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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wie ein schäbiger Mantel. Seine Schultern strafften sich, seine Augen leuchteten.
    »Mein Freund«, sagte er schlicht. »Ich freue mich!«
    Doc Savage nahm den Schlapphut ab und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Er lächelte.
    »Ich bin so schnell wie möglich gekommen«, sagte er. »Leider hat es unterwegs einige Schwierigkeiten gegeben.«
    »Ich hatte Sie für tot gehalten.« Avispa kicherte närrisch wie ein über Gebühr beschenktes Kind. Mühsam beherrschte er sich. »Zuerst hatte ich nicht daran glauben wollen, aber man hat mir gesagt, es gäbe unwiderlegbare Beweise ...«
    »Diese Beweise sollte es auch geben«, sagte Doc. »Ich wollte dem Anführer eine Überraschung bereiten, und ich denke, sie wird mir gelingen.«
    »Sie waren also nicht in dem Flugzeug?«
    »Natürlich nicht. Long Tom ist über der Dominikanischen Republik abgesprungen, er hat einige Dinge beschafft, die mir wichtig schienen, und ist mit einer kleinen Chartermaschine gefolgt. Im Tal der Verschollenen haben wir uns getroffen.«
    Avispa setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch, Doc ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Und Ihre übrigen Männer?« wollte Avispa wissen.
    »Ham und Monk sind im Tal der Verschollenen ausgestiegen«, erläuterte Doc. »Ich habe Long Toms Chartermaschine übernommen und das Amphibienflugzeug über Funk nach Blanco Grande dirigiert. Das Flugzeug hatte eine Menge Thermit geladen, und natürlich ist diese Ladung bei dem Überfall durch die Luftflotte explodiert.«
    Avispa blickte zum Fenster. An der Palastmauer wurde wieder geschossen, in der Stadt feierten die Söldner des Anführers nach wie vor ihren Sieg.
    »Sie werden wissen, was geschehen ist«, sagte Avispa. »Es ist schnell erzählt. Die Rebellion hat General Glassell inszeniert. Er war Oberbefehlshaber der Armee, er ist zum Verräter geworden; die Gründe dafür sind noch sein Geheimnis. Ich weiß, daß er in den letzten Wochen die Armee vergrößert hat, indem er Landsknechte aus Europa und aus den Vereinigten Staaten anwarb. Ich war damit nicht einverstanden, ich brauchte nicht so viele Soldaten, aber Glassell meinte, ein Angriffskrieg aus einem unserer Nachbarstaaten wäre nicht ausgeschlossen. Ich habe ihn also gewähren lassen.«
    »Er hat mit den Söldnern die Armee gewissermaßen ausgehöhlt«, folgerte Doc. »Sie waren der Kern seiner Revolutionstruppe.«
    Avispa nickte.
    »Das habe ich inzwischen auch herausgefunden«, sagte er mit einem Anflug von Ironie. »Als die Söldner losschlugen, ist ein Teil der restlichen Truppe zunächst loyal geblieben, aber sie wurde überrascht. Viele Soldaten sind niedergemacht worden, andere haben kapituliert. Die Garde hat sich in den Palast zurückgezogen und ihn bis jetzt großartig gehalten, aber man kann uns aushungern, und dann
    Avispa zuckte mit den Schultern. Er wußte keinen Ausweg, trotzdem war er nicht entmutigt. Er hoffte, daß Doc Savage eine Lösung finden würde.
    »Wo sind Renny und Johnny?«
    »Im Kerker«, erwiderte Avispa kläglich. »Die Söldner haben sie gefangen. Soviel ich erfahren konnte, will man sie erschießen.«
    Doc Savage schwieg. Er wartete, aber ihm war anzusehen, daß er bereits über Möglichkeiten nachdachte, nicht nur Renny und Johnny zu befreien, sondern auch die Rebellion niederzuschlagen.
    »Ich hätte diesen Kerker schon vor langer Zeit zerstören sollen«, meinte Avispa schuldbewußt. »Er stammt noch aus einem anderen Jahrhundert; ich habe ihn als Kuriosität stehenlassen. Er ist mit einer nahezu vollständigen Kollektion Folterwerkzeuge aus dem Mittelalter ausgestattet. Die Touristen interessieren sich für solche Dinge. Ich habe diese Werkzeuge nie benutzt. Der Kerker ist absolut ausbruchsicher.«
    »Absolut?« fragte Doc zweifelnd.
    Avispa zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Johnny und Renny befinden sich fünfzig Fuß unter der Erde. Der Kerker ist gebaut wie eine Festung, die Mauern sind zwanzig Fuß dick, und es gibt nur einen einzigen Zugang, der überdies eng ist. Er wird schwer bewacht.«
    Draußen schrie jemand gellend auf, und Avispa zuckte zusammen. Er begriff, daß wieder einer der Verteidiger des Palasts gefallen war. Doc biß die Zähne zusammen. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber die goldenen Fünkchen in seinen Augen tanzten.
    »Ich habe Johnny und Renny hergeschickt«, sagte er, »ich habe die Pflicht, sie zuerst zu retten. Jedenfalls muß ich es versuchen.«
    Avispa stimmte zu, aber plötzlich wirkte er wieder greisenhaft. Offensichtlich

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