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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Musik. Es bleibt hier.«
    Als der Logenschließer nach einigem Hin und Her endlich abzog, ließ er Habeas Corpus zurück. Das Maskottschwein wurde auf einen der Logensessel gesetzt, wo es mit schiefgelegtem Kopf dem hingebungsvollen Gesang eines immens dicken Baßbaritons lauschte.
    Die Aufführung hatte eine Szene erreicht, in der der Baßbariton jammernd beklagte, daß ihm sein Rivale, der Tenor, die nicht mehr ganz taufrische, ebenfalls leicht füllige Primadonna entführte.
    »Wahrscheinlich braucht er noch fünf Minuten, um zu merken, daß er bei ihr keine Chancen mehr hat«, bemerkte Monk, dem Opernmusik ein Greuel war, lakonisch.
    In dem diamantenen Hufeisen, den Luxuslogen im ersten Rang, stieß eine Frau plötzlich einen schrillen Schrei aus, der, was Tonhöhe und Stimmgewalt betraf, die Leistungen der Primadonna glatt in den Schatten stellte.
    Monk sagte: »Mir schwante schon, daß der Baßbariton mit seiner Singerei noch jemand verrückt ma …« Er unterbrach sich und starrte. »He! Seht doch mal.«
    Die Frau, die geschrien hatte, war lang, hager und wie ein Christbaum mit Juwelen behangen. Der Hermelinkragen um ihren Hals hatte sich völlig verschoben. Mit beiden Händen fuhr sie wild in der Luft herum und stieß erneut einen markerschütternden Schrei aus.
    Der Gegenstand, nach dem sie haschte, war ein beinahe taubeneigroßer Diamantanhänger, der blitzend das von der Bühne strahlende Licht einfing. Er schien vor dem Gesicht der Frau frei in der Luft zu schweben, als ob er an einem unsichtbaren Faden hinge, und jedesmal, wenn die Frau nach ihm zu greifen versuchte, wich er zurück.
    Dann begann sich auch noch die diamantenbesetzte Spange aus dem Haar der Frau zu lösen und zerrte förmlich an dem Lockenaufbau, als sie sich nicht gleich aus der Frisur zu lösen vermochte.
    Die Frau schrie nicht mehr, sie sank ohnmächtig um.
    »Das unsichtbare Etwas!« polterte Monk los.
    Doc Savage aber handelte. Eine schmale Polsterbrüstung führte vor dem ersten Rang vorbei. Der Bronzemann sprang hinauf und balancierte darauf entlang. Auf den Sitzen des sechs Meter tiefer liegenden Parketts hätte man sich, wenn man abstürzte, böse Verletzungen holen können.
    Weiter drüben in der Reihe der Logen begann eine andere Frau zu schreien. Verzweifelt wehrte sie sich dagegen, daß ihr die Ringe von den Fingern gezogen wurden. Und schon schrie die nächste Frau.
    »Gespenster rauben die Leute aus«, sagte Monk und schluckte.
    Er wollte auf die Brüstung klettern, um dem Bronzemann nachzueilen, aber ein Blick hinunter ins Parkett brachte ihn von diesem Gedanken schnell wieder ab. Er raste zur Logentür und auf den Gang hinaus, Ham eilte, den Degenstock schwingend, hinter ihm her.
    Hinter sich, in der Loge, hörte Monk Habeas Corpus quieken. Er wirbelte herum, rannte zurück und holte das Maskottschwein.
    »Habeas schien schon vorhin etwas zu riechen«, sagte er. »Los, such, Habeas!«
    Doc Savage war inzwischen bei der langen hageren Frau angelangt, die als erste geschrien hatte. Mit den Händen tastete er in der Loge herum, fand aber nichts. Die Juwelen waren spurlos verschwunden.
    Am Kinn der Frau fand sich eine Abschürfung. Offenbar war sie nicht vor Schreck in Ohnmacht gefallen, sondern hatte einen Schlag ans Kinn einstecken müssen.
    Der Bronzemann hastete zum nächsten Opfer. Auch dort fand er nichts. Immer mehr Frauen begannen zu schreien, während ihre Juwelen verschwanden. Wie besessen rasten die Platzanweiser herum, einer von ihnen schlug der Länge nach hin. Opernbesucher, die von ihren Sitzen aufgesprungen waren, drängten und stürzten über ihn hinweg.
    Doc Savage warf einen, hastigen Blick in die Runde und entdeckte eine junge Frau, die besonders kostbar wirkende Juwelen trug. Er rannte auf sie zu, aber noch bevor er bei ihr war, stieß sie einen Schrei des Entsetzens aus. Die Juwelen lösten sich von ihrem Hals und aus ihrem Haar und schwebten davon. Aber statt nach ihnen zu greifen, fuhr die Frau herum und lief auf einen der Notausgänge zu.
    In mächtigen Sprüngen setzte Doc Savage hinter ihr her und erreichte sie im gleichen Augenblick, als sie die Notausgangstür aufreißen wollte.
    »Stehen Sie still!« herrschte er sie an.
    »Irgendwas hat mich berührt«, stöhnte die Frau. »Irgendwas, das ich nicht sehen…«
    Und dann war da plötzlich ein widerlicher, dumpfer Laut, als ob ein schwerer Hammer in irgend etwas hineinkrachte.
    Doc Savage kippte um, als habe ihm eine unsichtbare Hand sämtliche

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