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Driver 2

Driver 2

Titel: Driver 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sallis
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dann wieder weg. Da rannte Driver los und rammte die Karre so fest gegen die Limousine, dass er beinahe zurückprallte. Die Beifahrertür war verbogen. Der Mann auf dieser Seite kam nicht heraus. Der andere ging über das Dach der Limousine hinweg auf ihn los.
    Driver zog die Karre zurück und quetschte den Angreifer ein, als er vom Wagen sprang. Der andere war nun auch aus dem Auto gekrochen, aber der musste warten. Er zog die Karre noch einmal zurück und ließ sie erneut gegen den Mann krachen. Und noch mal. Und noch mal. Bis er eine Stimme hörte.
    »Ich denke, wir sind mit denen durch, mein Freund.«
    Als Driver die Karre zur Seite schob, sackte der Mann zu Boden. Aus seinem Mund schlängelte sich Blut. Die Beine zuckten.
    Felix stand über dem anderen. »Hab den Tumult hier hinten gehört und dachte, du könntest nicht weit sein.«
    Kurz bevor sie über die Mauer kletterten, war ein älterer Mann vom Sicherheitsdienst mit einem Walkie-Talkie um die Ecke gekommen. Als er den demolierten Wagen und die beiden Typen am Boden sah, erstarrte er, riss die Arme hoch und machte kehrt.
    Sie überquerten die Straße zum Food City. Ein Grand Torino hielt an der Ampel, fachmännisch auf Hochglanz gebracht, mit einem Schwarm exotischer Vögel und ebenso exotischen Damen auf gelber und blauer Metallic-Lackierung. Der Bass dröhnte so laut, dass Driver und Felix spürten, wie er vom Straßenpflaster in ihre Beine zog. Der zerbeulte Toyota daneben hatte in geschwungener Schrift
Rochelle, Juan
und
Stephanie
auf der Heckscheibe stehen, mit kleinen Kreuzen unter jedem Namen.
    »Hast immerhin noch dieselbe Karre«, sagte Felix, als sie sich dem Fairlane näherten. »Obwohl du es doch sonst an keinem verdammten Wohnort länger aushältst.«
    Auf dem Weg erzählte Felix, was er ihm eigentlich hatte berichten wollen, bevor es zu dem, wie er es nannte, kleinen Handgemenge auf dem Parkplatz gekommen war.
    »Doyle hat sich von seiner besten Seite gezeigt, hat sogar einen Termin gemacht. Kam pünktlich, natürlich hinkend, und hat artig seinen Platz im Wartebereich eingenommen. Plastiksitze, die wie Leder aussahen, meinte er, und die einem am Hintern klebten und jedes Mal knackten, wenn man sich bewegte. Woodreau & Levin, Rechtsanwälte. Draußen in Metairie. Lore hat ihn begleitet und dauernd so getan, als läse er ein Buch. Die Empfangsdame hat immer wieder zu ihm rübergeguckt. Doyle geht also rein, und da sitzt so ein Bengel, der wie sechzehn aussieht. Aber angeblich ein Partner. ›Bin nicht den ganzen Weg gekommen, um mit einem Partner zu reden‹, erklärt ihm Doyle. ›Ich versichere Ihnen …‹, beginnt der Bengel, aber Doyle fährt dazwischen: ›Warum ersparst du uns nicht beiden den Ärger und holst einen erwachsenen Mann her?‹ Das macht er, und Doyle entschuldigt sich, erklärt dem erwachsenen Mann, dass sein Bein manchmal schmerzt und er dann etwas launenhaft wird. Er fragt den Mann, ob er gedient habe, und der sagt Ja. ›Navy?‹, fragt Doyle, ›Sie wirken so.‹ Der Mann nickt und fragt, wie er behilflich sein könne.«
    An diesem Punkt unterbrach sich Felix und sagte: »Erstaunlich, was man mit einfacher Höflichkeit erreicht.«
    »Absolut. Alte Marine-Schule.«
    »Er brauchte weniger als eine halbe Stunde. Und mit nur ganz wenig Nachdruck. Musste noch nicht einmal Lore reinrufen. Der Junge war draußen geblieben, hat weiter so getan, als läse er, und lächelte immer schön zurück, wenn die Empfangsdame in seine Richtung schaute. Die Rechtsanwälte waren jedenfalls nur Fassade. Aber das wusstest du ja. Makler, wie Levin es selbst nannte, woraufhin Doyle antwortete, er sei selbst gelegentlich dazu gezwungen, jemandem einen Makel zuzufügen. Da wurde Mr. L. hellhörig und hielt es für ratsam, den Sicherheitsdienst zu rufen. Aber Doyle war dermaßen anderer Meinung, dass Mr. L.s Hand nun im Gips ist. Doyle meint, vielleicht sollte er noch mal vorbeifahren, damit er der Erste ist, der den Gipsarm signiert.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Ja, vermutlich nicht.«
    Jemand hinter ihnen hatte um Entschuldigung gebeten, und als sie sich umdrehten und zwischen sich Platz machten, gingen zwei Männer mittleren Alters in Shorts und Sandalen hindurch. Einer hielt ein kalkweißes Kreuz in die Luft, der andere ein Holzschwert von über einem Meter Länge.
    »Da geht sie, die Kurzfassung der menschlichen Rasse und ihrer Geschichte«, sagte Felix. Driver und er bogen unter der Überführung ab und gingen weiter.
    »Doyle lässt dir

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