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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Winterschlüsselblume fand sie nicht Interessantes mehr. Sie klappte das Buch zu, stellte es sorgsam zurück ins Regal, legte eine Hand auf den Mechanismus und zog daran. Die Tür schwang auf, Julie drehte die Laterne aus und eilte in die Bibliothek, deren Luft ihr nach dem Aufenthalt in der kleinen Kammer klar und süß erschien.
    Vorne am Eingang traf sie auf Mathys und Daan, die nach ihr suchten.
    „Wir machen eine Reise. Nehmt euch warme Sachen mit.“

    Julie schwitzte unter dem dicken Pullover und der warmen Felljacke, obgleich es wieder geschneit hatte. Der Ritt verlief ruhig bisher und sie hing, genau wie Mathys und Daan, ihren Gedanken nach.
    Allein schon um ihr Gewissen zu beruhigen hatte Julie den beiden die Gefahren der Eisebene in allen Einzelheiten geschildert, aber sie hatten dennoch reagiert wie Julie gehofft hatte. Beide hatten sofort zugesagt sie zu begleiten und sie war mehr als erleichtert darüber. All diese schrecklichen Dinge, die im Zuge der Veränderungen durch den ersten Rat entstanden waren, sei es nun der Wächterswinkel mit seinem menschenverachtenden Auswahlsystem oder der Priscum Forst, der abgestorbene erste Wald, von dem Myra ihr mit Angst, ja Panik in der Stimme erzählt hatte, lösten in ihr mehr als nur Unbehagen aus. Da war es gut, Mathys und Daan an ihrer Seite zu wissen, auch wenn sie mit ihren neuen Fähigkeiten vielleicht sogar die mächtigste von ihnen Dreien war.
    Daan, der ein Stück vorausgeritten war, verhielt erst sein Pferd, dann stieg er ab.
    „Ruhig, Nebe, ruhig.“
    „Sie wittert die Wölfe“, rief er.
    Julie und Mathys schlossen auf und taten es ihm gleich. Im Gänsemarsch, die Pferde am kurzen Zügel, folgten sie dem schmalen Pfad, der sich durch diesen niedrigeren Teil der Felsen im Schrund wand. Endlich wurde der Pfad zu einem Weg, so dass sie nebeneinander hergehen konnten.
    Nur eine Biegung später sahen sie sich einem Alptraum gegenüber.
    Zwei riesenhafte Wölfe standen geduckt auf einem Felsabsatz direkt vor ihnen, die Zähne gefletscht und die Läufe gebeugt, bereit zum Sprung.
    Julie hatte sich so etwas schon gedacht, sie hielt Go so fest am Zügel, dass er nicht einmal steigen konnte. Mathys und Daan hatten ihre T iere genauso gut unter Kontrolle.
    „Verwandelt euch!“ rief Julie mit fester Stimme.
    Noch während sie rief, hatte sich der eine der beiden Wölfe schon in einen Menschen verwandelt.
    „Julie!“
    „Palaron!“
    Julie trat vor, Go noch immer fest am Zügel, und umarmte den Zwilling, der inzwischen ein Wolfsmensch war, mit einem Arm. Ein strenger Geruch umgab ihn. Ob das auf sein neues Wolfsein zurückzuführen war?
    „Starker Auftritt“, sagte Julie lächelnd.
    „Besser man trumpft gleich zu Anfang ein bisschen auf, das klärt viele unnötige Fragen schon im Vorfeld“, sagte Palaron grinsend. „Was hat euch hier hergeführt? Wollt ihr sehen, wie ich mich eingelebt habe?“
    „Eh, nein. Wir müssen in die Eisebene. Ins Zentrum.“
    Palarons Begleiter, ein Wolfsmensch, den Julie nicht kannte, wich einen Schritt zurück. Auch Palaron trat nervös auf der Stelle.
    „Das ist keine gute Idee. Da draußen passieren Dinge. Seltsame Dinge. Je weniger man davon weiß, desto besser.“
    „Wir müssen in die Eiswüste, wir haben keine Wahl. Ansonsten werden viele Menschen sterben.“
    Der zweite Wächter antwortete an Palarons statt.
    „Ja, und so werdet ihr sterben. Es ist Eismückenzeit, ihr kommt gar nicht bis ins Zentrum.“
    War das sein Ernst? Julie hatte Mühe, nicht zu lachen. Sie wollte in die tödlichste Region der ganzen Ebene reisen und er warnte sie vor – Mücken?
    Palaron wandte sich ab, lief zu einer Felsspalte. Mit einem, nein zwei Tiegeln kam er wieder zurück. Sein Kamerad öffnete den Mund, wirkte, als wolle er protestieren, aber ein Blick von Palaron ließ ihn verst ummen.
    „Nehmt das. Den Pferden werden sie nichts tun, sie stechen nur Menschen und andere Zweibeiner, der Himmel weiß warum. Reibt euch gut damit ein, lasst keine unbedeckte Stelle aus. Und viel Glück.“
    Daan nahm einen der Tiegel und verneigte sich. Julie griff zögernd nach dem anderen. Er war mit einer Art Pergament verschlossen und am Rand mit Hanfschnur umwickelt.
    Julie seufzte. Zumindest war nun klar, dass der seltsame Geruch, den die beiden verströmten, nicht so eine Wolfssache war. Er kam von dem Zeug in dem Tiegel.
    „Reitet ein Stück mit uns“, bot Daan an.
    Palarons Kamerad zuckte zusammen. „Äh, nein, keine Zeit, wir müssen hier

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