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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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er es so lange geschafft hatte, ihn am Leben zu lassen,
wäre es doch schade, diese Mühen innerhalb eines Augenblickes
zu zerstören. Ganz davon abgesehen, dass man an Elfen so viel
besser experimentieren konnte, weil sie viel widerstandsfähiger
waren als Menschen. Die versuche mit dem verfluchten Dolch
liefen so viel besser, seit er den Elf dazu hernahm.
    Nein, er würde sich beherrschen, er würde
"Lass mich hier raus, ich will hier raus…"
Verdammter Elf. Er würde ihn töten. Jetzt sofort.
*
    In zwei Schritten war er an dem Richtblock und den
kupfernen Feuerschalen vorbei, die ihn von der Treppe trennten.
Vier Stufen hoch, der Elf starrte ihn durch die Gittertür an.
Schmutzig, verwahrlost, verzweifelt. So, wie er die überheblichen
Spitzohren am Liebsten hatte. Er stieß gerade den Schlüssel in das
Vorhängeschloss an der Kette, als es oben am Absatz an der Tür
klopfte.
    "Was?!" rief er.
Die Tür öffnete sich einen Spalt.
Oben stand Simeon, den Arm voller Flaschen.
"Fässchen gab es nicht, aber die anderen sind schon
unterwegs und holen mehr", sagte er.
     
Der Vogt trat so fest gegen das Gitter, dass der Elf
erschreckt nach hinten huschte.
    Lärm. Immer wieder eine gute Methode sie zu quälen- ihre
feinen Ohren waren nur gegenüber Geräuschen tolerant, die sie
selbst erzeugten. Lauten Schreien, zum Beispiel.
    "Scheint so, als wäre heute dein Glückstag, Schädling."
Simeon räusperte sich.
"Was soll ich mit dem Met machen?"
Er war noch neu, der Gute, er würde ihn nicht bestrafen für
die Frage.
    "Gib´ sie dem Elf."
"Ich will das nicht", schrie der Elf, "ich will hier raus."
"Und- und wenn er es nicht trinkt?" fragte Simeon bedrückt.
Eine dumme Frage konnte er noch durchgehen lassen, aber
zwei?
     
Der Vogt schüttelte den Kopf.
     
"Dann zwingst du ihn dazu", sagte er ruhig, ließ den
Schlüssel im Schloss stecken.
     
Das mit Simeon konnte er auch noch erledigen, wenn der
Elf versorgt war.
    Der Vogt ging zurück an seinen Schreibtisch. setzte sich,
starrte auf die uralten Schriften, die er vor sich ausgebreitet hatte.
Im Schein der gusseisernen Laterne studierte er ein letztes Mal die
Aufzeichnungen.. Er war sicher, dieses Mal würde es klappen.
Zwei erfolgreiche Versuche mussten reichen, schließlich wollte er
seine Tochter nicht umbringen. Sie war nützlich. und sie war sein
Schlüssel für Tallyns Tore, zusammen mit ihrer Mutter.
Simeon, war offensichtlich fertig, denn die Türkette rasselte
und der Elf wimmerte nur noch leise.
     
„Simeon, komm einmal her.“
    Der Vogt nahm die Spitzhacke, strich über den abgenutzten
Schaft. Ein kleines Vergnügen würde er sich noch gönnen, bevor
er seine jüngste Tochter rief.
*
Blass und schwarzhaarig, ihrer Mutter wie aus dem Gesicht
geschnitten.
     
"Da bist du ja. Deine letzten Informationen waren sehr
hilfreich", sagte er.
    "Danke." Sie verneigte sich.
Wie geht es dem Pferd?" fragte er.
"Cade geht es gut, seit ich ihm euren Trank gegeben habe.
Danke."
    Sie schlug nicht die Augen nieder wie die anderen
Speichellecker. Ah, es war doch etwas ganz anderes, mit der
Familie zu arbeiten als mit Fremden.
"Ich habe einen neuen Auftrag für dich."
    Sie antwortete nicht, schaute ihn nur an und wartete auf
sein Angebot. Das war das Dumme daran, dass sie in Tallyn
wohnte, er konnte ihr kein Kreuz umhängen, musste sie also dazu
bringen, freiwillig zu kooperieren.
    Einerlei, er wollte das hier sowieso tun.
"Möchtest du die nächste Hüterin sein?"
Sie riss kurz die Augen auf, nickte heftig, dann ließ sie die
Schultern wieder sinken.
     
"Aber Julie Denes ist die nächste Hüterin", sagte sie.
"Nicht, wenn das Pendel die Seiten wechselt. Und dafür
habe ich auch schon einen Plan."
    Er trat an den Schreibtisch, nahm einen samtenen Packen
und wickelte einen Gegenstand aus. Sie reckte sich, versuchte zu
sehen, was er trieb. Neugierig war sie also auch, ebenfalls wie ihre
Mutter.
Er drehte sich zu ihr herum, zeigte ihr den Dolch.
    "Du suchst den Elfen, Daan Lwynn, und richtest es so in,
dass du ihn mit der Klinge hier ritzt. Sobald das geschehen ist,
bleib in seiner Nähe. Stell dir seine Frau- du kennst doch seine
Frau?“- sie nickte- „also stell dir seine Frau beim Sex vor, mit
irgendjemandem großen, gutaussehendem…"
"Palaron, dem Katakombenwächter?" wagte sie
     
einzuwerfen.
    "Warum nicht." Er grinste. "Vielleicht haben wir Glück, und
der Elf tötet ihn mit einem Pfeil. Aber weiter. Bleib in der Nähe
und stell dir seine Frau so lange vor, bis er

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