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DS020 - Die Tomahawks des Teufels

DS020 - Die Tomahawks des Teufels

Titel: DS020 - Die Tomahawks des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ihre Gesichter waren gräßlich bemalt; im gespenstischen Licht waren sie deutlich zu erkennen. Sie griffen nicht an. Sie bildeten einen Kreis um die beiden Trupps und tanzten zum Rhythmus der Trommeln. Ein Medizinmann in schauriger Kostümierung führte sie an. In monotonem Singsang lobte er den Großen Manitou, den Schöpfer aller Dinge, der auch die Macht der Vernichtung hatte.
    Zwei weitere Gestalten hasteten aus dem Büroschuppen, Doc erkannte Iris und Marquette Heller. Das Mädchen war leichenblaß. Marquette übersetzte den Gesang des Medizinmanns ins Englische.
    Plötzlich tauchte Paul P. Keewis in der Mitte der Krieger auf.
    »Die Zeit der Vergeltung ist gekommen!« verkündete er. »Der Große Manitou hat gesprochen. Die Tomahawks werden den roten Mann rächen!«
    Weißlicher Rauch stieg aus den Trümmern von Pig-Iron Hellers Büro- und Wohnhaus auf und ballte sich zu einer Wolke zusammen, die grünlich schimmerte und geisterhaft zuckte. Dann wurde in der Wolke eine riesige kauernde Gestalt sichtbar, das Gesicht der Gestalt war haßverzerrt, die Lippen bewegten sich, aber Worte waren nicht zu verstehen, sie wurden vom Dröhnen der Trommeln übertönt. Die Gestalt wirkte verkrüppelt und schwächlich, Arme und Beine waren beängstigend mager, aber das Gesicht strahlte Kraft und einen eisernen Willen aus.
    Die Indianer warfen sich zu Boden, sogar Paul P. Keewis verneigte sich vor der überwältigenden Erscheinung. Ein Murmeln klang auf, das zugleich ehrfürchtig und ängstlich war.
    »Der Große Manitou! Der Große Manitou, der Schöpfer des Himmels und der Erde ...«
    Der Geruch nach Leichen und Gräbern war noch penetranter geworden.
     
     

15.
     
    Die Trommeln wurden wieder leiser, und die unwirkliche Erscheinung am Rand der Lichtung machte sich bemerkbar. Sie hatte eine hohle, dumpfe Stimme, die brüchig und altersschwach, aber doch majestätisch war.
    »Weiße Teufel haben die Macht der Teufels-Tomahawks mißbraucht«, sagte die Stimme. »Wir werden das nicht dulden. Die Weißen haben den Spielplatz des Teufels entweiht, sie werden dafür bezahlen müssen.«
    Die Indianer lagen immer noch auf dem Boden, aber sie murmelten Zustimmung. Was immer der Große Manitou befahl, würde befolgt werden.
    »Die Tomahawks gehören den roten Männern, und sie dienen der Gerechtigkeit«, sagte die Stimme. »Die Tomahawks werden alle blutig heimsuchen, die sie zu eigennützigen Zwecken benutzt haben.«
    Igor Lakonnen hatte sich langsam zum Büroschuppen zurückgezogen, und niemand achtete auf ihn. Die Gestalt im wabernden weißen Rauch hob unendlich langsam einen Arm und zeigte auf Iris Heller, Paul P. Keewis sprang zu dem Mädchen und fesselte ihr mit Lederriemen die Hände auf den Rücken. Marquette
    Heller versuchte Iris zu helfen und wurde ebenfalls gepackt und festgehalten.
    Ham stieß einen Wutschrei aus und rannte über die Lichtung. Auch wenn er selbst dem Mädchen mißtraute, hatten die Indianer nicht das Recht, sie zu ermorden.
    Die Trommeln erreichten einen plötzlichen Höhepunkt, das geisterhafte Licht verdämmerte, ein entsetzlicher Schrei gellte auf, das Licht zitterte und wurde wieder hell.
    Ham lag auf dem Boden, sein eleganter Anzug war zerfetzt, sein Körper war mit roten Striemen bedeckt. Neben ihm schimmerte eine blutrote Lache.
    Rasend vor Wut warf Monk sich auf Paul P. Keewis und streckte ihn mit einem Faustschlag nieder. Er beugte sich über Ham. Er fühlte ihm den Puls und legte eine Hand auf Hams Herz. Weder Puls noch Herzschlag waren zu spüren. Monk fuhr herum und stieß ein tiefes Knurren aus. Über sein Gesicht rannen Tränen.
    Mit geballten Fäusten griff er die Indianer an. Zehn Krieger warfen sich auf ihn und rangen ihn nieder.
    »Doc!« brüllte Monk. »Doc, hilf mir doch! Warum hilfst du mir denn nicht ...«
    Erst jetzt fiel ihm auf, daß Doc Savage verschwunden war.
    Die zittrige Stimme aus der weißlichen Wolke meldete sich wieder zu Wort:
    »Es ist sinnlos, sich dem Willen des Großen Manitou widersetzen zu wollen. Alle, die ihn betrügen wollten, müssen sühnen!«
    Aus dem Büroschuppen erklang ein wüster Fluch. Die mächtige Gestalt Igor Lakonnens erschien an der Tür. Er hatte eine Maschinenpistole in der Hand, sein Gesicht war wutverzerrt.
    »Den Großen Manitou soll der Teufel holen!« kreischte er. »Ich bin besser als der Große Manitou!«
    Er griff nach rückwärts und betätigte einen Hebel.
    Eine Detonation erfolgte, die Fenster der Hütte zersplitterten, der

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