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DS004 - Das Wrack im Eis

DS004 - Das Wrack im Eis

Titel: DS004 - Das Wrack im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mit angehaltenem Atem lauschte er.
    »Was gibt es?« fragte Victor Vail.
    »Jemand beschleicht uns«, erwiderte Doc trocken. »Ich wittere es.« Er schob den Geiger in eine Eisspalte. »Bleiben Sie hier«, befahl er. »Verlassen Sie die Stelle nicht. Sie könnten sich verirren.«
    Doc Savage entfernte sich nach rechts. Seine Geschwindigkeit war erstaunlich. Am Rand einer felsigen Erhebung preßte er sich fest gegen den Boden. Der Sturm trug Schneeflocken mit sich, die hart wie Stein waren. Der Bronzemann kroch behutsam weiter. Das Schneegestöber wurde dichter, so daß er nur wenige Meter zu sehen vermochte.
    Plötzlich erkannte er eine verschwommene Bewegung. Er schnellte sich darauf zu. Seine Hände, die stählernen Greifern glichen, waren erwartungsvoll gespreizt.
    Im nächsten Augenblick wurde Doc vom Jäger zum Gejagten.
    Ein mächtiger Polarbär richtete sich auf, um den Bronzemann anzugreifen. Das zottige Tier schien plump und unbeholfen, aber seine Schnelligkeit war ebenso gefährlich wie seine Größe.
    Doc versuchte sich zur Seite zu schnellen. Der Boden war tückisch glatt Seine Füße fanden keinen Halt. Die Wucht, mit der er sich abgeschnellt hatte, trug ihn direkt in die Umarmung des Tieres!
    Der Bär war weitaus größer als Doc Savage. Er breitete seine gewaltigen Tatzen aus, um Doc in tödlicher Umarmung zu zermalmen. Ein Hieb dieser Tatzen konnte einen Büffel niederschmettern.
    In den Hüften wie ein Boxer pendelnd und abduckend, vermied Doc die Tatzen. Er vergrub seine sehnigen Finger tief im Fell des Bären. Ein blitzschneller Schwung brachte ihn in den Rücken des Polarungeheuers.
    Docs Faust zuckte vor. Sie fuhr mit explosiver Kraft tief in das Fleisch des Tieres. Doc traf ein Nervenzentrum. Er hoffte, den übermächtigen Gegner zu lähmen.
    Das Ungeheuer schien mit dieser Kampfart nicht einverstanden. Der winzige Mensch war von ihm als leichte Beute angesehen worden. Ein dumpfes Knurren entrang sich der Kehle des Bären. Sein Rachen öffnete sich und zeigte die fürchterlichen Fänge. Mit erstaunlicher, bei einem so massigen Tier unerwarteter Schnelligkeit wirbelte der Bär herum. Doc ließ sich nicht abwerfen. Seine Beine mit den stählernen Muskeln hielten ihn auf dem Rücken des Tieres. Beide Arme waren frei.
    Mit einem stahlharten Karateschlag traf Doc den Polarbären ins Genick. Ein zweiter Hieb traf das Tier an einer noch empfindlicheren Stelle. Bösartig brummend sank der Schrecken der nördlichen Eiswüste zu Boden. Er war auf einen mehr als ebenbürtigen Gegner gestoßen.
    Doc hätte leicht die Flucht ergreifen können, tat es aber nicht. Sie brauchten Nahrung und für die Nächte einen Schutz gegen die eisige Kälte. Hier war beides. Docs metallische Faust lieferte ein halbes Dutzend weiterer betäubender Hiebe. Brummend und geifernd streckte das Ungeheuer sich aus.
    Docs mächtiger rechter Arm legte sich dicht hinter den Ohren um den Nacken des Bären. Alle Muskeln des Armes spannten sich, ein dumpfes Knacken erklang. Ein gewaltiges Zittern durchlief das große weiße Ungeheuer. Dann war der Kampf vorüber.
    Docs keuchender Atem mischte sich in das Heulen des Sturmes. Die goldfarbenen Augen des Bronzemannes funkelten triumphierend. Nie war es einem Menschen gelungen, einen so gefährlichen Feind mit bloßen Händen zu besiegen.
    Doc zog das schwere Tier in eine Vertiefung im Fels. Er suchte,bis er Felsbrocken genug gefunden hatte, um das für ihr Überleben so wichtige Tier gegen die Freßlust seiner Gefährten zu schützen.
    Dann eilte der Bronzemann zurück, um Victor Vail aus seinem Versteck zu holen.
    Er erreichte die Eisspalte, in die er den Geiger geschoben hatte.
    Knapp drei Meter entfernt war der Boden blutig rot gesprenkelt. Die dunklen Flecke dampften nicht mehr. Sie waren steinhart gefroren, Schneeflocken sammelten sich auf ihnen.
    Deutlich erkennbare Spuren im Eis sprachen von einem heftigen Kampf, der getobt hatte.
    Von Victor Vail war nichts zu sehen.
     
     

14.
     
    Doc bewegte sich wie ein Jagdhund, der Witterung aufzunehmen versucht. In immer größer werdenden Kreisen umrundete er die Stelle, an der er Victor Vail zum letzten Mal gesehen hatte. Er entdeckte kaum wahrnehmbare Zeichen, die eine Fährte darstellen mochten. Die Spur führte landeinwärts. Nach knapp zwanzig Metern verlor sie sich und war nicht wieder aufzufinden.
    Doc kauerte sich in den Windschatten eines Felsens von der Größe eines Güterwagens. Teilweise vor dem Blizzard geschützt, überlegte

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