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Driver 2

Driver 2

Titel: Driver 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sallis
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Hose mit aufgesetzten Taschen, weder jung noch alt, weder gut noch schlecht aussehend, nichts, was die Aufmerksamkeit auf sich zog. Driver zeigte auf ihn und fragte, wer das sei.
    »Danny Louvin. Alles, was du hier siehst, ist seins.«
    Driver sah ihn sich noch einmal an. Wenn der Typ noch ein Armband mit seinem Namen und eine Muschelkette umgehabt hätte, hätte er einen Preis für Uncoolness gewinnen können. »Das ist der Mann mit der Kohle?«
    »Der Mann mit der Kohle sitzt da drüben im Zelt des Produzenten, mit dem Strickhemd und den Lederslippern. Danny ist derjenige, der alles am Laufen hält, der die ganze Arbeit erledigt.«
    »Er scheint überhaupt nichts zu tun.«
    »Er ist eben gut.«
    Daran erinnerte sich Driver, als er über die Cave Creek Road fuhr. Überall Wohnklumpen, wo noch vor Kurzem Wüste gewesen war. Er fragte sich, ob die Kojoten in den späten Nachmittagsstunden immer noch herauskamen und was sie wohl über all das dachten. Auf den Hügeln waren dunkle Muster zu sehen; dort, wo Wolken das Sonnenlicht verschatteten, sah es so aus, als wäre die Landschaft eilig aus zwei Teilen verschiedener Welten zusammengesetzt worden.
    Er dachte über die Menschen nach, die man sah, und über die, die man nicht sah, die aber in Wahrheit alles leiteten. Wenn man das zu weit trieb, konnte es in Paranoia ausarten, bis man sogar hinter der Art, wie die Schachteln mit Frühstücksflocken im Regal aufgereiht waren, eine Verschwörung witterte. Berücksichtigte man es aber zu wenig, war man ein Dummkopf.
    Bresh glaubte, dass er das Büro bei GBS leitete, er alles zusammenhielt. Vielleicht war das so. Aber was war zum Beispiel mit Beil, der behauptete, er wäre lediglich ein Vermittler, ein Arrangeur, ein Mittelsmann? Wie weit reichte sein Einfluss? Gab es immer einen Zauberer hinter jedem Vorhang? Oder nur einen hinter allen?
    Plakatwände, die für eine im Bau befindliche neue Gemeinde warben, zeigten einen Reigen von Gesichtern, von Kleinkindern bis Senioren, unter denen zu lesen war:
Das bessere Leben, nach dem Sie suchen
. Driver dachte an etwas, das Shannon ihm erzählt hatte, an die Geschichte von einem Reisenden, der lebenslänglich bekommen hatte, weil er eine Stadt besuchen wollte, die wie alle anderen in der Gegend wirkte – nur dass sie eben verboten war. Er erinnerte sich daran, weil ihr Drehbuchautor anwesend gewesen war, als Shannon die Geschichte erzählt hatte, und genau diese Geschichte zwei Tage später in dem fortwährend geänderten Skript wiederaufgetaucht war.
    Richard Coles Haus war mit grünen Stuckarbeiten verziert, und hoch oben ragten künstliche Baumstämme oder zumindest künstliche Baumstümpfe aus den Wänden. An jeder Dachecke blickte eine Schleiereule aus Plastik suchend in den Himmel. Zwei Wagen standen in der Einfahrt, ein mitternachtsblauer Lexus und ein rotes BMW-Coupé.
    Statt einer Türklingel gab es einen Türklopfer in Form eines Bärenkopfes. Driver benutzte ihn und trat zur Seite, an den Sichtfeldrand des Türspions; er drehte sich weg, als bewunderte er die Landschaft.
    »Wer ist da?« fragte eine Stimme von innen.
    Driver antwortete nicht. Einen Moment später begann sich die Tür zu öffnen. Driver wartete.
    Als sie ganz offen war und ein Mann sich zeigte, Wut und Misstrauen im ganzen Gesicht, trat Driver einen einzigen Schritt vor und schlug ihm mit aller Kraft direkt gegen die Stirn. Der Mann taumelte und ging zu Boden, Driver sah den anderen Typen vom Sofa aufstehen.
    »Keine gute Idee«, sagte Driver.
    Der Typ setzte sich wieder. Die beiden waren fast wie Zwillinge gekleidet, blaue Hemden aus mercerisierter Baumwolle, weiche, teure Lederslipper. Als Cole wieder auf die Füße kam, griff der andere verstohlen nach einem Handy, das das altmodische Design einer Taschenuhr hatte.
    »Noch schlechtere Idee«, sagte Driver. Der Kerl hielt beide Hände hoch, Handflächen nach vorne.
    Cole sah seinen Freund an, machte ein angeekeltes Gesicht und schaute wieder zurück. Seine Stirn färbte sich langsam dunkel. »Wer sind Sie?«
    »Ein Kurier. Wie Donnie.«
    Keine Antwort.
    »Donnie, der auf Ihr Drängen hin heute Morgen einen gefütterten Umschlag bei Mail’N’More abgegeben hat?«
    Immer noch nichts.
    »Was Sie mir erzählen werden, ist, wer
Sie
gedrängt hat.«
    »Verlassen Sie mein Haus.«
    Driver drehte sich um, als wollte er gehen, schnellte dann wieder zurück, fuhr mit dem rechten Fuß hinter Coles Knie und zog ihm die Beine weg. Er stellte einen Fuß auf seinen

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