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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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und öffnete es.
    Der Elf zog die fellbesetzten Handschuhe aus und verstaute sie sorgsam in seiner Manteltasche. Dann griff er mit bloßen Händen in den Schnee und schaufelte einiges davon in den Kasten, den Mathys ihm hinhielt.
    Schließlich war das Kästchen halbvoll und Julie legte die erbeuteten Blumen vorsichtig hinein. Sie nickte Daan zu; er griff noc h einmal in den Schnee und bedeckte die zarten Blumen, bis nichts mehr von ihnen zu sehen war.
    „Du kannst es schließen“, sagte Daan zu Mathys. „Julie, holst du noch meine Wasserflasche aus der Satteltasche, bevor Math ys das Kästchen darin verstaut?“
    „Sich er“, sagte Julie. Sie war heilfroh, den Elfen dabeizuhaben. Er hatte nicht ganz unrecht mit dem, was er vor einiger Zeit gesagt hatte: Menschen handelten oft impulsiv. Sie war nicht sicher, ob sie daran gedacht hätte, die Wasserflasche vorher herauszunehmen, um sie nicht mit etwaigen Schneeresten an Mathys Handschuhen zu verseuchen.
    Julie nahm die Wasserflasche aus Daans Tasche un d hielt den ledernen Deckel am äußersten Ende der Schnalle hoch, um nicht mit Mathys Handschuhen in Berührung zu kommen. Mathys legte die Schatulle behutsam in die Satteltasche, trat einen Schritt zurück und zog die Handschuhe aus, ohne sie außen zu berühren. Er warf die Handschuhe einfach in den Schnee, wo sie wie ein Schandfleck in der glitzernden Helle wirkten.
    „Gut so, und jetzt deine Hände“, sagte Julie zu Daan.
    Der Elf hielt seine unwirklich glänzenden Hände weit von sich gestreckt und Julie zog den Korken aus der Flasche, goss wieder und wieder etwas Wasser auf Daans Handflächen. Der Elf rieb und rieb, bis wirklich keine Spur des Glanzes mehr zurückgeblieben war, dann zog er die Handschuhe aus seiner Manteltasche wieder an.
    „Besser, du ziehst die Hands chuhe erst wieder aus, wenn wir zurück sind“, sagte Mathys. „Wenn doch noch etwas an deinen Händen klebt, wird es Aewores Badezuber nicht entkommen.“
    Sie lachten alle drei erleichtert und Julie presste kurz ihre Stirn an Mathys Schulter.
    „Wir haben es geschafft, oder?“ fragte sie.
    Er n ahm ihre kalten Wangen in seine immer noch warmen, nackten Hände.
    „Ja, wir haben es geschafft. Lass uns die Creme auftragen und dann aufbrechen, es wird immer kälter.“

    Julie schloss den stinkenden Tiegel und verstaute ihn in ihrer Satteltasche. Sie schwan g sich auf Gos Rücken und gab ihm die Fersen, auf die er willig reagierte.
    Die Richtung war ihr vorerst gleichgültig – alle Wege führten fort von hier , hinaus aus Harfners Mühlenring. Später würden sie wieder den Linien folgen, in die andere Richtung dieses Mal. Es tat gut, Gos Wärme unter sich zu spüren. Sie streichelte seinen Hals und er schnaubte leise. Ohne die Pferde wären sie verloren gewesen.

    Die Mittagssonne war hell, bot aber keine Wärme. Inzwischen lag der Dunst wieder über der Ebene, der sie zum Beginn ihrer Reise begleitet hatte und dieses Mal stimmte er Julie fröhlich. Sie konnten höchstens noch ein oder zwei Stunden von Harfners Mühlenring entfernt sein, zumindest zu Pferd, denn sie erinnerte sich, dass der Nebel sich auf dem Hinweg nach einigen Stunden aufgelöst hatte.
    Die kleine Pause tat ihr gut, einzig ihr knapper Wasservorrat war ein Problem. Trotz der Kälte hatten die Pferde doppelt so viel gesoffen wie geplant, fast so, als seien sie bei Tag in der Sahara unterwegs gewesen, und in den Pferdeschläuchen war kein Tropfen Wasser mehr.
    Julie hätte ihre letzten Schlucke auch gerne mit Go geteilt, aber da Daans Wasser verbraucht war, hatte ihr Gefährte Vorrang. Tief in ihrem Inneren war ihr bewusst, dass die Pferde die wenigen Stunden noch durchhalten würden, aber sie hasste den Gedanken, dass Go durstig war und sie noch Wasser hatte. Gerade drehte er wieder den Kopf und stieß mit seinen Nüstern gegen die linke Tasche, in der er seinen Wasserschlauch wusste.
    Daan schien es ähnlich zu gehen, denn er sagte:
    „Blöd, dass wir nicht mit ihnen teilen können, ohne sie wären wir nicht bis hierher gekommen.“
    Mathys, der dicht neben Julie ritt, nickte.
    „Ich glaube, sie sind auch hungrig. Na, es kann nicht mehr lange dauern, zwei, drei Stunden vielleicht?“
    Julie nickte. „Wir werden sie tüchtig verwöhnen zu Hause.“
    Daan schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    „Ich hab` noch einige Möhren!“
    „Echt?“ Julie spürte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief, aber sie riss sich zusammen. Wenn Daan wirklich no ch Möhren

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