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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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stören. »Kein Problem«, sagte sie fröhlich ins Telefon und bedeutete mit einem Lächeln und einem erhobenen Zeigefinger, dass sie gleich fertig sein würde.
    Olivia blickte auf die andere Straßenseite, wo Eve und Graham dabei waren, zusammen auf ein orangefarbenes Fahrrad zu steigen.
    »Entschuldige«, sagte Calla zu Olivia und steckte ihr Handy in die Innentasche ihrer übergroßen Tasche. »Ich hatte den Fahrer meines Dad gebeten, uns heute zu fahren, aber es ist so schön draußen, dass ich dachte, wir gehen vielleicht lieber zu Fuß. Macht es dir etwas aus?«
    »Klar«, stimmte Olivia zu. »Ich meine, nein, es macht mir nichts aus.«
    Calla lächelte und faltete ihren leichten Military-Baumwollmantel zusammen und steckte ihn in ihre Tasche. Olivia kam sich plötzlich in ihrem schweren Wollmantel klobig und unbeholfen vor und fragte sich, wie sie ihn beiläufig ausziehen könnte, als Calla Eve zuwinkte.
    »Hey Leute«, rief Calla. Graham bemühte sich, sein Fahrrad zwischen den Beinen zu halten, während Eve versuchte, auf dem Lenker zu balancieren.
    »Was, keine Helme?« Calla lachte.
    »Wir fahren nicht weit«, rief Eve zurück. »Ich dachte, du hast heute ein Treffen mit der Schülerzeitung.«
    »Planänderung«, rief Calla und hakte sich bei Olivia unter. »Wir gehen shoppen.«
    Sie bogen in die Haight Street ein und waren kaum einen Block gelaufen, als Olivia bemerkte, dass praktisch alle, die ihnen begegneten –, von den Jugendlichen am Straßenrand über alte Männer, die Einkaufswagen schoben, bis zu irgendwelchen Touristen – anhielten, um Calla nachzusehen, wenn sie vorbeiging. Einige der Wagemutigeren pfiffen oder riefen ihr etwas nach, doch wenn Calla das wahrnahm, ließ sie es sich nicht anmerken.
    »Ich habe nicht einmal gefragt, wohin wir gehen«, sagte Calla, während sie an einer Kreuzung warteten, ihr Lächeln war einnehmend und ansteckend. »Ich hoffe, es ist irgendwo in der Nähe.«
    Olivia merkte, wir ihr Puls schneller schlug. Poseys Warnung, dass sie niemandem von dem Laden erzählen dürfe, klang noch in ihren Ohren. Als hätte sie Violet damit gerufen, tauchte sie plötzlich neben ihr auf.
    »Mach dir keine Sorgen, O«, sagte Violet. »Du verrätst ja nichts. Außerdem hast du gesehen, wie schlecht die Geschäfte bei Posey gehen. Du tust ihr sogar einen Gefallen.«
    Olivia biss die Zähne zusammen und bezweifelte Violets Logik, aber sie zwang sich, zumindest so zu tun, als glaube sie es.
    »Es ist in der Nähe vom Dolores Park«, erklärte Olivia.
    »Okay.« Calla zuckte fröhlich mit den Schultern. »Das ist zwar ein ganzes Stück, aber ich bin bereit, wenn du es bist.«
    Olivia nickte und lächelte. Ihre Beine schmerzten zwar von den zwei Meilen, die sie diesen Morgen mit Soren in der Sportstunde gelaufen war, doch irgendwie war das wohl nicht die richtige Gelegenheit, das zu erwähnen.
    »Oh, ich wette, ich weiß, welcher Laden das ist«, überlegte Calla. »Ist es diese kleine Boutique mit der handgemachten Babyunterwäsche? Ich schwör dir, alles dort drin riecht nach Süßigkeiten. Jedes Mal, wenn ich dort reingehe, komme ich vor Hunger fast um.«
    »Ähm, nein«, antwortete Olivia zögernd, doch dann dachte sie, dass es wahrscheinlich klüger wäre, Calla auf Poseys Laden vorzubereiten. »Es ist ehrlich gesagt weniger ein Laden. Mehr so etwas wie eine … eine Änderungsschneiderei.«
    Olivia hielt den Atem an und erwartete schon, dass Calla auf der Stelle stehen blieb und umkehrte. Doch sie ging weiter, zog Strähnen ihres offenen dunklen Haars unter den dicken Riemen ihrer Leinentasche hervor und lächelte Olivia über die Schulter an. »Ich bin jetzt schon begeistert.«
    ***
    »Schmetterling«, erklärte Calla, sobald sie am Park um die Ecke gebogen waren.
    Violet fuhr herum und sah Olivia verblüfft an.
    »Was … wo?«, fragte Olivia vorsichtig und sah, wie Calla ein paar Schritte zurücktrat und auf die schäbige Markise deutete, die im gnadenlosen Schein der Nachmittagssonne noch älter und schmutziger aussah. Zum ersten Mal bemerkte Olivia eine Reihe schiefer, halb verblasster Buchstaben auf der Markise.
    »Mariposa« , las Calla. »Das bedeutet Schmetterling auf Spanisch.«
    Olivia wechselte schnell einen Blick mit Violet und räusperte sich dann.
    »Lass mich raten«, sagte Calla und grinste vergnügt. »Du hast Französisch belegt.«
    Sie wartete nicht auf die Antwort, sondern ging gleich zum Laden, spähte neugierig durch das abgedunkelte Schaufenster und öffnete

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