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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Long Tom, während sie geduckt weiterhasteten.
    »Unsinn, kümmere du dich lieber um deine Kondensatoren und Transistoren«, konterte Renny. »Wir sind hier an der hochzivilisierten Maineküste, wo die Bostoner und New Yorker Sommerurlaub machen. Wenn hier gekämpft wird, dann an Bridgetischen und auf Golfplätzen.«
    Im Schatten einer Felsnadel hielt Doc Savage inne und legte das Mädchen auf den Boden.
    »Hier dürften wir für ein paar Minuten sicher sein«, sagte er. »Sehen wir einmal, ob wir diese Frosta Raymond, oder wie immer sie heißt, aufwecken können.
    Vielleicht kann sie uns sagen, worum es hier eigentlich geht.«
    Das erwies sich als nicht weiter schwierig. Die junge Frau schien ohnehin im Begriff zu sein, wieder zu sich zu kommen. Nach einigen leichten Wangenschlägen öffnete sie die Augen, versuchte sich aufzusetzen, schnitt eine Grimasse und griff sich stöhnend an den Kopf. Aber ihre Stimme klang bereits wieder fest und sicher, als sie sagte:
    »So, Jug und seine Snows haben Sie also nicht erwischt.«
    Mit seinen seltsam goldenen Augen sah Doc sie unbewegt an. »Mir schien es anfangs, als ob Sie mit Jug unter einer Decke steckten. War es nicht so, daß Sie mich auf der Hotelterrasse in eine Falle locken sollten?«
    »Nein, so war es nicht!« Zornig starrte sie ihn an. »Als Jug und seine nichtsnutzigen Snows über Sie herfielen, rannte ich in die Hotelhalle, um aus meinem Rucksack die Armeepistole meines Papas zu holen. Aber inzwischen hatte Jug an der Terrassentür einen Posten aufgestellt, und der schlug mich bewußtlos, als ich wieder auf die Terrasse hinauslaufen wollte. Was dann weiter geschah, weiß ich nicht.«
    »Handelt es sich um eine Familienfehde?« fragte Long Tom, der darauf aus war, Renny zu beweisen, daß er recht hatte.
    Das Mädchen nickte. »Ja, allerdings.«
    Long Tom wies mit dem Daumen auf Renny. »Da, siehst du!«
    »Es steckt aber noch mehr dahinter«, sagte Frosta Raymond.
    »Was meinen Sie?« fragte Doc.
    »Nun, die Raymonds und die Snows haben sich gehaßt, solange sich die Leute zurückerinnern können. Aber jetzt kommt auch noch das Schreiende Phantom hinzu.«
    Sekundenlang herrschte nachdenkliches Schweigen. Dann platzte Renny heraus: »Schreiendes Phantom! Der Name paßt auf den Kerl tatsächlich haargenau!«
    Überrascht hatte sich das Mädchen aufgerichtet. »Sind Sie ihm etwa schon begegnet?«
    »Klar«, sagte Renny.
    »Und – was hat es gemacht?«
    »Mir kam das Phantom eher wie ein
Er
vor«, bemerkte Renny trocken. »Er hat mit seiner lärmenden Flinte einen Schuß auf Doc hier abgegeben, aber wirklich erwischt hat er dann später nur einen von Jugs Kumpanen, den wir verhören wollten.«
    Frosta Raymond keuchte und sprang auf. »Das Schreiende Phantom hat einen Snow getötet? Haben Sie das selbst gesehen?«
    Doc nickte.
    »Das beweist, was ich schon immer vermutet habe«, sagte das Mädchen rasch. »Das Schreiende Phantom soll angeblich nur Raymonds töten. Deshalb behaupten die Raymonds ja, das Phantom sei ein Snow, der sich Trapperkleidung angezogen und eine Waschbärfellmütze aufgesetzt habe. Aber nun hat das Phantom einen Snow getötet. Das beweist doch, daß er kein Snow ist.«
    »Aber verschwunden war er hinterher tatsächlich wie ein Geist«, sagte Renny.
    Das Mädchen schwieg einen Moment. »Und ich hatte gehofft, gerade das würden Sie nicht sagen«, murmelte es dann.
    »Warum?«
    »Weil die Leute in den Kentucky-Bergen behaupten, das Schreiende Phantom sei ein Gespenst«, sagte Frosta Raymond. »Der Geist des alten Columbus Snow, der vor über hundert Jahren bei der Familienfehde getötet wurde.«
    Raschelnd fuhr die Nachtbrise durch das trockene Schilfgras. Aus der Ferne waren ein paar abgerissene Laute zu hören, offenbar Jug und seine Männer,
    »Erzählen Sie uns mehr über das Schreiende Phantom«, sagte Doc.
    Das Mädchen berichtete bereitwillig. »Der alte Columbus Snow lebte in jenen Tagen, als die Familienfehde zwischen den Raymonds und den Snows am heißesten loderte. Er trug stets ein langes Vorderladergewehr, das er sich selbst gebaut hatte und das statt eines Knalls wie andere Gewehre nur ein lautes Schrillen von sich gab, wie ein Schrei. Niemand wußte genau, wie er das fertiggebracht hatte. Wie ein Geist schlich er mit seinem Gewehr herum, und deshalb nannten ihn die Leute das Schreiende Phantom.«
    »Und vor über hundert Jahren wurde er getötet?« fragte Doc.
    »Ja, so lange ist es mindestens schon her«, bestätigte Frosta Raymond.

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