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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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würde um
ihn zu erkennen.
"Daan Lwynn" rief er. "Freigabe 6, jederzeit Zugang."
    Die beiden Hedon elandilih am Durchgang musterten ihn
furchtsam, der größere der beiden zog hastig seine Stecken
zurück und verneigte sich tief.
    "Entschuldigt, Harath, es ist für uns nicht ersichtlich wer
durch den Übergang kommt, wenn keine Autorisierung vorliegt.
Wie müssen Telemnar doch schützen."
    Daan machte sich nicht die Mühe einer Antwort. Er lief
einfach weiter in Richtung Fluss, ohne sich auch nur umzusehen.
Die grellen Farben drohten seinen Kopf zum Platzen zu bringen,
er musste die Augen kurz schließen, wohl wissend, dass er sein
Leiden damit nur verlängerte. Der Übertritt war schon in
normalem Zustand eine Qual; so erregt, wie er gerade war,
wurden die Nebenwirkungen der Zeitverschiebung unerträglich.
    Keuchend sank er auf den Boden, auf ein Knie gestützt wie
ein Ritter, und nahm seine Kraft zusammen um die Augen wieder
zu öffnen. Wirr, flimmernd und verzerrt schien die Welt mit
einem Mal, doch Daan wartete nicht, bis sich die Symptome
legten. Er biss die Zähne zusammen und kämpfte sich halb von
Sinnen durch den bizarren Dschungel, der ihn von Ria trennte.
*
    Nachdem er wieder klar sehen konnte, war der Rest ein
Kinderspiel. Die Brücke war inzwischen repariert, der Weg
trocken und gut begehbar. Er wusste nicht, wie viel Zeit
vergangen war bis das Haupthaus auf der Fürsteninsel vor ihm
auftauchte; genug Zeit jedenfalls, um seine Wut noch größer
werden zu lassen.
    Die Galerie war leer; Daan verscheuchte eine der
glitzernden Libellen die vor dem Eingang schwebte und öffnete
die Tür ohne zu klopfen.
Er musste nicht lange suchen, sein Großvater stand
zusammen mit seiner Großmutter in der Eingangshalle.
    Daan wusste was de Höflichkeit gebot, aber die Wut auf
seinen Großvater und die Enttäuschung darüber, dass Ria ihr
Geheimnis zuerst mit dem Fürsten geteilt hatte, ließen ihn allen
Anstand vergessen.
"Wo ist sie?", rief er.
    Iyel-Aton und Danimié sahen in erstaunt an. Unter
normalen Umständen hätte allein die fragend hochgezogene
Augenbraue in Danimiés Gesicht ausgereicht um Daan zur Räson
zu bringen, doch das hier waren keine normalen Umstände.
"Willst du uns nicht erst einmal begrüßen, wie es…"
    "Wo ist sie, habe ich gefragt." Er sprach nicht besonders laut,
aber es schien auch so deutlich zu werden- er würde jeden töten,
der sich zwischen ihn und Ria stellte, einschließlich seiner
Großeltern.
Iyel-Aton schnaubte. "Hedon!" rief er.
    Zwei der Elfengardisten stürmten aus dem Nebenraum, nur
einen Augenblick später kreuzten sie ihre Speere vor dem Fürsten
um ihn zu schützen.
Danimié, die neben ihm stand, legte begütigend ihre Hand
auf seinen Arm. "Iyel-Aton, nicht."
     
"Sie ist oben“, sagte die Fürstin mit sanfter Stimme. „Erster
Stock zweite Tür rechts."
     
*
    Himmel war sie blass. Die Wut, die Daan so rasch
hierhergebracht hatte, verflog im gleichen Augenblick, als er seine
Frau in dem riesigen weißen Bett liegen sah. Das kleine Gesicht
wirkte in dem Kissenberg noch schmaler, ihre Hände, die auf der
Decke lagen, waren beinahe durchsichtig und schienen nur von
den blauen Äderchen, die sie durchzogen, in dieser Ebene
gehalten zu werden. Sie sah deutlich kränker aus als vor seiner
Abreise.
    Daan fiel neben Rias Bett auf die Knie, griff ihre Hand und
presste seine Lippen darauf; erst als sie zusammenzuckte wurde
ihm bewusst, wie grob er in seiner Aufregung war.
"Ist es wahr?" fragte er.
    "Oh Liebster; ich wollte es dir zuerst sagen, das Geheimnisunser Geheimnis!- aber die Fürstin hat es mir sofort angesehen.
Ich konnte sie doch nicht anlügen. Sie sagte, die einzige
Möglichkeit das Kind davor zu schützen, dass es böse wird, wäre,
die Schwangerschaft in Telemnar zu verbringen. Nur so habe das
Kind genug Zeit um sich wirklich für eine Seite seines Erbes zu
entscheiden."
Es war nicht ihre Schuld gewesen, sie hatte es nicht
absichtlich getan. Daan war erleichtert.
     
"Oh, Ria, ich war so in Sorge. Das Haus war leer, ich habe
dich überall gesucht.“
    Ria wollte sich aufsetzen, aber sie war zu schwach. Kraftlos
sank sie wieder in ihr Kissen. Daan hob ihren Oberkörper an, und
stopfte einige der kleinen prallen Federkissen, die überall drapiert
waren, an ihre Seite um sie zu stützen.
    "Hast du denn meinen Brief nicht bekommen?" fragte Ria.
"Welchen Brief?"
"Ich habe Simon gebeten, einen Minuiten zu beauftragen ihn
dir zu geben. Ich wollte nicht, dass du mich

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