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Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenliebe (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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zuckte der Minuit
erneut zusammen.
    Julie und die Zwillinge verließen den Grasstreifen und
lenkten ihre Pferde auf das Ödland, im Schritt auf den zweiten
Grenzposten zu. Julie sah sich nicht um, konnte aber hören, wie
Leo sich ihnen anschloss.
    Ein schriller Pfiff ertönte. Dieses Mal zuckte Julie
zusammen, erst als sie schon vor dem zweiten Grenzer standen
und nichts weiter geschehen war, entspannten sich ihre Schultern
wieder.
    Dann geschah ein kleines Wunder. Der zweite Grenzer trat
beiseite, ohne auch nur nach dem Zoll zu fragen- und auch, ohne
sie anzusehen.
Julie lächelte in sich hinein.
     
Sie hatte Palons praktischen Nutzen eindeutig unterschätzt.
     
*
     
Es tat Julie gut, wieder Waldboden unter Go´s Hufen zu
spüren. Das sanfte Klopfen seiner sicheren Schritte auf den herab
gefallenen Blättern und abgeworfenen Nadeln beruhigte sie.
    Es war nicht mehr weit bis zum Abzweig nach Aßlar. Julie
wollte Duve und Chiara vorschlagen ins Tal der Elfen zu gehen
und Simon Fehr um Unterschlupf zu bitten, bis sie wussten, wo
sie sich endgültig niederlassen wollten. Aber ein Dilemma blieb;
bisher waren die beiden auf Blau mitgeritten, doch am Abzweig
nach Aßlar ging es für Julie, Leo und die Zwillinge in die
entgegen gesetzte Richtung. Einen Umweg zu reiten kam nicht in
Frage, es war zwar noch Zeit bis zum zweiten Vollmond, aber in
Tallyn fühlte sie sich Mathys viel näher als anderswo, und Julie
wollte auf keine Fall den Boten mit der erlösenden Nachricht
verpassen.
"Leo." Sie flüsterte und stupste den Gager behutsam an, denn
Chiara, die zwischen Duve und Leo saß, war eingeschlafen.
"Was?" Er gab sich keine Mühe, leise zu sein. Chiara regte sich,
wachte aber nicht auf.
     
"Wie machen wir das mit dem Pferd? Duve muss nach Aßlar
weiter, ich will das Kind nicht zu den Wölfen mitnehmen.“
Leo richtete sich kerzengerade auf.
    "Keine Sorge, ich bringe die Beiden nach Aßlar. Mein Pferd ist
ohnehin das schnellste, und das Gewicht gewöhnt - es ist also
sehr sinnvoll, dass ich nicht zu den Wölfen reite, sondern die
beiden beschütze…" Der Gager nickte so heftig mit dem Kopf,
dass sein Fell bebte.
    "Das geht nicht, ich brauche dich im Wolfsschrund."
Leo sackte zusammen; Julie legte den Kopf schief.
"Angst?" fragte sie.
"Ich? Nein!" rief der Gager empört. Chiara wurde wach, rieb sich
die Augen.
     
"Jetzt hast du das Kind geweckt." Julie sah sich um. "Andererseits,
wir sind am Abzweig, es ist ohnehin Zeit für sie aufzuwachen."
    Julie verhielt ihren Hengst und glitt aus dem Sattel. Palon und
Palaron taten es ihr nach. Auch Duve schwang sich aufatmend
von Blaus verschwitzter Kruppe, nur Leo und Chiara blieben auf
dem Pferd, das Mädchen eng an den fellbewachsenen Rücken des
langen Pferdefreundes gekuschelt.
"Ich dachte eher daran, den beiden ein Pferd mitzugeben", sagte
Julie.
     
Leo griff den Zügel fester. "Nur über meine Leiche!" rief er.
"Doch nicht Blau, Dummchen", sagte Julie. „Eines von den
beiden." Sie deutete auf die Pferde der Zwillinge.
     
"Ach so." Leo nickte erleichtert. "Gute Idee, nimm den Braunender ist weniger wertvoll."
    Genau das war auch Julies Idee gewesen, allerdings aus anderen
Gründen. Leos Pferd war, obgleich als Gagerpferd sehr
ausdauernd, ziemlich angestrengt von der dreifachen Last. Das
Pferd, auf dem Palaron saß, sah noch frisch aus, aber Palons Pferd
sah ebenfalls erschöpft aus, er war um einiges schwerer als sein
Zwilling.
"Palon, du steigst hinter deinem Bruder auf. Von hier aus kann es
nicht mehr weit sein."
     
Julie nahm Palon den Zügel aus der Hand und führte den
Braunen zu Duve.
    "Reite nach Aßlar, immer diesen Weg entlang. Melde dich bei
dem Verwalter, Simon Fehr, oder bei Daan Lwynn, dem Enkel
des Elfenfürsten."
    Chiara starrte mit offenem Mund vom Pferd herunter.
"Ein echter Elf?" fragte sie.
    "Ja, ein echter Elf", sagte Julie und lächelte. Sie erinnerte sich noch
gut daran, wie sie Daan das erste Mal begegnet war, am Esstisch
vor der Initiation. Auch sie war von seinem elfischen Wesen ganz
angetan gewesen. Himmel, war das lange her.
    "Dort gibt es auch einen guten Stall. Richtet den beiden aus, dass
ihr von mir kommt, dann werden sie euch Gastfreundschaft
gewähren, da bin ich sicher."
Duve hob Chiara von Blaus Rücken und setzte sie auf Palons
Pferd.
     
Sie nickte Leo zu.
     
"Danke, für alles. Ohne dich wäre es nicht zu schaffen gewesen."
Sie wandte sich zu Julie um.
    "Leo hat mir erzählt, was meine Eltern getan haben, während

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