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Driver 2

Driver 2

Titel: Driver 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sallis
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Richtung?«
    Sie zeigte zur Rückseite des Gebäudes.
    »Max dachte immer, der Junge hätte nur Asthma«, erzählte Billie, als sie zurückgingen. »Vor zwei Wochen hatte er einen Anfall, um zwei Uhr morgens, wie so oft, und sie landeten in der Notaufnahme des Good Sam. Man fand heraus, dass es ein Herzfehler ist, etwas, das sie schon vor Jahren hätten sehen müssen. Dort sind sie.«
    Driver und Billie gingen hinüber zu zwei Männern, die an einem Plastikgartentisch saßen. Eine verwahrloste chinesische Ulme bemühte sich, etwas Schatten zu spenden.
    »Hi Daddy, ich dachte, ihr geht spazieren.«
    Der alte Mann schaute Driver eine Weile an, bevor er antwortete.
    Der Blick eines Cops, dachte Driver.
    »Wendell ist müde geworden.«
    »Klar ist er das.«
    »Wendell, du kennst meine Tochter. Und sie hat einen Freund mitgebracht. Das hier«, sagte er und blickte wieder zu Driver, dann zu Wendell, »ist
mein
Freund.«
    »Freut mich, Sie zu sehen, Miss Billie.« Wendell stand auf. Seine Narben und ein Tattoo der Special Forces bildeten ein verschlungenes Muster mit den Muskelsträngen seiner Arme. »Ich gehe am besten zurück. Kommen Sie hier draußen klar, Mr. Bill?«
    Billies Vater nickte. Driver und Billie setzten sich an den Tisch. Drei, vier Meter entfernt, wo ein Pfad zu einer Gruppe von Bäumen führte, hopste eine Katze herum. Sie sprang mit einer halben Drehung in die Luft, auf der Jagd nach einem großen Schmetterling.
    »Schön, dich hier draußen zu sehen, Dad. Das hier ist Nummer acht – lange Geschichte, frag nicht. Wir arbeiten zusammen.«
    Driver und er beobachteten die Katze. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Sir.«
    Billie wartete. »Ich befürchte, mein Vater hat nicht mehr so viel zu erzählen.«
    Er drehte sich zur Seite und schaute Driver an.
    »Sie arbeiten also mit meiner Tochter zusammen. Nicht noch so ein verdammter Rechtsanwalt wie der Letzte, oder?«
    »Nein, Sir. Bin ich nicht.«
    »Kein Rechtsanwalt? Oder nicht wie der Letzte?«
    »Keines von beiden.«
    »Und Sie haben eine Nummer als Namen wie in diesem Merle-Haggard-Song?«
    »Dank Ihrer Tochter, ja, Sir.«
    »Sieht die Dinge immer so, wie
sie
es will. Und das ist eine ihrer guten Seiten.«

» WIR SIND NACHKOMMEN derjenigen, die geflohen sind – und derer, die gekämpft haben. Du musst nur rausfinden, wann das eine und wann das andere gilt.« Felix sah die Gasse hoch. »Verstärkung ist bald auf dem Weg, in hübschen Streifenwagen. Denke nicht, dass du dir die Zeit nehmen willst, noch auszuchecken.«
    Sie kletterten über die Mauer auf den Parkplatz eines Schnellreparatur-Service, der schon vor langer Zeit dichtgemacht hatte. Irgendjemand, wahrscheinlich Kinder, hatte einige gebrauchte Reifen aufgestapelt und in Flammen gesetzt. War schon eine Weile her, aber der Geruch hing noch in der Luft.
    »Das bringt Erinnerungen zurück«, sagte Felix und schaute auf den Haufen. »Dein Wagen?«
    »Drüben beim Food City.«
    Sie gingen in die Richtung.
    Eine halbe Stunde zuvor war Driver in sein Zimmer zurückgekehrt und hatte feststellen müssen, dass es anders war, als er es hinterlassen hatte. Sie hatten ihr Bestes versucht, es zu vertuschen, hatten die Kleidung in den Schubladen wieder ordentlich zusammengefaltet, aber sein Rasierer und seine Zahnbürste lagen einige Zentimeter verschoben, und in der Luft hing ein leicht süßlicher Geruch, wie ein Nachwehen von Kölnischwasser. Der Geruch war es, der ihn alarmiert hatte.
    Er ging hinunter zum Empfangstresen. Eine gedrungene Frau in den Zwanzigern hatte Dienst, ihre Arme waren so stark tätowiert, dass es aussah, als trüge sie Ärmel aus Comicheftchen. Sie schaute auf. »Zimmer verwüstet, hm?«
    Er nickte.
    »Dunkelblaue Limousine, hat hinten geparkt. Polizei, haben sie zumindest behauptet.«
    »Haben Sie eine Marke gesehen?«
    »Sie meinen so eine, die man auf der Straße zum Preis einer Tasse Highlife-Kaffee kaufen kann?«
    Als Driver auf den Eingang zum Lager- und Servicebereich zeigte, nickte sie.
    »Niemand da hinten drin?«
    »Selten.«
    Minuten später ging Driver durch die Hintertür zum Parkplatz. Er schob eine Schubkarre, auf die er alles Schwere aufgetürmt hatte, was er hatte finden können. Einen Stapel ineinandersteckender Metallmülleimer, fünf Betonklötze, eine Truhe, eine ungeöffnete Kiste mit dreißig Zentimeter langen Bewehrungsstählen. Er tat so, als ginge er nach links zu den Müllcontainern. Beide Köpfe in der Limousine drehten sich, die Männer schauten zu ihm hin,

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