DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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Heller saß vor dem Maskierten.
    Die Maschine löste sich von der Erde, und Renny beschloß, einstweilen nicht mehr nachzudenken. Er wußte immer noch zu wenig, um die Ereignisse richtig einordnen zu können, vorläufig blieb alles ohne Sinn. Er lehnte sich bequem zurück und blickte aus dem Fenster, obwohl dort außer blauem Himmel und weißen Wolken nichts zu sehen war.
    Als zwei große Bomber ohne Hoheitszeichen neben der Maschine auftauchten, wurde er jäh aufmerksam. Sie fegten nah an dem Passagierflugzeug vorbei und schnitten ihm beinahe den Weg ab. Sie schaukelten mit den Tragflächen, als wollten sie salutieren, und drehten nach Norden ab.
    Renny hatte einen Verdacht. Er wußte, daß Doc Savages Festung der Einsamkeit genau nördlich von Detroit lag, und wußte, daß Flugzeuge ohne Hoheitszeichen nichts in der Luft verloren hatten. Bestand da ein Zusammenhang?
    Er blickte zu den übrigen Passagieren. Die meisten dösten und hatten von dem Vorfall nichts bemerkt.
    Die Gummimaske des Mannes neben ihm war natürlich so ausdruckslos wie vorher, aber der junge Marquette Heller schien die beiden Bomber fasziniert zu beobachten. Dann gab er sich einen Ruck und, sah wieder scheinbar gleichgültig aus dem Fenster, obwohl dort nach wie vor nur blauer Himmel und Wolken zu sehen waren.
    Verstohlen äugte Renny noch einmal zu dem Mann mit der Maske hinüber. Jetzt erst entdeckte er, daß der Maskierte eine Landkarte auf den Knien hielt; auf dieser Landkarte war ein Dreieck eingezeichnet. Es gelang ihm, einen der Städtenamen neben der Grundlinie des Dreiecks zu entziffern: Ecorse. Die Spitze des Dreiecks lag irgendwo im nördlichen Kanada, daneben war mit Bleistift ein Name geschrieben und durchgestrichen.

    Savage!

    Renny sprang auf. Er begriff nun, was vorgefallen war, was vorgefallen sein mußte: Während er mit Doc sprach, war dessen Sender von zwei weit auseinanderliegenden Punkten aus angepeilt worden.
    Er schob sich durch den Gang zum Cockpit. Die Stewardeß verstellte ihm den Weg. Renny zeigte ihr seinen Ausweis; wie die übrigen Mitglieder von Docs Gruppe bekleidete auch Renny ein Ehrenamt der
Civil Aeronautics Authority
, die dem Handelsministerium unterstand. Die Stewardeß nickte höflich und öffnete die Tür zum Cockpit.
    Renny stapfte hindurch und hielt dem verblüfften Piloten den Ausweis vor die Augen.
    »Verfolgen Sie die beiden Bomber!« kommandierte er. »Außerdem brauche ich Ihr Funkgerät, ich werde die Armee alarmieren.«
    Der Pilot schwenkte wortlos die Boeing herum und nahm Kurs nach Norden, der Co-Pilot reichte Renny das Mikrophon. Im gleichen Augenblick krachte hinter Renny ein Schuß, und das Mikrophon zerbarst.
    Der Mann mit der Gummimaske stand an der Tür und hielt eine 45er Automatik in der Hand. Ein zweiter Schuß zertrümmerte das Funkgerät.
    »Gehen Sie wieder auf den alten Kurs«, sagte er mit verstellter Stimme; es klang, als hätte er Kieselsteine zwischen den Zähnen. »Landen Sie bei Flint; ich zeige Ihnen die Stelle.«
    Der Pilot ging wieder auf den alten Kurs; ihm blieb nichts anderes übrig, als den Befehl zu befolgen. Der Mann mit der Maske lachte meckernd.
    »Wir werden Savage erledigen«, sagte er fröhlich, »das ist nämlich für das Gelingen unseres Plans unerläßlich.«
    Er öffnete die Tür und spähte zu den Passagieren hinaus. Sie saßen da wie gelähmt in ihren Sitzen; der Mann, der im Hotel den Patienten gespielt hatte, stand am Ende des Gangs und hielt ebenfalls eine, schwere Automatik in der Hand.
    »Bleibt, wo ihr seid«, sagte der Maskierte zu den Passagieren, »sonst perforiere ich den Piloten, und ihr landet alle in der Hölle!«
    Mit funkelnden Augen blickte er wieder nach vorn, wo die beiden Bomber Kurs auf Docs Festung der Einsamkeit nahmen.



6.

    Die beiden Bomber dröhnten durch die frische kanadische Morgenluft über die niedrigen Laurentian Mountains hinweg und zur Hudson Bay.
    Ein Kriminalist mit einem guten Gedächtnis hätte die Piloten mutmaßlich auf den ersten Blick erkannt. Sie sahen nicht alltäglich aus, sondern hatten harte, brutale Gesichter, die von Narben entstellt waren. Während der Prohibition waren sie bekannte Schmuggler gewesen, einer hatte später bei einer Menschenentführung, die monatelang die Spalten der großen Zeitungen gefüllt hatte, von sich reden gemacht. Er hieß Dutch Scorvitch.
    Er hatte eine Karte dabei, auf der das gleiche Dreieck wie auf der Karte des Maskierten eingezeichnet war, und die Spitze des