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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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frischem Heu schlugen
ihr entgegen. Der Gager war nirgends zu sehen, aber das war
Julie nur recht. Vorhin hätte sie noch einiges darum gegeben,
nicht allein zu sein. Aber in diesem Moment war sie einfach nur
glücklich.
    Endlich in ihrer Kammer legte Julie sich auf das Bett,
verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Gut hatte er ausgesehen,
und dem Mathys, wie sie ihn kannte, schon sehr ähnlichzumindest vom Gesicht her. Sicher, die Schultern waren schmaler,
das Gesicht weicher, aber es war unverkennbar Mathys. Die
Begegnung mit Jarron fiel ihr ein. Wie hatte sie sich nur so
gehenlassen können? Seine Wärme zu genießen, sich in seine
Arme zu wünschen, all das war schon Verrat, Verrat an ihrer
Liebe. Sie musste stark sein. Noch einmal durfte sie nicht so die
Hoffnung verlieren.
Das Wort Hoffnung erzeugte in ihrem Innern einen Klang,
geradeso, als habe sie etwas vergessen.
     
Das Amulett!
     
Julie sprang wieder auf, zerrte eine ihrer Schubladen auf,
wühlte sie durch, öffnete die Nächste.
    Da. Erleichtert zog Julie das Amulett der ersten Hüterin an
seinem Band aus der Schublade, befreite es von der einsamen
Socke, die sich darin verheddert hatte, und zog sich das Band
über den Kopf. Dann legte sie sich wieder auf das Bett.
Warm und beruhigend lag der Anhänger auf ihrer Brust,
leuchtete schwach im Dunkel der Nacht.
    Mathys. Er war da. Nicht würde sie auseinander bringen.
Und der dämliche Dunkelelf konnte sich sein Angebot sonst
wohin stecken.
Erwachsen  
     
Im Jahr Zwölf von Palarons Wache
     
"MATHYS!"
     
Himmel, seine Mutter klang furchtbar verärgert. Was
machte sie hier im Wald?
    Er schluckte den Rest des durchgekauten Anthoskrautes
herunter, senkte das Holzschwert, mit dem er gerade geübt hatte
und beeilte sich, es in dem Farnkraut zu verstecken, doch noch
bevor es zur Hälfte mit den Wedeln bedeckt war, stand seine
Mutter auch schon neben ihm.
    "Was ist das denn?" keifte sie.
"Ein Holzschwert", sagte er und senkte den Kopf.
"Das sehe ich. Wo du das her hast, frage ich."
Genau genommen hatte sie das nicht gefragt, aber er würde
den Teufel tun und ihr in dieser Stimmung Widerworte geben.
"Chris vom Rat hat es mir geschenkt."
    Sie warf noch einen Blick darauf. „Wie kindisch. Und
während du hier herumspielst, hat dein Vater sich furchtbar
verbrannt, am Meiler in der Senke. Die Grube war noch nicht
durch, und es gab eine Verpuffung. Er kann nicht weitermachen.
Meinst du, du könntest aufhören zu spielen und die restlichen
Meiler kontrollieren?"
Die Schärfe in ihrer Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass
es nur eine Antwort gab.
    Mathys spürte wie ihm die Röte in den Kopf stieg.
"Ja, Mutter. Ab der Senke?"
"Wenn du mir zugehört hättest, wüsstest du die Antwort."
Sie schüttelte den Kopf. "Was für ein Träumer."
     
Mathys sah seiner Mutter nach, noch immer den Geschmack
des Anthoskrautes auf der Zunge.
    Wenn er seinem Vater geholfen hätte, wäre das wohl nicht
passiert- er selbst war immer sehr gründlich beim Entlüften, was
man von seinem Vater nicht sagen konnte. Der wollte immer
schnell fertig werden und zu einem Bier auf die Bank vor dem
Haus. Mathys seufzte, sah sich noch einmal auf der Lichtung um.
Dann deckte er das Schwert ordentlicher als sonst mit Farnkraut
ab.
Er würde nicht mehr hierher kommen. Er war immerhin
schon zwölf Jahre alt.
     
Es war Zeit, dass er erwachsen wurde.
    Coitio
 
Im Jahr Dreizehn von Palarons Wache
    Julie kämmte sich das Haar und zupfte den Bund ihrer
grünen Reithose gerade. Zum wievielten Mal heute? Sie wusste es
nicht. Sie sah in den Spiegel. Die Hose saß recht eng, war auch ein
wenig zu kurz, doch durch den hohen Schaft ihrer Lederstiefel
fiel das kaum auf. Sie hatte lange überlegt, was sie anziehen sollte
und es gab gewiss einige Kleider, die ihr besser standen, aber die
Reithose von Chris war das Kleidungsstück, in dem Mathys sie
kennengelernt hatte- vielleicht half das?
    Sie beugte sich vor, kam ganz nah an den Spiegel heran und
suchte nach ersten Fältchen. Nichts. Die Aufenthalte auf der
dritten Ebene waren erfolgreich gewesen, aber sie war
erschreckend blass. Sollte sie sich schminken? Andererseits hatte
sie das früher auch nicht getan, sie wollte nichts riskieren, was
Mathys befremden konnte; die Narbe war schon schlimm genug.
    Sie steckte vorsichtshalber noch einige Taschentücher in
ihren Beutel; man konnte nie wissen. Bestimmt war nach dem
Erkennen mindestens einer von ihnen beiden so fertig, dass er
anfing zu heulen, da

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