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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Anführer nickte. Er lauschte zur Straße; das Gejohle seiner Untergebenen schien ihm nicht recht zu gefallen.
    »Die Palastwache wird weiterkämpfen«, meinte er. »Eine ausgesucht tapfere und bornierte Truppe ... Manche Menschen begreifen nicht, wann ihre Zeit zu Ende ist, aber das ist ohne Belang. Wir können die Auseinandersetzung lokalisieren. Haben Sie inzwischen mehr Soldaten gegen den Palast angesetzt?«
    »Ich habe Ihre Befehle ausgeführt«, sagte Glassell mit Würde. »Alle modernen Waffen, über die wir verfügen, sind rings um den Palast zusammengezogen, aber leider haben wir keine Flugzeuge mehr.«
    »Der Verlust der Luftflotte ist gewiß sehr bedauerlich«, entgegnete der Anführer knapp, »aber das braucht uns nicht zu kümmern. Wir können jederzeit Flugzeuge anfordern, aber es wird nicht nötig sein. Wir brauchen sie nicht. Bevor sie ankommen, ist das hier erledigt.«
    »Bestimmt!« sagte Glassell überzeugt. »Und dann?«
    »Dann habe ich mein Ziel fast erreicht.« Die tonlose Stimme des Anführers ließ sekundenlang eine Spur von Energie erkennen. »Ich werde mächtiger sein als alle Menschen vor mir, mächtiger als alle Diktatoren, Könige, Kaiser und Zaren der Vergangenheit. Im Vergleich zu mir werden sie unbedeutende Schwächlinge sein.«
    »Aber wie ...«
    Glassell verstummte. Die erschreckten Augen in dem starren Gesicht fixierten ihn scharf, und Glassell duckte sich und verfluchte seine Unbedachtsamkeit.
    »Man soll nicht zu viele Fragen stellen«, sagte der Anführer. »Niemand wird erfahren, wie ich die Macht erlange, und niemand wird es erraten – bis es zu spät ist.«
    »
Viva!
« grölten die Söldner auf der Straße. »Savage ist tot, es lebe der Anführer!«
    Der Anführer lächelte, seine Mundwinkel zuckten.
     
    Das Geschrei drang bis in das unterirdische Gewölbe, obwohl die Mauern ungewöhnlich dick waren. Hier war es halbdunkel und feucht, und die beiden Männer, die an den klobigen Steinen lehnten, zitterten vor Kälte, gleichzeitig schwitzten sie vor Aufregung. Es waren Renny und Johnny.
    »Wenn Doc wirklich tot ist«, sagte Renny, »besteht für uns keine Hoffnung mehr. Aber vielleicht ist das Leben ohne ihn sowieso nicht lebenswert.«
    Johnny dachte angestrengt nach. Er bemühte sich, auf Phrasen zu verzichten.
    »Doc hat das Schicksal herausgefordert«, sagte er schließlich. »Er hat es so oft herausgefordert, daß er irgendwann einmal unterliegen mußte. Aber diesmal hatte er nicht die geringste Chance, und das ist eine Gemeinheit – eine Gemeinheit der Gegner oder auch des Schicksals, du darfst es dir aussuchen.«
    Die Gefängniswärter hatten Renny und Johnny ausführlich informiert, sie hatten ihnen sogar mitgeteilt, daß die Spitzel des Anführers Doc und seine Männer ständig beobachtet hatten; sie wußten auch, daß Long Tom über der Dominikanischen Republik abgesprungen war. Die Gefängniswärter schienen den Triumph nicht weniger zu genießen als die Schreihälse auf der Straße.
    »Jetzt sind wir nur noch zu dritt«, meinte Renny nachdenklich. »Ham und Monk sind auch tot, und wir sitzen hier fest. Long Tom ist noch auf freiem Fuß, aber wie lange?«
    »Wir können uns nicht darauf verlassen, daß er uns rausholt«, sagte Johnny. »Wir müssen selber etwas unternehmen.«
    Renny nickte und ging langsam zur Tür. Er sah sie kritisch an, riß plötzlich die Fäuste hoch und begann auf das Holz einzuschlagen. Aber die Tür war kräftiger als Rennys Fäuste; sie gab nicht nach. Entmutigt wandte Renny sich ab und betrachtete die Quadersteine. An einer Stelle war der Mörtel zwischen den Steinen herausgekratzt, anscheinend hatten andere Häftlinge hier stundenlang gearbeitet, in der Hoffnung, sich aus ihrem Kerker befreien zu können, und waren gescheitert, entweder weil man sie gestört hatte oder weil die Steine fester saßen, als die Gefangenen vermutet hatten.
    Renny schob die Fingerspitzen in die Ritzen zwischen den Steinen. Es gelang ihm, einen der Quader zu lockern. Johnny half ihm, und unter Aufbietung aller Kräfte zerrten sie den Stein aus der Wand.
    Hinter ihnen war lautlos die Tür auf gegangen; Rennys Faustschläge hatten zwei Wächter angelockt. Sie standen da und grinsten von Ohr zu Ohr.
    »Peinlich,
señores
«, sagte einer der Männer höhnisch. »Aus diesem Käfig kann kein Vogel entfliehen!«
    Verständnislos spähten Renny und Johnny in das Loch in der Mauer. Dahinter war ein weiterer Stein; der Kerker war tatsächlich ausbruchssicher.
    Die

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