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DS018 - Die Teufelsinsel

DS018 - Die Teufelsinsel

Titel: DS018 - Die Teufelsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatten retten können, lagen hinter abgestellten Fahrzeugen in Deckung oder krochen auf allen Vieren zu den Seitenstraßen.
     
     

5.
     
    Die Fish Lane war ein ungepflasterter Weg, der zwischen hartem Gras und Schilf am Rand der Sümpfe entlang führte und an dem nur wenige Hütten aus Teerpappe, Holz oder Wellblech standen. Das Baumaterial stammte zum überwiegenden Teil von den Müllhaufen in der Umgebung.
    Ein langgestreckter Wagen schob sich langsam die Fish Lane entlang. Vor einer der Bruchbuden hielt er an, und einer der drei Insassen stieg aus und blickte sich argwöhnisch um. Er war ein knochiger Hüne mit dem notorisch traurigen Gesicht eines gutverdienenden Leichenbestatters und hatte so riesige Hände, daß der Rest seines Körpers mager wirkte.
    »Ist das tatsächlich die Straße, die Doc uns angegeben hat, Johnny?« fragte er.
    »Daran kann nicht der geringste Zweifel gestattet sein«, erwiderte Johnny.
    Er war ein dürrer Mensch, dessen Anzug aus ungewöhnlich kostspieligem Material bestand, ihm aber wie einer Vogelscheuche um die Gebeine schlotterte. Er trug eine Brille, deren rechtes Glas ungeschliffen, während das linke eine starke Lupe bildete, die er aus Bequemlichkeit in das Brillengestell hatte einsetzen lassen, um sie ständig bei sich zu haben. Er war im Krieg auf dem linken Auge erblindet, so daß die Lupe ihn nicht behinderte.
    Der Mann, mit dem er gesprochen hatte, wurde allgemein Renny genannt und hatte als Ingenieur eine Reihe von Brücken, Dämmen, Kraftwerken und Eisenbahnen gebaut, bevor er zu Doc gestoßen und einer seiner Assistenten geworden war. Er hieß mit vollem Rang und Namen Oberst John Renwick. Der Mensch mit der Brille war Archäologe und Geologe, wurde zwar Johnny genannt, hieß aber mit vollem Namen William Harper Littlejohn.
    Der Mann, der bisher im Wagen geblieben war, bemühte sich ebenfalls ins Freie. Neben dem knochigen Renny sah er wie ein todgeweihter Invalide aus. Seine Haut war weiß und kränklich, seine Augen glänzten fiebrig. Aber der Anblick täuschte. Der Mann war Major Thomas J. Roberts, ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Elektronik.
    Er betrachtete das Gebäude, vor dem der Wagen zum Stehen gekommen war, und schüttelte mißmutig den Kopf.
    »Es stimmt«, sagte er, »da steht es, 1120 Fish Lane. Es ist nicht zu fassen ...«
    Das Haus war grau und schäbig und hatte mehr Ähnlichkeit mit einem großen Hühnerstall als mit einer menschlichen Behausung. Es bestand überwiegend aus Brettern, und das Dach war mit Schindeln gedeckt, die der letzte Wind zum Teil heruntergerissen hatte. Die Astlöcher in den Brettern waren mit plattgeschlagenen Konservendosen vernagelt und die scheibenlosen Fenster mit leeren Säcken und sonstigen Lumpen verhängt.
    In der Nähe führten die Schienen der Hochbahn vorüber, und jedesmal, wenn die Bahn vorbeidonnerte, vibrierte das gebrechliche Bauwerk vom Boden bis zum Dach.
    »Wir brauchen nicht auf Doc zu warten«, entschied Renny. »Wir nehmen uns den Laden allein vor; auf diese Art sparen wir Zeit.«
    Sie kletterten über einen niedergebrochenen Zaun und näherten sich auf einem Trampelpfad der Tür. Jemand schien kurz vor ihnen hier gegangen zu sein; im weichen Boden zeichneten sich deutlich lange, schmale Fußabdrücke ab.
    »Wahrscheinlich stammen sie vom Besitzer dieses prächtigen Anwesens«, bemerkte der wortmächtige Johnny und zeigte auf die Spuren. »Er scheint nicht häufig Besuch zu bekommen.«
    Auf den Schienen rumpelte mit Getöse eine weitere Bahn vorbei; der zierliche Long Tom, wie Thomas Roberts von seinen Freunden genannt wurde hielt sich entsetzt die Ohren zu.
    Renny klopfte an die Tür; niemand antwortete. Johnny spähte durch ein Astloch, das nicht mit Blech vernagelt war, und prallte erschrocken zurück.
    »Ich will verdammt sein ...« stammelte er.
    Renny äugte ebenfalls durch das Loch, dann holte er weit aus und hämmerte mit voller Kraft gegen die Tür. Die Tür brach von oben bis unten auseinander, und die drei Männer traten über die Schwelle.
    »Entsetzlich!« klagte Johnny. »Das kehrt einem ja den Magen um.«
    »Das ist wirklich unerfreulich«, bemerkte der blasse Long Tom.
    Die Hütte bestand aus zwei Räumen, deren Verbindungstür fehlte. Auf dem Boden lagen leere Flaschen, Papierreste, leere Konservendosen; Die Wände schienen früher tapeziert gewesen zu sein; mittlerweile waren von der Tapete nur noch Reste vorhanden, die im Luftzug wehmütig flatterten. In einer Ecke stand ein

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