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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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die Gesetzlosigkeit Israels, sondern die Macht der Feddajin mußte demonstriert werden.
    Sie sprachen als Gleichberechtigte, und Mahmud schien jedem mit der gleichen Aufmerksamkeit zuzuhören. Hassan saß still da und lauschte den leisen, ruhigen Stimmen dieser Menschen, die wie Bauern aussahen und wie Senatoren redeten. Er hoffte und fürchtete gleichzeitig, daß sie seinen Plan akzeptieren würden: Es würde die Erfüllung zwanzigjähriger Racheträume sein, jedoch bedeuten, daß er Dinge tun mußte, die schwieriger, brutaler und riskanter waren als seine bisherige Arbeit. Am Ende hielt er es nicht länger aus, ging nach draußen, hockte sich in den schäbigen Hof, genoß den Duft der Nacht und des sterbenden Feuers. Ein wenig später hörte er von innen einen leisen Chor, als werde abgestimmt.
    Mahmud kam heraus und setzte sich neben Hassan. »Ich habe nach einem Auto schicken lassen.«
    »Wieso?«
    »Wir müssen nach Damaskus reisen. Noch heute nacht, denn es gibt eine Menge zu tun. Es wird unsere größte Operation sein. Wir müssen sofort mit der Arbeit anfangen.«
    »Es ist also entschieden?«
    »Ja. Die Feddajin werden das Schiff kapern und das Uran stehlen.«
    »So sei es«, sagte Yasif Hassan.

    *

    David Rostow hatte seine Familie immer in kleiner Dosierung bevorzugt, und während er älter wurde, verkleinerten sich diese Dosierungen ständig. Mit dem ersten Tag seines Urlaubs war er zufrieden. Er bereitete das Frühstück zu, sie gingen am Strand spazieren, und am Nachmittag spielte Wladimir, das junge Genie, simultan gegen Rostow, Marja und Jurij Schach und gewann alle drei Partien. Sie nahmen sich zum Abendessen stundenlang Zeit, tauschten alle Neuigkeiten miteinander aus und tranken ein wenig Wein. Der zweite Tag verlief ähnlich, aber er machte ihm weniger Freude; und am dritten Tag hatte ihnen ihre eigene Gesellschaft nichts Neues mehr zu bieten. Wladimir erinnerte sich daran, daß er ein Wunderkind sein sollte, und steckte die Nase wieder in seine Bücher; Jurij begann, auf dem Plattenspieler degenerierte westliche Musik zu spielen, und stritt sich mit seinem Vater über abtrünnige Dichter; Marja zog sich in die Küche der Datscha zurück und hörte auf, ihr Gesicht zu schminken.
    Als die Nachricht eintraf, daß Nik Bunin aus Rotterdam zurückgekehrt sei und eine Abhörvorrichtung in der Stromberg angebracht habe, benutzte Rostow dies als Vorwand, um wieder nach Moskau zu reisen.
    Nik berichtete, daß die Stromberg , bevor der Verkaufan Savile Shipping abgeschlossen worden sei, zu der üblichen Inspektion im Trockendock gelegen habe. Eine Anzahl kleinerer Reparaturen sei durchgeführt worden; Nik habe sich als Elektriker ausgegeben, sei ohne Schwierigkeiten an Bord gelangt und habe einen starken Leitstrahlsender im Bug des Schiffes angebracht. Zum Schluß habe der Dockvormann ihn zur Rede gestellt, da sein Plan für jenen Tag keine elektrischen Arbeiten vorsah; Nik habe darauf hingewiesen, daß seine Arbeit sicher nicht bezahlt werden müsse, wenn sie nicht bestellt worden sei.
    Von nun an würde der Sender, wenn der Strom eingeschaltet war – also ständig auf See und meistens im Dock –, alle dreißig Minuten ein Signal ausschicken, bis die Stromberg sank oder verschrottet wurde. Für den Rest ihres Bestehens würde Moskau sie überall in der Welt innerhalb einer Stunde ausfindig machen können.
    Rostow hörte Nik zu und schickte ihn dann nach Hause. Er hatte Pläne für den Abend. Schon seit langem hatte er Olga nicht mehr getroffen, und er war neugierig, was sie mit dem batteriegetriebenen Vibrator anstellen würde, den er ihr als Geschenk aus London mitgebracht hatte.

    *

    Im israelischen Marinegeheimdienst gab es einen jungen Hauptmann namens Dieter Koch, der als Schiffsingenieur ausgebildet war. Wenn die Coparelli mit ihrer Yellow-Cake-Ladung von Antwerpen aus in See stach, mußte Koch an Bord sein.
    Nat Dickstein traf in Antwerpen ein und hatte nur eine ganz vage Vorstellung, wie er vorgehen könnte. Von seinem Hotelzimmer aus rief er den örtlichen Repräsentanten der Firma an, der die Coparelli gehörte.
    Wenn ich sterbe, dachte er, während er auf die Verbindungwartete, wird man mich von einem Hotelzimmer aus zu Grabe tragen.
    Ein Mädchen meldete sich. Dickstein sagte energisch: »Hier ist Pierre Beaudaire, geben Sie mir den Direktor.«
    »Einen Moment, bitte.«
    Eine Männerstimme. »Ja?«
    »Guten Morgen, hier ist Pierre Beaudaire von der Beaudaire-Besatzungsvermittlung.«

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