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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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schneller ist. “
    Ronan sprang auf die Füße.
    „Na dann los. Wer weiß, vielleicht lasse ich deinen lahmen Gaul dieses Mal gewinnen...“
    „Oh, du! Na warte!“ Leo sprang so hastig auf, da ss der Tisch wackelte.
    Binnen eines Augenblicks hatte Ronan sich in einen riesigen Wolf verwandelt, der Leo mit funkelnden Augen ansah und die Ohren spitzte. Das prächtige Tier setzte mit einem großen Sprung über einen der Stühle, die in der Nähe des Eingangs standen und war verschwunden. Leo rannte nach draußen, sprang auf Blaus Rücken und jagte dem grauen Schatten nach, der im Sonnenschein über die Wiese flog.
    „ Wir holen ihn noch ein“, flüsterte er Blau, tief über dessen Hals gebeugt, ins Ohr.

    Den Bauch gefüllt mit warmem Kakao, den er im Gegensatz zu Schokolade sehr wohl mochte, und das Fell noch feucht vom gemütlichen Bad in der warmen Quelle am Ende der Schlucht, kuschelte Leo sich dicht an Ronan. Er ließ die Bilder des Tages noch einmal vor seinem inneren Auge vorbei ziehen.
    Ronan, wie er ihn mit dem Schwanz wedelnd gewinnen ließ – tatsächlich war der Wolf an diesem Tag mit dem großen Vorsprung nicht mehr einzuholen gewesen, aber vor dem Eingang zur Schlucht war Ronan immer langsamer geworden. Schließlich hatte Leo einen Fußbreit eher ihre alte Markierung erreicht. Nicht, dass ihm das Gewinnen an diesem Tag irgendwie wichtig gewesen wäre, aber er fühlte sich geliebt, weil Ronan wollte, dass es ihm gut ging.
    Die letzten Himbeeren, von Ronan in einem waghalsigen Manöver von der höchsten Klippe gepflückt. Ronans Himbeeratem ganz dicht vor seinem eigenen Mund.
    Die Sonne auf seinem Bauch, als sie an der Quelle auf der duftenden Wiese gelegen hatten, umschwirrt von drei späten Faltern. Das paar Empats, das überraschend aufgetaucht war und fast direkt über ihren Köpfen die Formationen des Paarungsfluges geflogen war – wann hatte er so etwas das letzte Mal gesehen? Die beiden kleinen Drachen waren ganz verrückt nacheinander, ließen sich keinen Augenblick aus den Augen. So wie wir , hatte er nur gedacht und ganz still dagelegen, um die Tierchen nicht zu stören. Das war bestimmt ein Zeichen gewesen.
    Und nun lag er hier, mit Ronan an seiner Seite, draußen vor der Höhle unter freiem Himmel, damit sie die Sterne besser sehen konnten.
    „Deine Ideen sind echt immer die besten“, sagte Leo.
    „Ich weiß. Schlaf schön“, sagte Ronan .
    Leo knipste das Sternenlicht aus, indem er die Augen schloss.
    Egal, was die Zukunft brachte, diesen Tag konnte ihm keiner mehr nehmen.

13. Die Prüfkammer

    Julie stieg erneut die steile Treppe zum Podest hinauf. Bevor sie den Fuß wieder auf einen der Pfähle setzte, atmete sie tief durch.
    Sie konnte das Schweben inzwischen wirklich gut kontrollieren – solange niemand sie störte. Noch immer gelang es ihr nicht, die Konzentration z u halten und zu schweben wenn sie fehltrat, denn die Säcke schwangen ohne Ordnung und Muster und brachten sie gehörig durcheinander. Vielleicht musste sie es hier doch weiter auf die herkömmliche Weise versuchen? Wie oft war sie heute schon von den blöden Pfählen abgestiegen? Wenn wenigstens die Recherchen in der Bibliothek etwas ergeben hätten, aber da war kaum etwas zu finden gewesen. Nicht zum ersten Mal wünschte sich Julie Zugriff auf die Bibliothek der Aquilani – oder zumindest eine Antwort von Fanea. Sogar Mathys hatte sie gefragt, ob er irgendwelche Informationen zur Kammer der ersten Hüterin hatte, mit dem Ergebnis, dass sie jetzt zwar nicht mehr wusste, er aber die ganze Zeit versuchte, sie von ihrem Plan abzubringen. Es war zum Verzweifeln. Das einzige, was half, war wahrscheinlich üben, üben, üben.
    Julie seufzte und setzte den rechten Fuß auf einen der Balken. Noch während sie die richtige Gewichtsverteilung suchte, tauchte Karims Gesicht unten am Rand des Säcke-Feldes auf.

    „Wie läuft es denn so?“ rief er herauf.
    War das zu fa ssen? Er hatte Wissen, das ihr helfen konnte, verweigerte es ihr aber, und stand dann da und machte auf gutes Wetter? Julie wusste nicht, was genau in sie gefahren war, aber die Hoffnungslosigkeit der Situation machte sie wütend. So wütend, dass ihre Antwort schärfer ausfiel als beabsichtigt.
    „Verschwinde, Feigling!“
    Sie wartete seine Antwort nicht ab, trat auf die Pfähle, begann die Schrittfolge, die Karim ihr am Boden beigebracht hatte und die jeder von ihnen können musste.
    Sie kam etwa bis zur Hälfte, da nn trafen sie zwei Säcke nahezu

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