nimmt die Hände von mir, als habe er eine schwankende Vase abgefangen. Er legt einen Arm vor den Bauch, den anderen in den Rücken. Er verneigt sich ein kleines bisschen, wobei er die dunklen Augen erst im letzten Moment von meinen abwendet. Leise, so leise, dass ich ihn fast nicht verstehe, sagt er, während er sich wieder aufrichtet: »Wie du wünschst.«

8
    Dschinn
    D er Wunsch zieht an mir, als stände ich mitten in einem schnell fließenden Bach. Ich kann die Art gestalten, wie er gewährt wird, die Finger ins Wasser tauchen und es dazu bringen, dass es so fließt, wie ich es will. Ich gewähre ihn sorgfältig, so umsichtig, wie ich schon lange nicht mehr gearbeitet habe. Es wäre leichter, den Wunsch durch mich hindurchströmen und sich selbst gewähren zu lassen, aber das Ergebnis wäre vielleicht nicht ganz das, was Viola sich vorgestellt hat. Ich möchte, dass es richtig ist, nicht bloß das Ergebnis unkontrollierter Magie. Unglückseligerweise muss ich Aaron mit in die Sache hineinziehen und Ollie auch … sie alle. Ich teile den Strom von Magie und lasse ihn wieder zusammenfließen. Obwohl ich weiß, dass es sich lediglich um eine Illusion sterblicher Geister handelt, kann ich nicht anders – ich hoffe, ich werde den Wunsch so gewähren, dass Viola sich wirklich wieder intakt fühlen wird. Vielleicht schaffe ich es ja, sie wieder ganz zu machen.
    Dann ist es erledigt. Alles perfekt geplant, wie eine Rosenknospe, die sich zu einer makellosen, symmetrischen Blüte öffnet. Ich höre, wie Aaron in dem Zimmer zu Ollie sagt, er müsse jetzt gehen, kurz darauf das Rascheln von Kleidern. Viola mustert mich, und ihre tränennassen Augen werden trocken und füllen sich mit dem Funkeln, das sie haben, wenn sie lacht. Ich bin augenblicklich froh darüber, dieses Funkeln in die Gewährung des Wunsches eingeschlossen zu haben. Nun möchte ich gern zusehen, wie sie sich verändert, wie die Traurigkeit von ihr abfällt, aber ich weiß, dass Aaron jetzt jeden Moment aus dem Schlafzimmer herausgefegt kommen wird, und … nein.
    Also verschwinde ich aus dem Gang – die Magie wird sich um alles Weitere kümmern – und erscheine im Holly Park. Ich lasse mich unter der Eiche auf den Boden fallen und starre durch die Zweige hinauf in den Nachthimmel. Vielleicht hätte ich bleiben sollen, um sicherzustellen, dass alles verläuft wie geplant. Oder um Lawrence Bescheid zu sagen. Oder irgendwas .
    Nein. Gar

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