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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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mit offenem
Hemd, die Haare zerzaust- er sah nicht aus, als hätte er in den
letzten Nächten viel Schlaf bekommen. Die Augen ungläubig
aufgerissen, starrte er Leo an.
"Du bist zurückgekommen?" Ronan sprang auf, lief auf ihn
zu, blieb vor ihm stehen.
    Tränen liefen ihm über das Gesicht.
"Ich muss dir etwas sagen", begann Ronan.
"Ich muss dir auch etwas sagen", antwortete Leo. "Aber lass
uns nach draußen gehen, ich möchte dein Gesicht sehen."
Ronan lehnte sich draußen an die Höhlenwand, vor Kälte
bibbernd.
    "Lass mich zuerst. Ich hätte dich nicht erschrecken dürfen,
es tut mir leid; ich wollte, ich könnte die Zeit zurück drehen.
Können wir nicht einfach alles vergessen und weitermachen, als
wäre nichts geschehen?" bat Ronan.
    Leo schluckte. Ronan war bereit für - was? Noch weitere
endlose Jahre brüderlich Seite an Seite, er wollte auf alles andere
verzichten, nur um ihn nicht zu verlieren, um in seiner Nähe sein
zu dürfen. So, wie er bereit gewesen war zu frieren, nur damit
Leo sich nicht unwohl fühlte. Auch ihm kamen die Tränen,
glücklicherweise sah man das im Fell nicht so.
"Nein. Das können wir nicht", sagte Leo mit fester Stimme.
"Warum nicht?" fragte Ronan. "Bitte, ich halte es nicht aus
wenn wir uns gar nicht sehen. Sag mir wenigstens warum…"
    "Weil mir das nicht reicht." Leo trat einen Schritt auf Ronan
zu. Inzwischen musste er sich nicht mehr bücken, um auf einer
Höhe mit ihm zu sein; Ronan war genauso groß wie er selbst, nur
breitschultriger. Doch sein Lächeln war noch das Alte, wenn man
davon absah, dass seine Eckzähne etwas länger waren als die
eines Menschen.
Behutsam lehnte Leo sich an Ronans breite Brust, schlang
die Arme um dessen Taille.
    "Leo, bist du sicher?" flüsterte Ronan.
"Ganz sicher", gab er zurück.
Ronan griff ihm in den Nacken und kraulte sein Fell. Kleine
Schauer strömten durch Leos Körper.
     
Und dann, endlich, legten sich Ronans Lippen sanft auf die
seinen.
     
"Wie rührend."
     
Ronan und Leo fuhren auseinander. Keine zwanzig Meter
weiter saß Jarron, der Dunkelelf, auf seinem Pferd.
     
Wie viel hatte er gesehen? Leo schluckte. Wahrscheinlich
alles.
     
Ronan verwandelte sich, stemmte die Pfoten in den Schnee,
knurrte.
     
Jarron hob seine Armbrust, zielte auf Ronan.
     
"Ruf deinen Hund zurück, Fellsack, sonst mache ich
    Haschee aus ihm."
"Lass ihn in Ruhe", schrie Leo.
Er stellte sich zwischen Ronan und Jarron, spürte, wie sein
Freund sich hinter ihm zurückverwandelte.
     
"Leo nicht, ich kann schon selbst auf mich aufpassen", sagte
Ronan.
    "Ich würde ja gerne noch mit euch Turteltäubchen plaudern,
aber ich muss zu den Fischschwänzen. Vielleicht solltet ihr es
lieber in der Höhle treiben, wenn ihr keine Zuschauer wollt."
Jarron schnalzte und trieb seinem Pferd die Sporen in de Flanke.
Mit einem Satz stürmte der Braune los und verschwand im Wald.
"Soll ich ihm nach?" fragte Ronan.
    Leo schüttelte den Kopf. "Das hat doch keinen Sinn; was
willst du machen wenn du ihn eingeholt hast? Mit dem ist nicht
zu reden.“
"Tut mir leid." Ronan nahm seine Hand, drückte sie sanft.
    Leo erwiderte den Druck, zog die Hand nicht zurück, aber
er drehte sich so dass die verschlungenen Hände vom Wald aus
nicht zu sehen waren. "Dunkelelfen sind total egozentrisch.
Bestimmt vergisst der uns gleich wieder", sagte Leo. Selbst in
seinen Ohren klang das etwas ungläubig, aber er wollte sich
diesen Abend nicht verderben lassen. Ronan tat ihm den Gefallen,
darauf einzugehen.
"Bestimmt. Soll ich das Feuer noch einmal anmachen?"
    Leo nickte. Das Mondlicht schien nicht mehr ganz so
romantisch wie noch vor einer halben Stunde. Wenn er seine
Familie nicht verlieren wollte, musste er ab jetzt besser aufpassen.
"Ja, lass uns reingehen, mir ist kalt", flüsterte er.
In der Sicherheit der Höhle legte Ronan den Arm um Leo
und kraulte ihm den Rücken.
     
Und Jarron, Onkel Hafer, seine Mutter, selbst Blau,
versanken zusammen mit dem Rest der Welt.
     
Streit mit Ria
     
"Ich mach´ das nicht."
     
So klein sie war, Tari war ein furchtbarer Dickkopf.
Ria seufzte. "Doch, du wirst dein Zimmer aufräumen,
sofort."
     
"Nein!" rief Tari. "Ihr macht auch nicht, was ich will."
    „Es geht nicht", sagte Ria geduldig, ich habe es dir schon
tausendmal erklärt. Es ist sicherer wenn du nicht so bald sechs
Jahre alt wirst."
"Ich bin nicht fünf, ich bin vierzehn. VIERZEHN! Julie war
in dem Alter schon mit Mathys zusammen", maulte Tari weiter.
Dieses Kind. "Und du siehst ja,

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