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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Wächter schlugen die Tür zu und schoben die Riegel vor. Renny hockte sich auf den Boden, Johnny kauerte sich neben ihn.
    »Hoffen wir also auf Long Tom«, sagte Renny grämlich, »oder auf Avispa. Vielleicht behält er die Oberhand, und wir kommen doch noch hier raus.«
     
    Präsident Avispa war weniger hoffnungsvoll. Er saß in seinem Arbeitszimmer im Palast und lauschte abwesend auf das Getöse, das aus der Stadt zu ihm drang. Avispa war ein großer, kraftvoller Mann, aber jetzt waren seine breiten Schultern gebeugt, das gutgeschnittene Gesicht war gramzerfurcht, und seine Augen lagen tief in den Höhlen.
    In der Nähe ratterte Gewehrfeuer, ein Granatwerfer rührte sich, sekundenlang verstummte das Singen der Betrunkenen, dann hatten sie sich von ihrer Überraschung erholt und lärmten weiter. Avispa hielt sich die Ohren zu.
    Ein kleiner Mann schlüpfte zu ihm ins Zimmer. Seine Uniform war zerrissen, sein Gesicht blutverschmiert. Avispa blickte auf. Der kleine Mann blieb stehen und schüttelte den Kopf.
    »Er ist also wirklich tot?« fragte Avispa.
    »Daran kann es keinen Zweifel geben«, sagte der kleine Mann leise. »Man hat Trümmer der Amphibienmaschine gefunden, außerdem einige Fragmente der Kettenhemden, die Doc Savage und seine Freunde zu tragen pflegen.«
    Avispa schwieg. Seine Gedanken schweiften in die Vergangenheit und zu seinem Freund, dem alten Clark Savage, dessen Stelle sein Sohn eingenommen hatte, der ebenfalls Clark Savage hieß. Beide waren nun tot. Avispa hatte den alten Savage geschätzt, den jungen Savage aber bewundert, er hatte ihm eine Zuneigung entgegengebracht, wie sie nicht häufig ist, und jetzt war der junge Savage ausgerechnet in seinem, Avispas, Staat ermordet worden, und er saß hier in seinem Palast und konnte sich ausrechnen, wie lange es noch dauern würde, bis seine Truppen kapitulierten und die Rebellen auch den letzten Stützpunkt in der Stadt überrannten.
    »Haben Sie sonst noch etwas erfahren?« fragte Avispa müde.
    Der kleine Mann zögerte.
    »Zwei Helfer von Doc Savage sind gefangen worden«, sagte er schließlich, »angeblich handelt es sich um Renny und Johnny. Sie sind im Kerker und sollen wohl erschossen werden.«
    Vor dem Palast wurde durcheinandergeschrien, ein Maschinengewehr hämmerte.
    »Sie greifen an ...«, flüsterte der kleine Mann.
    Avispas Gesicht wurde noch älter, er sackte in seinem Sessel zusammen.
    »Ich verstehe es nicht ...«, murmelte er tonlos. »Die Angreifer sind in der Minderheit, und doch haben sie meine Truppen geschlagen. Die Palastwache leistet Widerstand, aber warum nur die Palastwache? Und warum kämpft sie überhaupt noch? Warum kapitulieren die Männer nicht und retten so ihr Leben?«
    »Die Männer können ihr Leben nicht retten«, sagte der kleine Mann unbehaglich. »Die Angreifer haben einen psychologischen Fehler gemacht, wahrscheinlich waren sie ihrer Sache schon zu sicher ...«
    »Sprechen Sie nicht in Rätseln!« sagte Avispa aufgebracht. »Welchen Fehler haben die Angreifer begangen, und wieso können die Palastwachen nicht ihr Leben retten?«
    Der kleine Mann schluckte. Er rang sich zu einem Entschluß durch.
    »Gefangene werden zu Tode gefoltert«, sagte er leise. »Ich habe etwas von einer Hand des Todes gehört, aber ich konnte nicht viel damit anfangen. Die Männer dürfen sich nicht ergeben, und Sie, mein Präsident, dürfen erst recht nicht kapitulieren! Sie müssen bis zum letzten Atemzug kämpfen, und wenn Sie nicht im Kampf fallen ...«
    Avispa nickte. Mit zittrigen Händen öffnete er eine Schreibtischschublade und nahm eine Pistole heraus.
    »Ich habe verstanden, mein Freund«, sagte er. »Die letzte Kugel ist für mich ...«
    Ein zweites Maschinengewehr stimmte in das Getöse des ersten ein, dann ein drittes. Die Verteidiger an den Mauern des Palasts erwiderten das Feuer mit Gewehren und Pistolen, aber sie waren unterlegen, und sie hielten es nur noch für eine Frage der Zeit, wann die Angreifer auch den Palast besetzen würden.
     
    Die Männer an den Maschinengewehren vor dem Palast waren schlechter Laune. Zwar hatten der General und der Anführer massiven Einsatz befohlen, aber im Laufe des Abends hatten sich immer mehr Söldner von dem Ring um das Bauwerk zurückgezogen, um mit den übrigen voreilig den Sieg zu feiern. Jetzt bestand die Umzingelung nur noch aus den drei Maschinengewehren und ihren Bedienungen.
    »Wir sollten die Sache endlich zu Ende bringen«, sagte ein Sergeant, der das Kommando über die

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