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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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wenn dein Name darauf stand – eins von beidem musste schließlic h falsch sein, nicht wahr? Immerhin bin noch ich die Hüterin und du die Stellvertreterin.“
    Chris kramte einen länglichen Umschlag aus Anouks Sekretär und reichte ihn Julie. Das schöne Papier war schlampig aufgerissen, der ganze Brief zerknickt.
    Wut stieg in Julie auf.
    „Wie lange hast du den Brief schon?“ fragte sie.
    „Seit einigen Tagen. Aber ich war zu müde, ihn zu lesen, deshalb haben wir ihn erst heute Morgen aufgemacht. Und was soll ich sagen: es sind gute Nachrichten.“ Sie schloss wieder die Augen, sichtlich erschöpft vom vielen Reden, was Julie bei dem Chaos in Anouks Kopf nicht wirklich überraschte – es war schon ein Wunder, dass überhaupt klare Sätze aus so einem verwirrten Hirn kommen konnten.
    Sie zog das beidseitig eng beschriebene Pergament aus dem Umschlag und las.

    Liebe Julie,
    ich freue mich von dir zu hören, auch wenn der Anlass eher unerfreulich ist. Deine offizielle Mitteilung bezüglich der Risse beantwortet mein Sekretär, aber die Ergebnisse meiner Nachforschungen in der Bibliothek wollte ich dir gerne selbst mitteilen – immerhin hängt unser aller Sicherheit davon ab.
    Ich habe herausgefunden, dass es einen einfachen Weg gibt die Portale neu zu verankern, solange noch eines davon geöffnet ist. Ihr müsst lediglich das Ritual im Nebelfeld erneut durchführen. Danach sind alle Portale neu verankert, bis auf die, an denen die Steine entfernt worden sind. Jedes Portal hat acht Steine, diese sind unter dem Portal im Boden eingegraben.
    Das klang ja nicht so gut, sicher hatte Bamoth die meisten der Stei ne entfernen lassen. Julie wendete den Bogen.
    Für den Fall, dass die Steine entfernt wurden gibt es jedoch auch eine Lösung: Nehmt die entsprechende Anzahl an Steinen vom ältesten Gebäude der zweiten Ebene und lasst sie unmittelbar vor dem Ritual du rch eines der Portale schieben; da die Portale miteinander verbunden sind, werden sich die Steine ihren Platz unter einem der Portale selbstständig suchen, sofern dort keine Steine sind, denn die fehlenden Steine hinterlassen im Boden eine Art Erinnerung. Das ist typisch für die Künste der Alphanen, die die Portale erschaffen haben als sie ihre geistige Welt mit der Materiellen fester verbunden haben und die Ebenen schufen – sie rechnen immer alle Möglichkeiten mit ein.
    Das klang nicht so schwer; wenn sie jemanden an ein offenes Portal stellten und der die Steine hindurch schob kurz bevor sie das Ritual durchführten, reichte die Zeit für die Elfen kaum um darauf zu reagieren, denn jede Minute in Telemnar entsprach zwölf Minuten hier – sie würden mehr als genug Zeit haben.
    Schließlich müsst ihr die Steine nur noch fixieren, dazu braucht es einen Elfen und einen Tallyner. Beide sprechen gemeinsam die Formel (du findest sie auf dem kleinen Zettel, der mit im Umschlag war) und die Portale sind bis zum nächsten Vollmond (zweite Ebene Zeit) gesichert, d.h. niemand kann sie mehr deaktivieren.
    Ich bin froh, so gute Nachrichten für dich und für uns alle zu haben. Wichtig ist nur, dass ihr schnell handelt, diese Strategie funktioniert nur, solange noch ein Portal offen ist. S ind alle verschlossen, dann gnaden uns die Alphanen...
    Bis hoffentlich bald
    Deine Fanea

    Das mit dem Elfen würde kein Problem sein, wie gut, dass sie Daan auf ihrer Seite hatten. Julie faltete den Bogen, steckte ihn in die Tasche ihres Hemdes und sah in den Umschlag. Da war kein Zettel.
    „Wo ist der kleine Zettel, den Fanea beigelegt hat? Der mit der Formel?“ fragte sie Chris.
    Anouk öffnete die Augen und antwortete:
    „Den habe ich. Zu gegebener Zeit werde ich ihn demjenigen aushändigen, der die Fixierung vorn immt.“
    Julie starrte sie ungläubig an.
    „Das ist mein Zettel! Fanea hat den Brief auf meine Anfrage hin geschickt, und an mich. Du kannst ihn doch nicht einfach behalten.“
    Anouk antwortete nicht, öffnete nicht einmal die Augen.
    Julie sah zu Chris.
    „Das kann doch nicht euer Ernst sein“, sagte sie. „Was, wenn dir etwas zustößt, Anouk? Weiß Chris wenigstens, wo der Zettel ist?“
    „Ja, ich weiß, wo der Zettel ist.“

    Am liebsten hätte Julie Anouk kräftig geschüttelt, einzig die Sorge, dass es der Kranken danach noc h schlechter gehen würde, hielt sie davon ab. Wie konnte die alte Hüterin nur so machtbesessen sein? Oder war das auch eine Folge des Dings in ihrem Kopf? Die Jahre mit Anouk schoben sich wie ein schnell laufender Film

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