Dreifach
er im Freien war, betätigte er das Gerät von neuem. »Hier ist Zwanzig. Ich habe den Piraten.«
Danke, Zwanzig. Dreizehn hat ihn auch.
Tyrin sah, daß der Israeli die Cromwell Road überquerte. »Ich folge Meier«, meldete er.
Fünf und Zwanzig, hört mir beide zu. Nicht folgen. Ist das klar, Fünf?
Ja.
Zwanzig?
»Verstanden«, sagte Tyrin. Er blieb an der Ecke stehen und wartete, bis Meier und Dickstein in Richtung Chelsea verschwanden.
Zwanzig, geh zurück ins Hotel. Ermittle seine Zimmernummer. Nimm dir ein Zimmer nicht weit von seinem. Ruf mich nachher gleich an.
»Verstanden.« Tyrin probte bereits seine Rolle auf dem Rückweg: Entschuldigen Sie, der Mann, der gerade hinausging, der Kleine mit der Brille – ich glaube, daß ich ihn kenne, aber er ist mit einem Taxi weggefahren, bevor ich ihn einholen konnte ... Er heißt John, aber wir nannten ihn immer Jack. Welche Zimmernummer ...? Doch wie sich herausstellte, war all das überflüssig. Dicksteins Schlüssel lag noch auf dem Empfangstisch. Tyrin prägte sich die Nummer ein.
Der Mann an der Rezeption kam zu ihm. »Kann ich Ihnen helfen?«
»Ich hätte gern ein Zimmer«, sagte Tyrin.
*
Dickstein küßte sie wie ein Mann, der den ganzen Tag geschmachtet hat. Er genoß den Duft ihrer Haut und die weichen Bewegungen ihrer Lippen. Dann streichelte er ihr Gesicht und sagte: »Das, das ist es, was ich brauche.«Sie starrten sich in die Augen, und die Wahrheit war nackt zwischen ihnen. Ich kann tun, was ich will, dachte er. Der Gedanke durchfuhr ihn immer wieder wie eine Beschwörung, wie ein Zauberspruch. Er berührte gierig ihren Körper. Sie standen sich in der kleinen blau und gelb gestrichenen Küche gegenüber und blickten sich in die Augen, während er die geheimen Stellen ihres Körpers betaste. Ihr roter Mund öffnete sich ein wenig, und er spürte, wie ihr Atem schneller wurde und heiß über sein Gesicht strich; er atmete tief ein, um dieselbe Luft wie sie in sich aufzunehmen. Dickstein dachte: Wenn ich tun kann, was ich will, dann kann sie es auch. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, öffnete sie sein Hemd, neigte sich zu ihm, nahm seine Brustwarze zwischen die Zähne und saugte. Das plötzliche, überraschende Lustgefühl ließ ihn laut stöhnen. Er hielt ihren Kopf sanft in den Händen und schwankte hin und her, um das Gefühl zu vertiefen. Alles, was ich will! Er griff hinter sie, zog ihren Rock hoch und weidete seine Augen an dem weißen Slip, der sich an ihre Kurven schmiegte und sich gegen die braune Haut ihrer langen Beine abhob. Seine rechte Hand streichelte ihr Gesicht, packte ihre Schulter und wiegte ihre Brüste; seine linke Hand schob sich über ihre Hüften, in ihren Slip und zwischen ihre Beine. Alles fühlte sich so gut an, so gut, daß er sich wünschte, vier, nein, sechs Hände zu haben. Dann wollte er plötzlich ihr Gesicht sehen. Er legte ihr die Hände auf die Schultern, so daß sie sich aufrecht hinstellte, und sagte: »Ich möchte dich ansehen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und er wußte, daß es kein Zeichen von Trauer, sondern von leidenschaftlicher Lust war. Wieder starrten sie einander in die Augen, und diesmal war nicht nur Wahrheit zwischen ihnen, sondern unverhüllte Erregung, die von einem zum anderen strömte. Wie ein demütiger Bittsteller kniete er sich zu ihren Füßen hin. Zuerst legte er den Kopf an ihre Schenkel und spürtedie Hitze ihres Körpers durch die Kleidung. Dann griff er ihr mit beiden Händen hinauf zur Taille unter den Rock und zog ihren Slip langsam herunter; während sie aus dem Slip stieg, hielt er ihre Schuhe am Boden mit den Füßen fest. Dickstein stand auf. Sie waren immer noch an der Stelle, wo sie sich geküßt hatten, als er ins Zimmer gekommen war. Genau dort begannen sie, sich im Stehen zu lieben. Er betrachtete ihr Gesicht. Es war friedlich, ihre Augen waren halb geschlossen. Am liebsten hätte er sich lange ganz ruhig weiterbewegt, aber sein Körper konnte nicht warten. Er war gezwungen, härter und schneller zuzustoßen. Da er merkte, daß er das Gleichgewicht verlor, legte er beide Arme um sie, hob sie ein paar Zentimeter vom Boden hoch und machte, ohne sich von ihrem Körper zu lösen, zwei Schritte, so daß ihr Rücken an die Wand gelehnt war. Sie zog das Hemd aus seinem Hosenbund und grub die Finger tief in seine harten Rückenmuskeln. Dickstein verschränkte die Hände unter ihrem Gesäß und nahm ihr Gewicht auf sich. Suza hob die Beine hoch – ihre
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