DS002 - Drei schwarze Schlüssel
Bewußtsein. Der Revolver, den er auf ihn geschleudert hatte, hatte einige Zähne des dunkelhäutigen Mannes gelockert, der große Schmerzen hatte.
Doc sorgte durch systematisches Bearbeiten verschiedener Gelenke und Nerven dafür, daß Indigos Schmerzen sich steigerten. Die anderen standen im Halbkreis herum und schlossen, um Indigo zu zermürben, laut Wetten darüber ab, wie lange Indigo diese Tortur überstehen würde.
Obwohl Doc genau die Grenzen kannte, innerhalb derer er bleiben mußte, um das Leben des Mannes nicht zu gefährden, schien Indigo doch überzeugt, daß sein letztes Stündlein bald geschlagen habe. Es bedurfte keiner nochmaligen Aufforderung, ihn zum Sprechen zu bringen.
»Was wollt ihr wissen?« stöhnte er. »Ich werde sprechen, wenn ihr mich am Leben laßt.«
»Was hat Sen Gat vor?« fragte Doc.
»Er bringt Lucile Copeland und Maples mit einem Flugzeug nach Indochina«, lautete die überraschende Antwort.
»Mit dem Flugzeug nach Indochina?« wiederholte Renny verblüfft. »Himmel und Hölle, wie hat er das denn geschafft?«
Auch darauf wußte Indigo die Antwort. »Der falsche Polizist ist in die Rolle Monks geschlüpft. Da er das Schwein bei sich hatte, fielen die beiden natürlich darauf herein.«
Sen Gats Plan war einfach, aber wirksam, daran gab es keinen Zweifel. Lucile Copeland und Maples würden Sen Gats Männer ahnungslos nach Indochina zur Stadt des tausendköpfigen Mannes führen.
Doc Savage beauftragte seine fünf Freunde damit, auf allen Flughäfen rings um London Nachforschungen nach den Vermißten anzustellen. Die oberflächliche Beschreibung der beiden, zusammen mit der eines Affen in Menschengestalt, mußte zum Ziel führen.
Bald darauf wußten sie, daß ein dreistrahliges silbernes Düsenflugzeug mit den drei gesuchten Personen an Bord gestartet war. Es war Monk, der diese Auskunft auf seine Anfrage erhielt, und da ihm weiter mitgeteilt wurde, daß die Maschine ebenso schnell wie Docs Flugzeug war, konnten sie sich leicht ausrechnen, daß sie Schwierigkeiten haben würden, den Vorsprung einzuholen.
Der Bronzemann feuerte weitere Fragen auf Indigo ab. »Ihr habt die drei Männer in Lucile Copelands Haus getötet, nicht wahr?« sagte er mit harter Stimme.
Natürlich leugnete Indigo und versuchte, die Schuld auf seine Kumpane abzuwälzen, die sich wortreich dagegen zur Wehr setzten. Als Doc die Männer schließlich der Polizei übergab, waren sie immer noch dabei, sich gegenseitig die Schuld an den Morden in die Schuhe zu schieben. Das allein genügte, Docs Unschuld zu beweisen und die von Sen Gat gegen ihn erhobenen Beschuldigungen hinfällig werden zu lassen.
Die Londoner Polizei überzog London sofort mit einem dichten Überwachungsnetz, aber Doc, der die Gerissenheit Sen Gats kannte, gab sich keinen Illusionen hin. Noch nie hatten Razzien in jenen Wohnvierteln, in denen die Orientalen hausten, zu nennenswerten Erfolgen geführt. Wer einmal dort untergetaucht war, blieb zumeist verschwunden, bis die Luft wieder rein war.
Doc Savage und seine fünf Freunde begaben sich auf dem schnellsten Wege nach Croydon, wo ihre Düsenmaschine wartete. Sie verluden ihre Ausrüstung, tankten alle Behälter randvoll und starteten. Sie lagen fast zehn Stunden gegen den falschen Monk, Lucile Copeland und Maples zurück.
11.
Während des Fluges, der über einen Zipfel Hollands über Deutschland, Polen und Rußland führte, standen Doc und seine Männer in ständiger Funksprechverbindung mit den Bodenstationen, die auf ihrem Kurs lagen, aber erst, als sie zum Auftanken auf einem Flugplatz im Süden der Sowjetunion landeten, erhielten sie die erste Nachricht, die ihnen Auskunft über Sen Gats Bewegungen gab.
Der Flugplatzkommandant, ein Offizier, der sehr gut Englisch sprach, berichtete von drei Flugzeugen, die vor drei Stunden in einer westlich gelegenen Stadt gelandet seien.
»Wie Ihnen bekannt sein müßte, dürfen Flugzeuge fremder Nationalität russisches Gebiet nicht ohne Genehmigung überfliegen«, sagte er.
Doc nickte. Er hatte daran gedacht und sich die Genehmigung über Funk aus Moskau beschafft.
»Die Besatzungen der drei Maschinen wollten auftanken,weigerten sich aber, ihre Überfluggenehmigungen zu zeigen«, fuhr der Russe fort. »Es kam zu einem Kampf, in dessen Verlauf zwei russische Offiziere erschossen wurden. Die drei Flugzeuge tankten auf und setzten den Flug fort.«
»Liegt eine Beschreibung der Passagiere und Besatzungen vor?« fragte Doc
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