Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS025 - Die unheimlichen Augen

DS025 - Die unheimlichen Augen

Titel: DS025 - Die unheimlichen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Zeitungspapier auf den Bänken übernachtet hatten. Ein Polizist ging langsam von einer Bank zur anderen und half mit seinem Schlagstock ein wenig nach, wenn einer der Schläfer auf die Sonne nicht reagierte.
    Auf einer der Bänke saß ein schlanker, drahtiger Mann, der im Gegensatz zu den übrigen nicht zerlumpt, sondern korrekt und nach der jüngsten Mode gekleidet, wenngleich ein wenig durchnäßt war. Der Polizist musterte ihn überrascht und ging weiter; die Penner, die den eleganten Mann erblickten, waren nicht weniger verwundert.
    Der Mann räkelte sich und blinzelte in die Sonne. Nach dem Regen, der bis vor kurzem angehalten hatte, genoß er die Wärme, die seinen Anzug trocknete. Der Mann war Ham,
    Geistesabwesend versuchte er, seine Erinnerung aufzufrischen. Er wußte nicht, was in der Nacht geschehen war, und er wußte auch nicht, wie und wann er in den Central Park gekommen war.
    »Monk und ich sind mit dem Wagen losgefahren«, sagte er leise vor sich, »weil Doc uns zu dem Labor am Güterbahnhof bestellt hatte. Monk hat gebremst und ist plötzlich verschwunden. Oder bin ich plötzlich verschwunden? Ich muß mit ihm telefonieren, vielleicht weiß er mehr als ich ...«
    Er raffte sich auf und ging einen der Kieswege entlang. Die Penner und der Polizist waren nicht mehr in Sicht, nur ein kleiner magerer Mann, der sich anscheinend im letzten Stadium der Schwindsucht befand, kam aus einiger Entfernung auf ihn zu. In Wirklichkeit erfreute sich der Mann einer ungewöhnlich guten Konstitution und war in seinem ganzen Leben noch nicht krank gewesen. Er war Major Thomas J. Roberts, wurde Long Tom genannt und war der fünfte von Doc Savages Assistenten. Er war Fachmann für Elektronik und entschieden kräftiger als er aussah.
    Ham entdeckte Long Tom, bevor der ihn ausmachte, und eilte auf ihn zu.
    »Hallo, Long Tom!« sagte er. »Ich bin froh, daß ich dir begegne. Mein Gehirn ist so vernebelt, als hätte ich mich stundenlang voll Alkohol laufen lassen, dabei bin ich ganz sicher, keinen Tropfen getrunken zu haben.«
    Long Tom blieb stehen und sah Ham überrascht an. Wenige Minuten zuvor hatte Renny ihn angerufen und über die Ereignisse der vergangenen Nacht informiert, und er wußte, daß Doc nicht auffindbar und Ham verschollen war. Er war unterwegs zu Docs Wohnung, und nun stand er plötzlich vor Ham, als wäre dem außer einem Regenguß nichts Übles widerfahren.
    »Hallo, Ham«, sagte er lahm.
    Zufällig blickte Ham zu einem kleinen Teich dicht am Kiesweg; der Teich war übervoll, ein Ergebnis des nächtlichen Wolkenbruchs. Am Ufer wuchsen Lilien. Ham spürte, wie sich ein Eisenring um seinen Schädel zu legen schien; das vorher friedliche Wasser des Tümpels brodelte und schäumte. Abscheuliche riesenhafte Würmer reckten die Köpfe heraus, krochen an Land und auf Ham zu. Den Würmern wuchsen Flügel und tausend Mäuler, sie umzingelten Ham, umschlangen seine Beine, wanden sich an ihm hoch und fixierten ihn mit kalten Reptilienaugen.
    Ham schlug blindlings um sich, er bedauerte, in der Nacht seinen Stockdegen eingebüßt zu haben. Er bekam keine Luft mehr und würgte.
    »Long Tom!« keuchte er verzweifelt. »Hilf mir doch, sie bringen mich um, schlag sie tot, warum schlägst du sie denn nicht tot ...!«
    Long Tom kam bedächtig einige Schritte näher. Ham sah, wie das Gewürm sich auf Long Tom stürzte. Seine hagere Gestalt wurde von den schleimigen Ungeheuern beinahe erdrückt. Abrupt änderte Ham seine Ansicht. Long Tom konnte ihm nicht helfender konnte Long Tom nicht helfen. In dieser Situation war jeder auf sich selbst angewiesen. Jeder mußte selbst zusehen, wo er blieb.
    Verzweifelt und von Ekel geschüttelt riß er das Gewürm von sich herunter, fuhr herum und rannte weg; daß er dabei die Richtung zum Tümpel einschlug, bemerkte er erst, als er darin lag.
    Long Tom sah ihm befremdet nach. Er kannte Ham nur als nüchternen, aalglatten Juristen, der einen Hang zu übertriebener Eleganz hatte und gewiß nicht davon träumte, sich in einem Teich im Central Park zu wälzen.
    Das Wasser war flach, aber Ham führte sich auf, als triebe er im offenen Meer. Anscheinend bekam er wieder Luft, denn er schrie, als hätte jemand ihn mit einem seiner Stockdegen auf gespießt, von denen er ein ganzes Sortiment besaß.
    »Nicht so laut, Ham«, sagte Long Tom schüchtern. »Du alarmierst ja sämtliche Bullen in New York! Warte einen Augenblick, ich zieh dich raus. Du mußt dich nicht aufregen, niemand tut dir etwas,

Weitere Kostenlose Bücher