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Dreizehn Stunden

Titel: Dreizehn Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Schreibtisch. »Weil ich dir vertraue.«
    Sie schüttelte den Kopf, die langen Haare fließend wie ein Wasserfall.
    »Ich werde dir ein paar Einzelheiten erzählen, über die du mit niemandem sprechen darfst«, ergänzte er.
    Wortlos sah Natasha ihn an.
    »Diejenigen, die Adam Barnard erschossen haben, müssen ihn sehr gut gekannt haben«, begann er. »Sie wussten, dass sich seine
     Frau jeden Abend bis zur Besinnungslosigkeit betrinkt. Sie wussten, wo er seine Pistole aufbewahrt. Du bist die Einzige, der
     ich vertraue. Sag mir, wer ihn so gut gekannt hat.«
    »Wie kannst du so was behaupten? Er wurde doch bei sich zu Hause erschossen?«
    »Wurde er nicht. Er wurde an einem anderen Ort ermordet. Möglicherweise nur wenige Meter von hier entfernt, vielleicht gleich
     hier vor der Tür. Wir haben nur ein paar Straßen weiter seinen fehlenden Schuh gefunden. Und sein Handy.« Er sah ihr an, dass
     sie das überraschte, und empfand eine gewisse Genugtuung. »Anschließend haben sie ihn nach Hause gebracht, die Treppe hinaufgetragen
     und ihn in die Bibliothek gelegt. Wer weiß das mit seiner Frau, Natasha? Wer könnte von der Pistole wissen? Die Geysers?«
    Sie setzte sich zurecht und strich die Haare wieder über die Schulter, bevor sie antwortete. »Nein. Die Geysers vermutlich
     nicht. Ich glaube, sie waren noch nie bei ihm zu Hause. Adam hat sich … für Alexa geschämt. Sie hatte schon ein paar Mal …«
    |355| »Was?«
    »Szenen gemacht, wenn er Leute mit nach Hause brachte. Er hat mehr oder weniger hier gewohnt. Hier war er von morgens bis
     abends. Gegen sieben ist er nach Hause gegangen, aber oft, sehr oft ist er wieder zurückgekommen. So gegen acht, neun Uhr,
     und dann hat er bis nach Mitternacht gearbeitet.«
    »Also, wer könnte es gewusst haben?«
    Sie dachte wieder erst nach, ehe sie antwortete. »Ich weiß es wirklich nicht so genau.«
    »Bitte. Spekuliere einfach mal.«
    »Ich soll spekulieren?«
    »Ja.«
    »Na ja, ich wusste zum Beispiel das mit seiner Frau.«
    »Wer noch?«
    »Willie, Wouter und Michéle.«
    »Wer ist Michéle?«
    »Sie sitzt schon den ganzen Tag drüben in ihrem Büro. Sie kümmert sich um die PR.«
    »Ich dachte, Willie Mouton sei für die Produktion und die Werbung zuständig?«
    »Schon, aber Michéle erledigt die PR. Sie kümmert sich zum Beispiel um die Artikel in den Zeitungen oder um die Radio- und
     Fernsehauftritte unserer Künstler.«
    »Wie sieht Michéle aus?«
    »Sie ist die etwas ältere Frau, die drin bei Spider und Iván gesessen hat.«
    Dekker erinnerte sich vage an sie, eine ältere Frau zwischen zwei jüngeren Männern. »Und sie hat Adam gut gekannt?«
    »Ja, sie haben schon seit vielen Jahren zusammengearbeitet. Sie war von Anfang an in der Firma. Vor etwa sieben Jahren hat
     sie sich selbstständig gemacht, aber sie war trotzdem noch auf freiberuflicher Basis für uns tätig.«
    »Was heißt, sie hat sich selbstständig gemacht?«
    »Sie hat ihre eigene Agentur gegründet. Für Künstler, die kein Label haben, für kleinere Labels.«
    »Haben sie und Adam sich gut verstanden?«
    »Sie waren wie Bruder und Schwester«, antwortete Natasha, |356| jedoch mit einem Unterton, als sei das nicht die ganze Wahrheit.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Es heißt, Adam und Michéle seien ein Paar gewesen. Vor vielen Jahren.«
    »Vor wie vielen Jahren?«
    »Ich weiß nicht, es sind nur Gerüchte.«
    Er warf ihr einen Blick zu, der besagte: Lass den Quatsch.
    »Nachdem Alexandra mit dem Trinken angefangen hatte. Da hat er sich an Michéles Schulter ausgeweint. Damals war sie selbst
     noch verheiratet.«
    »
Fok!
«, fluchte Dekker.
    Vorwurfsvoll sah Natasha ihn an.
    »Mein Gott,
suster
«, sagte er verlegen. »Meine Liste wird einfach immer länger.«
     
    Mat Joubert kehrte durch die Küche in die Diele zurück, wo Griessel und Vusi ihn erwartungsvoll ansahen. Er schüttelte den
     Kopf. Kein Rucksack. Er sah, wie Bennie die Information verarbeitete. Joubert wartete geduldig, bis er wusste, dass er weiterreden
     konnte.
    »Du weißt von dem Blut da draußen?«, fragte er Griessel und beobachtete ihn, während er es bejahte. Bennie stand vollkommen
     reglos da, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, die rechte Hand unwillkürlich erhoben. Dann kratzte er sich in den dicken,
     wirren Haaren, an einer Stelle direkt hinter dem Ohr.
    Plötzlich empfand Joubert tiefes Mitgefühl für seinen Kollegen, seinen Freund, diesen Mann, den er ein halbes Leben lang kannte.
     Schon seit

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