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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatte, der gleiche Laut, der dem Mädchen aus den Sekunden vor ihrer Ohnmacht im Gedächtnis geblieben war.
    Nach einem Zeitraum, der ihm wie eine Ewigkeit erschien, trat Doc ins grelle Sonnenlicht hinaus.
    Lucile Copeland war verschwunden!
    Doc trat in die Mitte der Straße und suchte sie nach beiden Richtungen ab. Kein Ruf, keine Bewegung verriet ihm, wohin das Mädchen gegangen oder geschleppt worden war.
    Der Bronzemann begann zu laufen, so schnell es seine Kräfte zuließen. Jedes Kind hätte mit ihm Schritt halten können, so schlaff waren seine Muskeln. Sein Atem ging schneller, Schweiß durchtränkte die wenigen Kleidungsstücke, die er trug. Heiß brannte die Sonne auf seiner wie Bronze schimmernden Haut. Er legte den Kopf in den Nacken, und hinter seinen Augenlidern tanzte es rot.
    Nachdem er eine Zeitlang gelaufen war, fiel die gespenstische Schwäche, die ihm jede Bewegung zur Qual gemacht hatte, allmählich von ihm ab. Sein seit Jahren durch ständige Übung gestählter Körper schien Sieger im Kampf gegen die unheimliche Kraft, die von ihm Besitz ergriffen hatte, geblieben zu sein.
    Er gelangte an einen kleinen offenen Platz, der von sich kreuzenden Straßen gebildet wurde. In seiner Mitte lag ein runder Teich mit erstaunlich klarem, leicht blau gefärbtem Wasser. Doc blieb an dem Teich stehen und war schon versucht, mit den Händen Wasser zu schöpfen und zu trinken. In letzter Sekunde hielt er inne. Statt dessen riß er einen Streifen Stoff von seiner Hose und ließ ihn behutsam bis zur Mitte in das Wasser hängen. Dann hob er den Streifen heraus und legte ihn zum Trocknen auf die Pflastersteine, sorgsam bemüht, mit der Feuchtigkeit nicht in Berührung zu kommen. Nach einigen Sekunden verfärbte sich der Stoff tief dunkelblau und zerfiel, als er das trockene Ende berührte.
    Mit düsterer Miene wandte Doc dem Teich des Todes den Rücken.
    Das Borstentier Monks lebte noch, war aber immer noch steif und starr. Doc fertigte aus weiteren Streifen, die er von seiner Kleidung riß, eine breite Schlinge an, die er dem Schwein um den Leib legte, so daß er es sich über die Schulter werfen und tragen konnte.
    Am Ende der Straße lag ein Gebäude mit phantastischen in Stein gehauenen Friesen, die sich aus der Ferne wie die Darstellung einer ungewöhnlichen Schlangenart ausnahmen. Beim Näherkommen erkannte Doc, daß es sich nicht um die Wiedergabe von Schlangen, sondern um die menschlicher Arme handelte, deren Muskulatur mit fotografischer Genauigkeit getroffen war.
    Doc krallte sich mit sehnigen Händen in die Mauervorsprünge und begann den Aufstieg. Er hatte die Absicht, von nun an den Weg über die Dächer der Stadt zu nehmen, der ihm verschlossen gewesen war, solange sich Lucile Copeland in seiner Begleitung befunden hatte. Er schlug die Richtung auf die Stelle ein, an der das Mädchen verschwunden war. Seit die unheimliche Lähmung ihre Macht über ihn verloren hatte, war er fest entschlossen, nach dem Mädchen zu suchen, bis er es gefunden hatte.
    Schneller und schneller bewegte er sich weiter. Je mehr Zeit verging, um so leichter fiel es ihm, die klaffenden Abgründe zwischen den einzelnen Straßen mit kraftvollen Sätzen zu überbrücken. Immer wieder verhielt er, um zu lauschen und den wachsamen Blick in die Runde gehen zu lassen.
    Dann klang mit unerwarteter Klarheit eine Stimme an sein Ohr:
    »Doc Savage! Hier herüber!«
     
     

21.
     
    Es war die Stimme Sen Gats, die Doc gehört hatte. Der hagere Orientale kauerte auf einem nahen Dach. Niedergeschlagen, schmutzstarrend, durch Kratzwunden und Schwellungen entstellt, bot der dunkelhäutige Halunke einen jammervollen Anblick. Nur seine langen Fingernägel in ihren goldenen Schutzhüllen schienen unversehrt, ein Umstand, der Docs Erstaunen erregte.
    Hinter Sen Gat hockte der gorillaähnliche Mann mit dem Namen Evall. Alle Anzeichen ließen darauf schließen, daß auch er ungemütliche Stunden durchlebt hatte. Jedenfalls ähnelte er mehr denn je einem Menschenaffen.
    Neugier trieb Doc zu den beiden. Sie schienen waffenlos, niemand befand sich in ihrer Nähe. Als sich Doc näherte, erkannte er, daß beide Männer von Entsetzen und Furcht gepackt schienen.
    Ihre Bewegungen waren nervös, die Augen drohten ihnen aus dem Kopf zu treten, ihr Atem ging schnell.
    Doc blieb stehen, durch eine schluchtähnliche Straße von dem Haus getrennt, auf dessen Dach sich die beiden aufhielten.
    »War es nicht ein wenig unüberlegt, mich zu rufen?« fragte er

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