Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
Vom Netzwerk:
dem
Bewusstlosen den Inhalt ins Gesicht.
    Jarron hustete, dann stöhnte er, schlug die Augen auf und
fasste sich mit der gesunden Hand an den kaputten Arm.
Entsetzen schlich sich in seinen Blick als er gewahr wurde, dass
die Knochen im Inneren keine Halt boten. Julie packte das
schlechte Gewissen. Im wachen Zustand musste der Schmerz
unerträglich sein.
    Der Dunkelelf setzte sich auf, stöhnte erneut.
"Was ist passiert?" fragte er.
    "Das fragst du mich?" Julie schüttelte den Kopf. "Gestern
hast du mich versetzt, und heute habe ich dich gesucht. Ich
dachte, du ignorierst mich nur, deshalb bin ich auf das Dach
gestiegen."
"Wie lange…" Jarron verstummte, setzte neu an. "Das weißt
du dann ja auch nicht."
     
Er betastete vorsichtig den Arm, zuckte zusammen, sah
neben sich und fluchte.
     
"Verdammt, wo ist mein Schwert? Hast du es genommen?"
Seine Augen funkelten böse.
     
Julie wich ein Stück zurück.
    "Nein!" rief sie empört. "Glaubst du, ich laufe herum und
sammle bei halb toten Dunkelelfen Schwerter ein? Ich habe selbst
ein Schwert, vom besten Schmied ganz Tallyns."
    Vielleicht klang das etwas angeberisch, aber sein PferdeVergleich vorgestern hatte Julie mehr gekränkt als sie zugegeben
hätte. Und die Schwertscheide war von Mathys. Die Sehnsucht
schnürte ihr die Kehle zu.
"Verdammt, ich wünschte, ich hätte einen Heiltrank. Hast
du einen Heiltrank?" fragte Jarron.
    Julie schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken rasten. Vielleicht
war das der Moment, auf den sie gehofft hatte? Der Dunkelelf
war sicher, dass sie ihm nichts zu bieten hatte, aber Julie war da
anderer Ansicht. Sie konnte heilen.
    "Wenn ich dich heile, hilfst du mir dann?" fragte sie.
Jarron lachte bitter.
"Dummes Kind, du kannst mich nicht heilen. Ich bin ein
Elf."
     
"Das ist mir egal."
    Er verdrehte die Augen. "Es geht nicht darum, ob du es
nicht wollen würdest, weil du Elfen eklig findest, du bist zu
schwach."
    "Bin ich nicht."
"Geh weg, ich bin müde und habe Kopfweh."
    Sie würde sich nicht noch einmal wegschicken lassen wie
ein Kind. Julie stampfte mit dem Fuß auf das Bretterdach. Der
Dunkelelf zuckte zusammen und sie tat es ihm nach, als ihr
bewusst wurde, wie laut das unten gewesen sein musste. Sie
konnte nur hoffen, dass der Lärm im üblichen Tumult der
Schenke unterging.
    "Ich gehe nicht weg, bis du tust was ich will. Ich muss in der
Mittsommernacht in die dritte Ebene. Wenn ich dich heilen soll,
versprich mir, dass du mir hilfst."
    Der Dunkelelf sah sie an, ein Lächeln umspielte seine
Lippen und nahm seinem Gesicht für einen Augenblick das
Hochmütige.
"Du bist echt hartnäckig; aber du kannst einen Elfen nicht
heilen. Zu gefährlich."
     
"Ich habe es schon einmal getan." Das es sich dabei nur um
eine Migräne gehandelt hatte, verschwieg sie wohlweislich.
"Im Ernst?" Er sah sie mit einer Mischung aus Hoffnung
und Interesse an, die ihr schmeichelte.
    "Klar. Soll ich es versuchen?" Sie hockte sich neben ihn.
"Gut."
"Und du versprichst, mir zu helfen?"
    "Wenn es funktioniert." Er hielt ihr mit der Linken den
gebrochenen Arm hin und sie bettete ihn behutsam in ihren
Schoß. Noch bevor sie begann, konnte sie spüren wie stark der
Arm beschädigt war.
    Hoffentlich stimmte Anouks Einschätzung bezüglich ihrer
gewachsenen Heilkräfte. Wenn Julies Mentorin falsch lag, würde
das hier nicht gut ausgehen.
Fassungslos
    Nichts. Es war nicht zu fassen, Daan hatte keine Spur von
seinem Vater finden können. Bis auf einen einzigen windigen
Minuiten der aussah wie ein Frettchen, und der sich aufgrund
seines jugendlichen Aussehens auf der ersten Ebene vor einer
Kneipe hatte herumtreiben müssen und dementsprechend
schlechte Laune gehabt hatte, waren ihm noch nicht einmal
Spione begegnet, die er hätte beauftragen können. Genau
genommen hatte nicht er den Spion, sondern der Spion ihn
gefunden. Immerhin war er von dem Minuiten gleich mit seinem
Titel angesprochen worden, es war nicht davon auszugehen, dass
der versuchte ihn übers Ohr zu hauen, wenn er wusste mit wem
er sich da anlegte.
    Dennoch enttäuschend niemand anderen aufzuspüren, der
für ihn nach seinem Vater suchen konnte. Der Plan war gewesen,
fünf oder zehn der Spione in Bewegung setzen um schneller
Ergebnisse zu bekommen.
    So musste er jetzt all seine Hoffnung auf einen einzigen
nörgelnden Mann namens Jernichon setzen, der gelinde gesagt
ein Großmaul im Körper eines Zwölfjährigen war.
    Was ein Minuit nicht alles versprach, wenn er Zugriff auf
Aßlars Schatztruhen

Weitere Kostenlose Bücher