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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zum Indianerlager.
     
    Zwischen den Bäumen und Sträuchern war es dunkel wie in einer Kohlengrube. In unregelmäßigen Abständen ließ Monk seine Taschenlampe aufflammen, um den Weg nicht zu verfehlen. Er ging langsam und so leise wie möglich, um der Aufmerksamkeit der Indianer und auch der Geister der Verlorenen zu entgehen, an die er zwar nicht recht glauben mochte, deren Existenz aber auch nicht mehr so einfach zu leugnen war; dazu war zuviel Ungewöhnliches geschehen.
    Monk schwitzte. Der Trommelwirbel schwoll wieder an, Erde und Wolken schienen zu vibrieren. Dann blieb Monk jäh stehen und schnupperte. Da war wieder der Geruch nach Leichen und offenen Gräbern ...
    Monk riß sich zusammen und setzte sich in Trab. Er bemühte sich jetzt nicht mehr, Geräusche zu vermeiden, der Trommelwirbel und das Gewitter löschten sämtliche Geräusche aus.
    Abermals war das Kriegsgeheul der Indianer zu hören; es erklang ganz in der Nähe, sonst hätte der Lärm die Stimmen übertönt. Ein markerschütternder Schrei folgte; Monk glaubte Nathan Nathanialsons Stimme zu erkennen. Der Mann, der geschrien hatte, flehte und bettelte, aber anscheinend half es ihm nichts. Die Worte endeten in einem gräßlichen Gurgeln.
    Monk rannte weiter. Er stolperte und fiel hin. Er wälzte sich herum, riß die Maschinenpistole heraus und ballerte in die Nacht. Als die Schüsse verklangen, wurde es totenstill, auch die Trommeln waren verstummt, sogar das Gewitter schien den Atem anzuhalten. Monk schaltete die Taschenlampe wieder ein.
    Er war über Nathan Nathanialson gestolpert. Die Geister, die den Rechtsanwalt beim erstenmal so rücksichtsvoll behandelt hatten, waren diesmal entschieden unbekümmerter vorgegangen. Die Tomahawks hatten den Mann in eine leblose, blutige Masse verwandelt.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Monk kleinlaut zu der Leiche. »Ich hatte Sie für den Drahtzieher bei diesem Puppenspiel gehalten. Man soll sich wirklich vor voreiligen Schlüssen hüten ...«
    Er schaltete die Lampe wieder aus, wandte sich ab und trottete weiter. Im selben Augenblick hämmerte die Breitseite eines Tomahawks gegen seinen bulligen Schädel, und während Monks Bewußtsein schwand, hörte er noch, wie jemand in der Sprache der Ojibways Befehle gab.
    »Binde den häßlichen Kerl an den Pfahl«, kommandierte eine gutturale Stimme. »Wir werden bald über sein Schicksal entscheiden.«
    Dann hörte Monk nichts mehr; seine Sinne schwanden.
     
     

10.
     
    Igor Lakonnen trug Iris Heller zu einem kleinen Büro am Eingang des Hauptschachts der Mine; das Büro befand sich in einem kleinen Schuppen und enthielt lediglich einen Schreibtisch, einen Stuhl, ein Telefon und einige Geschäftsbücher.
    Marquette Heller tappte hinter dem Finnen her. Er hatte eine mächtige Beule am Hinterkopf; irgend jemand mußte ihn niedergeschlagen haben, während er sich um Iris Heller bemühte. Das Hauptgebäude war inzwischen niedergebrannt und nur noch ein Haufen Asche und verkohlter Balken.
    Lakonnen brachte ein Glas Wasser und hielt es dem Mädchen an die Lippen. Iris schluckte mechanisch, dann öffnete sie die Augen und stöhnte leise.
    »Die Tomahawks«, sagte Lakonnen. »Sie werden wiederkommen. Ich hab es selbst gehört.«
    Mark Heller musterte ihn mißtrauisch.
    »Von wem haben Sie das gehört?« fragte er heftig. Lakonnen runzelte die Stirn.
    »Der dicke Anwalt«, sagte er langsam. »Ich habe seine Stimme erkannt. Ich bin überrascht.«
    Iris Heller blickte zu ihm auf; sie war besorgt.
    »Aber warum?« wollte sie wissen.
    »Er hat Geld unterschlagen«, erklärte Lakonnen. »Ich weiß, daß Ihr Vater ihn verdächtigt hat. Ich meine, Nate hat die Tomahawks aufgewiegelt.«
    Mark Heller hustete; er hatte vorhin beim Brand des Gebäudes Rauch geschluckt.
    »Er hat recht, Iris«, sagte er. »Ich wollte ihn zuerst beobachten, deswegen habe ich geschwiegen. Aber dein Vater hatte mir geschrieben, daß er Nate verdächtigte, Geld zu unterschlagen.«
    Iris Heller biß sich auf die Unterlippe.
    »Mir erzählt niemand etwas«, sagte sie verbittert. »Vermutlich glaubst du, ich bin für so etwas noch zu klein ...«
    Mark schüttelte den Kopf.
    »Das ist es nicht«, meinte er. »Aber ich wollte mich zuerst vergewissern. Außerdem glaube ich nicht, daß Nate die Sache allein organisiert hat; er muß noch Hintermänner haben.«
    Iris Heller dachte nach.
    »Vermutlich hast du recht«, sagte sie zögernd. »Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß Doc Savage damit zu tun

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