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DS017 - Im Tal des Roten Todes

DS017 - Im Tal des Roten Todes

Titel: DS017 - Im Tal des Roten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sich die Gesteinsmassen lösten«, sagte der hagere Geologe gepreßt. »Ich glaube, er hat die Sache verschuldet.«
    Doc Savage trat einen Schritt zur Seite, um dem Mann ins Gesicht sehen zu können.
    Es war der Rothaarige unter den drei Teilhabern an der Mountain Desert Construction Company – Ossip Keller.
     
     

16.
     
    »Das ist eine verdammte Lüge!« brüllte Ossip Keller. »Ich habe mit dem Gesteinsrutsch nichts zu tun!« Johnny stand auf, hielt Keller weiter vorn am Jackett fest. »Warum sind Sie dann weggerannt?«
    »Wer würde denn nicht vor so etwas davonrennen?« entgegnete Keller wütend. »Ich dachte, es sei ein Erdbeben.«
    »Ein Erdbeben?« höhnte Johnny sarkastisch.
    Keller holte aus, versuchte Johnny mit einem kurzen rechten Haken zu erwischen, traf aber daneben, und Johnny traf ihn statt dessen mit der Faust am Kinn. Keller ließ sich auf den Boden sacken, hockte da und rieb sich seine Kinnlade.
    »Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie hier den wilden Mann zu spielen versuchen«, erklärte Doc Savage. Zu Johnny gewandt fügte er hinzu: »Warte hier mit ihm. Ich bin gleich wieder da.«
    Er rannte den Geröllhang hoch zu der Stelle, von der die Gesteinslawine abgegangen war, fand auch schnell das Sprengloch, in dem die Ladung – wahrscheinlich nur eine Vier-Liter-Flasche Nitroglyzerin – hochgegangen war, aber als er sich dann riskanterweise ein Stück auf die abgerutschte Canyonwand selbst hinauswagte, machte er noch eine ganz andere Entdeckung.
    Wenige Minuten später war er wieder bei Johnny und Keller, der sich inzwischen auf gerappelt hatte, sah den hageren Geologen bedeutungsvoll an und sagte: »Weißt du, was da geschehen ist? Jemand hat fässerweise Säure über die Canyonwand laufen lassen. Diese hat die Kalkadern im Gestein aufgelöst und das ganze Felsmassiv brüchig gemacht. Die Sprengung hat nur den Anstoß zu dem Felsrutsch gegeben.«
    Johnny nickte. »So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Mit einer einfachen Sprengung hätte so etwas auch nicht ausgelöst werden können. Dazu war die Gesteinsformation viel zu solide – ganz und gar nicht der Typ von Stein, der ins Rutschen kommt.«
    »Sehen Sie jetzt, daß ich mit der Sache nichts zu tun hatte?« erklärte Keller mit hochrotem Gesicht.
    »Aber warum versuchten Sie mich niederzuschlagen, als ich Sie aufhalten wollte?« fragte Johnny skeptisch.
    Keller schwitzte aus allen Poren; man sah förmlich, wie ihm der Schweiß in den Hemdkragen lief. »Weil ich eine panische Angst vor Erdbeben habe. Ich bin einmal in eins hineingeraten und nur um Haaresbreite mit schweren Verletzungen davongekommen. Als ich das Krachen hörte und die Staubwolke aufwirbeln sah, hab’ ich ganz einfach durchgedreht.«
    »Sie können gehen«, sagte Doc Savage nüchtern.
    »Für’s erste nehmen wir Ihre Erklärung an.«
    Ossip Keller fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, machte wortlos kehrt und ging.
    Grinsend sah Johnny ihm nach. »Das ist schon mal einer, der es schwer bereuen dürfte, uns zu Hilfe gerufen zu haben. Was hältst du von seiner Erklärung, Doc? Klang sie nicht ein bißchen dünn?«
    »Ist dir schon aufgefallen, daß er dazu neigt, sekundenlang wie gebannt auf ein und dieselbe Stelle zu starren?« stellte Doc Savage die Gegenfrage.
    »Ja, schon. Aber was hat das mit der Glaubwürdigkeit der Geschichte zu tun, die er uns da aufgetischt hat?«
    »Diese tranceartigen Zustände, die ihn da bisweilen zu packen scheinen, deuten auf psychische Störungen hin.«
    »Du glaubst, er ist verrückt?«
    »Oh nein, nichts dergleichen. Er ist nur der Typ von Mensch, der unter plötzlichem psychischem Streß, wie ihn beispielsweise ein Erdrutsch mit sich bringt, gänzlich die Fassung verliert. Die von ihm angeführte Erdbebenphobie wäre eine recht gute Erklärung für sein Verhalten.« Doc Savage berührte Johnny leicht an der Schulter. »Laß ihn. Wir haben im Moment wirklich Wichtigeres zutun.«
    Ja
, dachte Johnny, während er neben dem Bronzemann herging. Vor allem war da Lea Aster. Merkwürdig, daß ihre Gegner das Mädchen immer noch nicht als Geisel ausgespielt hatten, um Doc Savage von der Baustelle zu vertreiben. Ob das Mädchen überhaupt noch am Leben war?
     
    Johnnys Befürchtungen sollten sich als grundlos erweisen. Kurz vor Einbruch der Dämmerung kam eine Nachricht von Lea Aster. Wie diese kam, war jedoch höchst verdächtig.
    Doc Savage hatte die Fähigkeit, Dinge, die um ihn herum vorgingen, sehr genau zu beobachten, ohne

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