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Drimaxid 01 - Die Zelle

Drimaxid 01 - Die Zelle

Titel: Drimaxid 01 - Die Zelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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Seite machte und den Fernseher frei gab. Roland drückte eine Taste auf der Fernbedienung und eine grün leuchtende Zahl auf dem Bildschirm verkündete, dass er auf einen anderen Kanal geschaltet hatte. Sonst gab es dafür keine Anzeichen. Das gestörte Bild blieb gleich.
    »Du willst es wohl nicht verstehen, wie?«, hakte Adam nach.
    »Ob sie heute einen guten Horrorfilm zeigen. Was meinst du?«, fragte Roland.
    »Ich meine, dass du verdammt noch mal damit aufhören sollst!«, stieß Adam lauter hervor.
    »Aufhören? Womit aufhören?«
    »Aufhören, dich wie ein absolutes Arschloch aufzuführen«, zischte Adam.
    Was Roland ihm an Dreistigkeit voraushatte, versuchte er durch brutale Ehrlichkeit auszugleichen. Dennoch warnte er sich innerlich. Er durfte Roland nicht provozieren. Ein einfacher Streit über einen derartig banalen Konfliktpunkt konnte in ihrer Situation ungeahnte Dimensionen annehmen.
    »Du hältst mich also für ein Arschloch. Interessant«, meinte Roland und stand auf.
    Adam spannte sich. Die Bemerkung hatte ihm nun endgültig den Wind aus den Segeln genommen. Aus Zorn wurde Angst.
    »Du glaubst wohl, dass du hier der Einzige bist, der den vollen Durchblick hat, was?«
    Roland kam näher. Adam wich um exakt dieselbe Distanz zurück, bis sein Rücken die Tür berührte. Aus dem Jäger wurde der Gejagte.
    »Mach so weiter Adam und du zerstörst endgültig unsere Freundschaft.«
    »Wir waren nie befreundet!«, brüllte Adam zurück.
    Eve musste ihn einfach gehört haben. Die junge Frau interessierte ihn aber gerade überhaupt nicht.
    »Oh, schön«, erwiderte Roland beleidigt. »Trampel nur auf meinen Gefühlen herum. Weißt du was, Adam? Ich finde sehr wohl, dass wir Freunde waren und es auch immer noch sind.«
    Roland war stehen geblieben und musterte ihn mit seinen azurblauen Augen. Adam erinnerte sich an das Skalpell und seine Hand glitt in seine Tasche.
    »Glaub doch was du willst«, entgegnete Adam ruhig. »Für mich bist du nur ein Verrückter.«
    »Ein Verrückter. Interessant«, sagte Roland. »Du hältst mich also für einen Verrückten. Nun Adam, dann will ich dich ja mal nicht enttäuschen. Wenn ich ein Verrückter bin, dann sollte ich mich doch auch wie ein Verrückter aufführen, nicht wahr?«
    »Roland! Beruhige dich.«
    »Nein, nein, nein«, widersprach Roland vehement. »Du hältst mich für einen Verrückten, also führe ich mich auch wie ein Verrückter auf. Wir wollen ja nicht, dass du dich irrst. Hm, was würde ein Verrückter tun? Vielleicht das?«
    Der Krieger ballte seine Hand zur Faust. Adam schrie etwas, aber Roland beachtete ihn überhaupt nicht. Er schlug mit der bloßen Hand die Fernsehrmattscheibe kaputt. Glas- und Kunststoffsplitter spritzten durch den Raum. Funken sprühten. Rolands Augen leuchteten vor Wahnsinn.
    »Du bist ja völlig durchgeknallt«, stotterte Adam und starrte auf den blutigen Stumpf, in den sich Rolands Hand verwandelt hatte.
    »Das passt dir jetzt wohl auch nicht?«, erkundigte sich Roland und kicherte. »Du hast einen Verrückten erschaffen, Adam. Nun sieh mal zu, wie du damit klar kommst.«
    Mit diesen Worten wirbelte er herum und stürmte aus dem Raum. Dabei hätte er beinahe Eve über den Haufen gerannt, die in diesem Moment durch die Tür hereinkam. Adam spürte keine Angst bei ihrem Anblick. Er war viel zu verwirrt wegen der Sache mit Roland. Der Krieger hatte den Verstand verloren. Adam hatte damit gerechnet, dass einer von ihnen irgendwann durchdrehen würde, aber er hätte nicht gedacht, dass es Roland sein würde.
    »Was hast du getan?«, fragte Eve entsetzt.
    Der besessene Blick war (vorübergehend) aus ihren Augen gewichen und sie schien die Sucht (für den Augenblick) unter Kontrolle zu haben. Zuerst dachte Adam, dass die junge Frau ihm den zerstörten Fernseher vorwerfen wollte, genauso wie sie es mit dem Generator und dem Türöffner getan hatte, obwohl ihn keine Schuld traf.
    Als Eve jedoch näher kam, griff sie nach seiner Hand. Da zuckte ein scharfer Schmerz durch Adams Körper. Er untersuchte verwirrt seine Hand. Die Haut war aufgeplatzt und zerschnitten. Mehrere kleine Splitter hatten sich in die Fingerknöchel gebohrt. Die Scherben mussten ihn getroffen haben, als Roland den Fernseher zerschlagen hatte.
    »Das sieht übel aus«, bemerkte Eve und führte ihn in die Küche.
    Dort machte sie sich daran, die scharfkantigen Splitter aus den Wunden zu ziehen. Eine schmerzhafte Prozedur. Adam versuchte sich jeden Schmerzenslaut zu

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