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Dreifach

Titel: Dreifach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Seiten.«
    Er berührte ihre Wange, beugte sich vor und küßte sie auf die Lippen. »Woher hast du so viel Weisheit, Kind?«
    »Es ist nicht Weisheit, es ist Liebe.«
    Dann drückte er sie fest an sich, küßte sie und gab ihr zärtliche Namen. Nach einer Weile liebten sie sich einfach, fast ohne Worte, ohne Geständnisse, dunkle Phantasien oder bizarre Begierden. Sie gaben und empfingen Lust mit der Vertrautheit eines alten Paares. Danach schliefen sie von Frieden und Glück erfüllt ein.

    *David Rostow war über den Euratom-Computerausdruck bitter enttäuscht. Nachdem er und Pjotr Tyrin Stunden damit verbracht hatten, ihn zu entschlüsseln, blieb die betrübliche Tatsache bestehen, daß die Lieferungsliste sehr lang war. Sie konnten auf keinen Fall jedes denkbare Ziel überwachen. Die einzige Möglichkeit, das Richtige herauszufinden, bestand darin, Dicksteins Fährte wieder aufzuspüren.
    Dadurch gewann Yasif Hassans Mission in Oxford weit größere Bedeutung.
    Sie warteten auf den Anruf des Arabers. Um 22.00 Uhr ging Nik Bunin schlafen; er genoß den Schlaf, wie andere Menschen ein Sonnenbad genossen. Tyrin hielt es bis Mitternacht aus, dann zog auch er sich zurück. Rostows Telefon klingelte endlich um 1.00 Uhr. Er fuhr wie unter einem Schock zusammen, packte den Hörer und wartete ein paar Sekunden, um sich zu sammeln.
    »Ja?«
    Hassan meldete sich über die dreihundert Meilen der internationalen Telefonverbindung hinweg. »Ich habe es geschafft. Der Mann war hier. Vor zwei Tagen.«
    Rostow ballte eine Faust, um seine Erregung zu unterdrücken. »Himmel, welch ein Glück!«
    »Was jetzt?« Der Russe hielt überlegend inne. »Er weiß nun, daß wir Bescheid wissen.«
    »Ja. Soll ich zurückkommen?«
    »Ich glaube nicht. Hat der Professor gesagt, wie lange der Mann vorhat, in England zu bleiben?«
    »Nein. Ich habe ihm eine direkte Frage danach gestellt. Der Mann hatte sich darüber nicht geäußert.«
    »Das war anzunehmen.« Rostow runzelte nachdenklich die Stirn. »Als erstes muß der Mann jetzt melden, daß er aufgeflogen ist. Das bedeutet, daß er sich mit seinem Londoner Büro in Verbindung setzt.«
    »Vielleicht hat er das schon getan.«
    »Ja, aber er könnte ein Treffen arrangieren. DieserMann ist vorsichtig, und Vorsichtsmaßnahmen brauchen Zeit. Gut, überlassen Sie es mir. Ich werde heute noch nach London fliegen. Wo sind Sie jetzt?«
    »Ich bin immer noch in Oxford, bin vom Flughafen sofort hierhergefahren. Ich kann erst morgen früh nach London zurück.«
    »In Ordnung. Nehmen Sie ein Zimmer im Hilton. Sie hören dort gegen Mittag von mir.«
    »Wird gemacht. A bientôt. «
    »Moment.«
    »Ja, ich bin noch dran.«
    »Unternehmen Sie nichts aus eigener Initiative. Warten Sie, bis ich da bin. Sie haben gute Arbeit geleistet, verderben Sie jetzt nicht alles.«
    Hassan hängte ein.
    Rostow blieb einen Augenblick lang still sitzen. Plante Hassan irgendeine Dummheit, oder nahm er ihm übel, daß er ermahnt worden war, artig zu sein? Das letztere wahrscheinlich. Hassan konnte in den nächsten Stunden ohnehin nicht viel Schaden anrichten.
    Er wandte seine Gedanken wieder Dickstein zu. Der Mann würde ihnen keine zweite Chance geben, seine Spur aufzunehmen. Rostow mußte sofort aktiv werden. Er zog seine Jacke an, verließ das Hotel und fuhr mit einem Taxi zur russischen Botschaft.
    Er mußte einige Zeit warten und sich vier verschiedenen Leuten gegenüber ausweisen, bevor man ihn mitten in der Nacht einließ. Der diensthabende Telefonist nahm Haltung an, als Rostow den Fernmelderaum betrat. Rostow befahl: »Setzen Sie sich. Wir haben zu arbeiten. Rufen Sie zuerst das Londoner Büro an.«
    Der Telefonist nahm den Apparat mit dem Sprachverzerrer und begann, die Verbindung mit der russischen Botschaft in London herzustellen. Rostow zog seine Jakke aus und krempelte sich die Ärmel hoch.
    Der Telefonist sagte: »Genosse Oberst David Rostowverlangt den höchsten Sicherheitsoffizier.« Er bedeutete Rostow, den Zusatzapparat zu benutzen.
    »Oberst Petrow.« Es war die Stimme eines Soldaten von mittlerem Alter.
    »Petrow, ich brauche Hilfe«, erklärte Rostow ohne Umschweife. »Ein israelischer Agent namens Nat Dickstein hält sich wahrscheinlich in England auf.«
    »Ja, sein Bild ist uns mit der Diplomatenpost zugegangen – aber man hat uns nicht mitgeteilt, daß er hier sein soll.«
    »Hören Sie zu. Er könnte mit seiner Botschaft Kontakt aufnehmen. Ich möchte, daß Sie alle bekannten israelischen Diplomaten

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