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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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die Verbindung zu verlieren, schlichen sie die Treppe am Ende des Kellergangs hinauf. Eine weitere Tür gab es nicht; gleich darauf standen sie innerhalb der Einpfählung im Freien, unter einem teilweise von Wolken verhangenem Nachthimmel, an dem kein Mond zu sehen war, was ihrem weiteren Vorhaben ebenso entgegenkam wie die Tatsache, daß die Kellertreppe nicht in der Mitte der Einpfählung mündete, sondern unmittelbar neben der Pfahlmauer. Ein Wächter war, obwohl sie minutenlang reglos verhielten und angestrengt ausspähten, nirgendwo zu entdecken.
    Katzengewandt schnellte sich Doc Savage vom Boden ab und bekam eine Strebe des Wehrgangs zu fassen, der in halber Höhe der Pfahlmauer entlanglief. Nachdem er sich lautlos hinaufgeschwungen und platt auf die Planke des Wehrgangs gelegt hatte, griff er hinunter und zog Long Tom hinauf. Vorsichtig richteten sie sich auf und blickten über die Pfahlbrüstung. Ein Wächter patrouillierte an dieser Seite der Einpfählung; er kam gerade unten an ihnen vorbei. Sie warteten, bis er gut zehn Meter entfernt war, und sahen dann wieder an der Außenseite der Pfahlmauer hinab.
    Diese fiel nach außen leicht geneigt ab, nicht so stark, daß man auf ihr bequem hinabrutschen konnte, aber doch so, daß man nicht gleich springen mußte.
    Fast eine Viertelstunde lang beobachteten sie das Verhalten des Wächters. Er patrouillierte nur diese Seite, die Westseite der Einpfählung. An den anderen Seiten gab es also vermutlich weitere Wächter. Doc Savage mußte also lautlos arbeiten.
    Als der Wächter auf einem seiner Pendelgänge noch genau fünf Meter von der Stelle entfernt war, über der sie standen, schwang Doc Savage sich flach auf die Oberkante der Pfahlmauer. Was er tat, war riskant. Falls der Wächter jetzt hochblickte, konnte Doc nur hoffen, ihn mit einem einzigen Satz im Sprung zu erreichen. Aber der Wächter sah nicht hoch – oder zumindest erst, als sich Doc in guter Einschätzung der Bewegungsabläufe an der Pfahlwand herabrutschen ließ.
    Diesmal blieb Doc keine Zeit, seinen bewußtlos machenden Griff anzubringen. Die Pfahlwand herabschlitternd, knallte er dem Wächter glashart seine Bronzefaust gegen die Schläfe. Für den kam der Angriff derart überraschend, daß ihm nicht einmal die Zeit blieb, einen Warnruf auszustoßen. Als Doc ihn auffing und geräuschlos zu Boden gleiten ließ, war er längst bewußtlos. Wiederum verharrte der Bronzemann reglos ein paar Minuten, ehe er sich aufrichtete und Long Tom herunterhalf.
    Auch diesem Wächter ließen sie das Gewehr, sogar ohne es zu entladen, weil das vermutlich nicht geräuschlos abgegangen wäre. In gerader Richtung schlichen sie geduckt von der Pfahlmauer weg, und erst als sie schon fast zweihundert Meter zurückgelegt hatten, wandte sich Long Tom flüsternd an den Bronzemann: »Wohin jetzt?«
    »Es sind etwa dreieinhalb Meilen«, antwortete Doc Savage ebenso leise. »Ich fürchte, wir müssen sie im Laufschritt zurücklegen. Den wenigen Sternen nach, die ich ausmachen kann, ist es halb vier Uhr morgens.«
     
    Lediglich vorn am Eingang des Hauses, in dem sich General Vigos Hauptquartier befand, stand ein Doppelposten; das wußten sie, nachdem sie, mehrmals den Standort wechselnd, das Grundstück eine ganze Weile aus sicherer Entfernung beobachtet hatten.
    Doc Savage schwang sich über die niedrige Mauer, die das Grundstück nach hinten begrenzte, und half Long Tom hinüber. Im Schatten der Mauer schlichen sie auf jene Hausseite hinüber, wo im Parterre General Vigos Arbeitszimmer lag, und darin brannte Licht. Mit größeren Diktatoren der Weltgeschichte schien er gemeinsam zu haben, daß er mit wenigen Stunden Schlaf auskam. Es mußte etwa halb fünf Uhr morgens sein, denn im Osten zeigte sich am Himmel ein erster rötlicher Schimmer.
    Geduckt schlichen sie durch den Garten und dann an der Hausseite entlang. Unter dem Fenster von General Vigos Arbeitszimmer lehnte sich Doc mit dem Rücken an die Mauer, faltete die Hände, ließ Long Tom bis auf seine Schultern steigen, half ihm anschließend wieder hinab, und flüsternd berichtete Long Tom, daß General Vigo allein im Zimmer an seinem Schreibtisch saß und die Tür zum Gang hin offenstand.
    Zwei Zimmer weiter fanden sie ein nur angelehntes Fenster. Doc zog sich hoch und schwang sich hinein. Ungehindert gelangte er auf den Gang, huschte ihn entlang und sah um den Türpfosten herum ins Arbeitszimmer. General Vigo war dabei, Nadeln mit bunten Köpfen in eine Landkarte zu

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