Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
Vom Netzwerk:
den sie benutzt hatten , um die Tür zu öffnen, und stellte die Laterne danach auf den Tisch, so weit wie möglich weg von dem Buch. Die Tür war inzwischen schon längst von alleine zugegangen, sie musste sie erneut öffnen.
    Die Bibliothekarin war schon halb durch die Tür, als ihr noch etwas einfiel.
    „Mach keine Flecken in das Buch – es ist die einzige Abschrift.“
    Die Tür prallte noch gegen Brids Fuß, doch ihr Fluch brach jäh ab, als sie den Fuß aus dem Spalt gezogen hatte und die dicke Tür wieder zugefallen war. Es war so still in der kleinen Geheimkammer, als sei sie alleine auf der Welt. Julie schlug das Buch auf und begann zu suchen.

    Die erste Seite war vergilbt, aber in einem guten Zustand, wenn man das Buch einmal mit all den anderen Bänden verglich, die Julie in den letzten Wochen in den Händen gehabt hatte. In handgeschriebenen Buchstaben stand darauf:

    Schatten der Vergangenheit

    Julie blätterte weiter und folgte mit dem Finger den gestochen scharf geschriebenen Kapitelüberschriften:
    Atrocis 4
    Der Wächterswinkel 23
    Prüfkammer 36
    Priscum Forst 44
    Die schwarzen Empats 48
    Eisebene 53
    ...
    Da! Es drängte Julie, all die anderen Kapitel einmal zu lesen, sicher fand sie in diesem Buch viele der Antworten, die Anouk ihr vorenthielt, aber das war nicht der richtige Moment dazu. Sie mussten vor den Elfen Kontrolle über das Portal erlangen, um dem Merlin eine Nachricht zukommen zu lassen. Nur er wusste, wie man das zweite Portal aktivierte. Und die Elfen hatten ganz andere magische Möglichkeiten als sie selbst, die Aufgabe war an sich schon unfair. Julie schlug Seite 53 auf. Herum jammern hatte keinen Sinn, sie musste handeln. Wenn sie es nicht schafften, das Dryadenportal zu benutzen, war alles aus.

    Die Eisebene liegt nördlich des Wolfsschrundes. Sie ist entstanden als der erste Rat...
    Julie blätterte weiter, etwa drei Seiten waren alleine mit der Entstehungsgeschichte der Eisebene ausgefüllt, sie konnte nur hoffen, dass der pra ktische Teil genauso ausführlich war.

    Bedeutung:
    Philosophisch betrachtet...

    Was sollte das jetzt? Sie blätterte wieder weiter, bis sie zu etwas Interessanterem kam:

    Beschreibung:
    Die Eisebene ist die tödlichste Zone der gesamten zweiten Ebene, und, wie der Name schon sagt, kalt. Sehr kalt. Die Durchschnittstemperatur liegt bei -23 Grad Celsius, höchste je gemessene Temperatur waren -8 Grad. Die tiefste gemessene Temperatur kann nicht angegeben werden, weil die Gruppe, die den Wert bestimmen wollte, von der Eiswüste verschlungen wurde.
    Julie fühlte, wie ihr Herz zu rasen begann. Musste der Schreiber das so dramatisch machen? Hätte nicht sind verschollen oder so auch gereicht? Es klang, als sei die Eiswüste ein riesiges Tier, dass es darauf anlegte, einen zu töten.
    Die meisten Wanderer verlieren in der Eiswüste schnell die Orientierung und verirren sich hoffnungslos, was in der Regel mit dem Tode endet. Das ist nicht nötig, wenn einem der Navigationsmechanismus der Eisebene bekannt ist: Zu jeder Zeit weisen die Kristalle eine spezifische Anordnung auf. Beugt man sich auf ein Knie und schaut schräg gegen das Licht, erscheinen Linien, die sich zum Zentrum der Ebene hin verjüngen – demzufolge ist es lediglich nötig, den Linien in die andere Richtung zu folgen um wieder herauszufinden. Allerdings funktioniert das nicht, wenn die Sonne mittags im Zenit steht.
    Das war doch mal eine nützliche Information, besser als Karten oder andere Hinweise, die man verlieren konnte.
    Es ging noch weiter mit den praktischen Tipps:
    Der Reisende in der Ebene tut gut daran, einen genügend großen Wasservorrat (auch für etwaige Packtiere) mitzuführen, denn in der Ebene gibt es kein Trinkwasser. Es ist nicht ratsam, den Schnee zu schmelzen bzw. zu verzehren, denn er löst den sogenannten Winterdurst aus, einen Durst, der nie mehr gestillt werden kann. Die Erkrankten essen nicht mehr, weil sie nicht vom Schnee lassen können und verhungern bei vollem Verstand.
    An dieser Stelle war noch in einer anderen Handschrift etwas nachgetragen:
    Die Bewohner der Eisebene, gleich ob kleine oder große – Julie stutzte, es gab dort Bewohner? - sind gefährlich; man hält sich besser von allem Lebendigen, was nicht Teil der mitgebrachten Gruppe ist, fern.
    Es folgten noch endlose Seiten über erfolglose Versuche die Eisebene wieder aufzulösen; Julie las sich einiges gewissenhaft durch, aber bis auf einige Randbemerkungen zum Vorkommen der

Weitere Kostenlose Bücher