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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mark Heller das Armaturenbrett; das Funkgerät war eingeschaltet, Tanzmusik war zu hören.
    »... Ich verstehe es auch nicht«, stammelte er. »Allmählich habe ich den Eindruck, daß wirklich die Geister der Verlorenen ...«
    Iris Heller fixierte ihn scharf.
    »Vielleicht wolltest du schon lange, daß wir auch diesen Eindruck haben«, sagte sie schnippisch.
    Lakonnen musterte Mark Heller, dann das Mädchen und wieder Mark. Der Mestize war offensichtlich verwirrt; sein Gesicht war fahl und schweißnaß.
    »Es gibt einiges, das mir bekannt ist und berücksichtigt werden muß«, sagte Mark Heller zögernd. »Zum ersten ist die Deep Cut Mine kommerziell wertlos, und wer immer sie an sich bringt, hat keinen Vorteil davon. Zweitens weiß ich seit Wochen, daß die meisten meiner Leute – die Indianer – wirklich glauben, die Tomahawks der Verlorenen seien zurückgekehrt. Und schließlich dürfen wir nicht vergessen, daß Luke Heller ein Geständnis abgelegt hat, am Tod meines Großvaters schuldig zu sein, und mein Großvater war der Häuptling der Ojibways.«
    »Und?« fragte Iris ungeduldig.
    Mark schlug die Hände vor das Gesicht.
    »Ich weiß, es klingt verrückt«, sagte er leise, »aber ich habe das Gefühl, wir sollten von hier verschwinden. Ich bin zur Hälfte ein Weißer, und die Tomahawks würden mich nicht verschonen ...«
    Iris Heller schüttelte den Kopf.
    »Solange Doc Savage hier ist, um uns zu helfen, gehe ich nicht fort«, sagte sie. »Ich habe ihm Unrecht getan; es tut mir sehr leid.«
    »Wenn die Miß bleibt, dann bleibe ich auch«, sagte Igor Lakonnen. Er schien seinen Schock überwunden zu haben. »Ich lasse die Miß nicht im Stich.«
    Iris Heller nickte zufrieden und stieg wieder aus dem Flugzeug. Die beiden Männer folgten.
    »Wir nehmen die Leiche mit«, sagte das Mädchen. »Wir müssen sie begraben.«
    Lakonnen ließ die Blendlaterne wieder auf flammen und richtete sie auf die Stelle, wo Long Tom zusammengebrochen war. Die Leiche war verschwunden.
    Mark Heller war erschüttert. Seine dunklen Augen starrten ins Leere.
    »Gehen wir wieder ins Büro«, sagte er. »Ich werde den Indianern mitteilen, daß wir Doc Savage sprechen möchten. Wenn er noch hier ist, werden die Indianer ihn finden.«
    Die beiden Männer und das Mädchen überquerten die Rollbahn und hasteten die Straße entlang zum Hauptschacht der Mine. Wieder dröhnten Indianertrommeln, aber sie schlugen keinen Wirbel, sondern einen scharf akzentuierten Rhythmus.
    Mark Heller blieb abrupt stehen.
    »Das ist eine Nachricht«, sagte er erschrocken. Er lauschte, sein Gesicht wurde aschgrau. Er übersetzte: »Doc Savage muß sterben. Der Bronzemann hat sich dem Willen des Großen Manitou widersetzt. Die Tomahawks werden ihn verschonen, weil er kein Feind der Indianer ist. Trotzdem muß er sterben ...«
    Die Trommeln verstummten, dann wurde die Nachricht wiederholt, Mark Heller blickte zu Iris und zu dem Finnen.
    »Ich muß ihn selbst suchen«, sagte er sachlich. »Wartet im Büro auf mich.«
    Er verschwand lautlos im verfilzten Unterholz, als sei er ein Indianer auf dem Kriegspfad. Das Mädchen und Igor Lakonnen gingen einsilbig weiter zu der Hütte am Schacht.
     
     

11.
     
    Doc Savage hatte sich in der Nähe der Hütte aufgehalten und beobachtet, wie Iris Heller, Marquette und Lakonnen nach Erhalt des Telegramms fortgingen. Er war zu dem Entschluß gekommen, daß es an der Zeit war, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.
    Aber er war nicht der einzige, der sich in der Nähe der Hütte auf hielt. Ein anderer Mann schob sich ähnlich lautlos und gewandt durch das Dickicht wie Marquette Heller und Doc Savage, und dieser Dritte war Paul P. Keewis.
    Doc spähte durch eines der winzigen Fenster in die Hütte, die von einer Glühbirne erhellt war, und entdeckte den Indianer, der unbemerkt und ohne Doc wahrzunehmen in die Hütte gelangt war und eben den Schreibtisch durchsuchte. Anscheinend verlief die Suche ergebnislos, denn er zuckte die Achseln, sah sich noch einmal um und schlich zur Tür.
    So leise wie er gekommen war, tauchte er zwischen den Büschen unter. Doc verzichtete auf eine Verfolgung; er trat in die Hütte und durchstöberte sie ebenfalls. Dabei entdeckte er Listen, auf denen die Anzahl der Loren registriert war, die täglich beladen die Mine verlassen hatten, und Namenslisten, auf denen die einzelnen Schichten aufgeführt waren; er stellte fest, daß in der Deep Cut Mine auch nachts gearbeitet wurde – wenn gearbeitet wurde.

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