DS003 - Der blaue Meteor
Einwirkung der schrecklichen blauen Erscheinung stand.«
Doc schlug die Richtung auf die Treppe ein, an deren Fuß der Mann mit dem gebrochenen Rückgrat lag.
»Ich verfolgte Mo-Gwei«, erklärte er. »Haben Sie jemals sein Gesicht gesehen?«
Professor Stanley schauderte. »Nein – niemals. Die wenigsten seiner Anhänger kennen es.«
Doc erreichte den Treppenabsatz und ließ das Licht seiner kleinen Lampe auf den Toten fallen.
»Ist das die Maske, die Mo-Gwei trägt?« fragte er.
»Ja!« schrie Stanley auf. »Ist er tot?«
»Er hat sich das Rückgrat gebrochen«, sagte Doc Savage.
»Mo-Gwei – tot«, stammelte der Gelehrte. »Die Welt ist von ihrem größten Ungeheuer befreit.«
»Der dort ist nicht Mo-Gwei«, sagte Doc
»Nicht …«
»Mo-Gwei besaß eine Stimme«, erklärte der Bronzemann. »Der dort war stumm – man hat ihm vor längerer Zeit die Zunge abgeschnitten.«
Schnell begann Doc Türen zu öffnen und leuchtete in die dahinter liegenden Räume.
»Der Tote ist wahrscheinlich Mo-Gweis Leibwächter gewesen«, stellte er fest. »Da er stumm war und vielleicht des Schreibens unkundig, konnte er keine Kunde von den Untaten seines Herrn geben.«
»Mo-Gwei hatte eine schrille, an einen Papageien erinnernde Stimme«, sagte Stanley heiser.
»Wahrscheinlich übergab Mo-Gwei seine Maske an den Leibwächter und verbarg sich hinter einer der Türen, als ich ihn verfolgte. Der Leibwächter rannte weiter, stürzte die Treppe hinab, da er an das Tragen der Maske nicht gewöhnt war, und brach sich das Genick.«
»Hören Sie,« unterbrach ihn der Gelehrte. »Die Menschenteufel kommen.«
Durch den im Halbdunkel liegenden Gang dröhnten eilige Schritte, in die sich drohende Schreie mischten. In der Ferne begann ein graues Licht zu tanzen, eine Fackel aus Bergsalbei.
Doc ließ sein eigenes Licht verlöschen, aber eine Sekunde zu spät, denn ein Schuß bellte auf und eine Kugel sirrte an seiner Schläfe vorüber.
»Im Augenblick können wir uns nicht um Mo-Gwei kümmern«, sagte Doc zu dem Gelehrten.
»Ich fürchte, wie die Dinge liegen, werden wir hier nie herauskommen«, murmelte Stanley düster.
Sie eilten die Treppe herab und hielten neben dem Mann mit dem gebrochenen Rückgrat. Doc hob die Maske des Yakdämonen auf. Den Toten trug er in den nächsten Raum und verbarg ihn in der hintersten Ecke.
Die Verfolger waren nähergerückt.
»Verhalten Sie sich ruhig«, warnte Doc den Professor und schlich sich wieder auf den Gang hinaus, wobei er den Gelehrten wie ein Kind auf die Arme nahm. Der Bronzemann wandte sich nach links, und bald klangen die Rufe, mit denen die Verfolger sich verständigten, weit hinter ihm.
Voraus erhellte Tageslicht den Gang. Es drang durch ein gezacktes Loch in der Decke. Böiger Wind trieb Schneeflocken herein. Doc stellte Stanley auf die Beine. Dann sprang er hoch und packte den Rand der Öffnung mit beiden Händen. Er zog sich empor und blickte hinaus.
Links erkannte er die Dächer von Häusern. Ein Teil von ihnen war eingefallen, Schneewehen hatten sich gebildet. Doc ließ sich zu Boden fallen. Er hob den Gelehrten empor, bis dessen Hände sich anklammern konnten, und half nach, als Stanley sich durch die Öffnung auf das Dach schob.
»Auffangen«, befahl er und schleuderte die Yakmaske nach oben.
Dann folgte er dem Gelehrten und führte ihn über mehrere Dächer.
»Warum haben Sie die Maske mitgenommen?« fragte Stanley.
Doc antwortete nicht. Statt dessen wandte er sich einer hüfthohen Schneeverwehung hinter einem Kamin zu.
»Sie bleiben hier im Versteck, während ich einen Erkundungsgang unternehme, verstanden?« sagte er zu dem Gelehrten. »Sie dürfen Ihr Versteck auf keinen Fall verlassen.«
»Ist das nötig?« fragte Stanley. »Warum kann ich nicht bei Ihnen bleiben?«
»Es ist nicht einfach, diese Mausefalle zu verlassen«, erklärte Doc leicht ungeduldig. »Die Talwände bieten kaum Deckung, und diese Burschen verfügen über moderne, weittragende Gewehre. Sie bleiben hier, während ich die Lage erkunde.«
»Also gut«, murmelte der hagere Mann unbehaglich.
Doc hob Stanley empor und ließ ihn mit den Füßen zuerst in die lockere Schneewächte sinken. »Kauern Sie sich zusammen«, sagte er. »Ersticken können Sie nicht.«
Der Gelehrte gehorchte wortlos. Mit dem tibetischen Rock, den Doc auszog, verwischte er sorgfältig alle Spuren, die auf die Schneeverwehung als Versteck hindeuten könnten. Geduckt setzte der Bronzemann den Weg über die verschneiten
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