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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Linien aufgetaucht, die ihr den Weg gewiesen hatten, wenn sie das getan hatte. Und nun?
    Nichts! Die Schneekristalle boten alle das gleiche Bild, kleine funkelnde Körner, keine Linien.
    Für einen Moment überfiel Julie Panik. Hier die Orientierung zu verlieren bedeutete den sicheren To d, sobald das Wasser ausgegangen war, gab es kein Entkommen. Aber dann fiel ihr der Hinweis aus dem schwarzen Buch wieder ein und sie stand erleichtert auf.
    „Es muss Mittag sein, die Linien sind verschwunden“, sagte sie , zog die Handschuhe aus und öffnete ihre Gepäcktasche. „Wir rasten hier, essen und trinken etwas und reiten weiter wenn die Sonne wieder schräger steht.“

    „Autsch!“
    Julie schlug sich mit der Hand in den Nacken und sie war schnell genug gewesen. Die tote Mücke klebte an ihrer bloßen Hand. Wie seltsam das Tier aussah. Größer als eine normale Mücke. Beinahe durchscheinend mit himmelblauen Augen und Flügeln, sechs dunkelblauen Beinen, zarten kobaltfarbenen Streifen auf einem Leib, der in der Farbe am ehesten an eine lebende Garnele erinnerte, ein schmutziges Gräulich-rosa. Trotz der hässlichen Grundfarbe hätte Julie das Tier beinahe hübsch gefunden, wenn es sie nicht gerade so bösartig malträtiert hätte.
    „Was ist los ?“, fragte Mathys besorgt.
    Sie hielt die tote Mücke an den Beinen hoch. „Eines dieser Viecher hat mich erwischt.“ Noch während sie sprach, bissen sich erneut zwei der Insekten in ihrem Nacken fest, und auch Daan und Mathys sprangen auf und begannen, wild auf Nacken und Handgelenke zu schlagen. Offensichtlich hatten sie es mit der stinkenden Paste ebenfalls nicht ganz so genau genommen, denn an den Stellen, die eingecremt waren, wurde Julie nicht gebissen.
    „Das i st ein ganzer Schwarm“, rief Mathys. Er rannte einige Meter weiter, doch der Schwarm blieb nicht einfach in der Luft auf der Stelle stehen, wie sie es von normalen Mückenschwärmen im Wald und an den Seen kannten. Er teilte sich und ein Teil verfolgte Mathys, während der andere Daan und Julie umsirrte.
    „Das geht so nicht, Mathys, die Paste. Wir müssen die Stellen einreiben, die wir vergessen hatte n, etwas anderes wird nicht funktionieren“, sagte Daan.
    Julie griff den Tiegel , der braun und verschmiert neben den vollen Wasserflaschen lag, aus der offenen Satteltasche und ging zu Mathys.
    „Wir reiben uns gegenseitig ein, so können wir besser alle Stellen erreichen.“
    „Gute Idee!“ Daan trat hinter Julie, erlegte noch eine der Eismücken und cremte ihr den Nacken ein . Der Geruch trieb Julie die Tränen in die Augen, aber sie war Palaron trotzdem dankbar. Wahrscheinlich war das Stinkzeug der einzige Weg, die Viecher loszuwerden. Hoffentlich schwollen die Stiche nicht zu sehr an, bei der Angst die alle vor Eismücken hatten, wurden die Dinger wahrscheinlich groß wie Pferdebremsenbisse. Noch juckten sie jedenfalls nicht.
    Schließlich war auch Mathys eingecremt und Julie nahm sich Daans Nacken an, während Mathys selbst die Schutzschicht auf seinen Handgelenken verstärkte, weil doch noch eine Mücke versuchte, sich dort hinzusetzen.
    Endlich war es geschafft. Die Blutsauger schwärmten noch eine Weile um sie herum, ließen sich aber nirgends nieder und zogen schließlich ab.
    Julie warf einen Blick zum Himmel. Die Sonne stand eindeutig schräg, es musste inzwischen wieder möglich sein sich zu orientieren.

    Daan und Mathys unterhielten sich angeregt, aber Julie hatte keine Lust, sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Sie war müde, und ihr war kalt. Die Zeit schien zu verwehen wie Nebelfetzen über einem Weiher.
    Nach und nach wurde auch das Geschwätz der Beiden leiser und verstummte schließlich ganz.
    Die Mückenstiche juckten nicht, aber sie begannen zu brennen wie Haut, die nach eisiger Kälte plötzlich in warmes Wasser getaucht wird. Julie sah sich um. Daan sah müde aus, aber Mathys hing regelrecht auf seinem Pferd, er sah wirklich krank aus. Wie weit mochten sie gekommen sein? Julie wusste es nicht, entschied sich aber, noch eine Pause zu machen, sie mussten ausruhen.
    „Halt!“ rief sie.
    Julie rutschte mehr vom Pferd als das sie abstieg. Sie ging in die Knie und schaute nach, ob die Richtung noch stimmte, doch die Eiskristalle waren körnig und stumm, keine Linien.
    Wie konnte das sein? Es war doch gerade eben erst Mittag gewesen? War die Zeit so schnell verstrichen, dass ihnen ein ganzer Tag fehlte? Es war nicht einmal dunkel geworden zwischendurch, doch es gab keine

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