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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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wunderte sich, woher der Anrufer hatte wissen können, daß er, Doc, zur Zeit des Anrufs in der Town Hall war.
     
    Einstweilen suchte Doc Savage weder das Skelett noch den Glockenturm. Es war früher Nachmittag, und er entschloß sich, zunächst die Hauptstraße der Geisterstadt zu besichtigen, durch die die geplante Straße führen sollte.
    Er war ein wenig enttäuscht. Die verlassenen Häuser unterschieden sich offenbar nicht von anderen Häusern in anderen Geisterstädten, die im Westen der USA nicht eben zu den Seltenheiten zählten, und die Mühle sah nicht anders aus als jede andere stillgelegte Fabrik. Doc stellte fest, daß sie ursprünglich aus roten Backsteinen gebaut worden war; die roten Steine waren mittlerweile schwarz geworden, was dazu beitrug, dem Gebäude den Anschein der Unwirklichkeit zu geben. An einem Ende der Mühle war ein altmodisches Wasserrad; hinter dem Haus floß ein kleiner Bach vorbei.
    Doc Savage fand das Lager, das der verschollene Ingenieur Miles Billings auf geschlagen hatte. Er betrachtete die Skizzen, die noch im Zelt waren, und gelangte zu dem Ergebnis, daß Billings von seinem Beruf etwas verstanden hatte. Es war absurd, daß der Mann ohne äußerliche Einwirkung plötzlich den Verstand verloren haben sollte.
    Er stieg wieder in seinen Roadster und fuhr zu dem Sumpfgelände im Norden der Stadt, das die Anwohner
Witches’ Hollow
nannten. Er vergewisserte sich, daß dieses Gelände die einzige wirkliche Schwierigkeit für die vorgesehene Autobahn darstellte; aber auch damit, mußte ein guter Ingenieur fertig werden können.
    Er marschierte kreuz und quer durch den Morast, soweit der Boden es zuließ, und kehrte am späten Nachmittag zu seinem Wagen zurück. Er wunderte sich ein wenig, daß er weder Ham, Monk und Johnny noch sonst ein Lebewesen traf. Offenbar befanden sich die drei nach wie vor auf dem Kartoffelacker oder in der Nähe des Ackers, während alle anderen eine solche Scheu vor den angeblichen Hexen hatten, daß sie um die Siedlung einen weiten Bogen machten.
    Bei Einbruch der Dunkelheit gelangte Doc zu der Kirche im Süden der Stadt. Es war ein einfaches Fachwerkgebäude mit einem kleinen Turm und stand wie eine übergroße braune Pappschachtel am Rand der Straße. Seitab war der Friedhof. Die Grabsteine waren überwuchert vom hohen Gras.
    Doc erstieg die Stufen vor der breiten Tür, die schief und morsch in den Angeln hing, und trat in einen winzigen Vorraum. Durch einen Torbogen blickte er in das Kirchenschiff. Hier waren zwei Reihen eingestaubter Bänke zu sehen, zwischen denen sich Spinnengewebe erstreckten; dahinter war ein Podest, auf dem sich einmal der Altar befunden hatte. Vom Vorraum führte eine Wendeltreppe in den Glockenturm.
    Doc stieg die Treppe hinauf und kam in eine runde Kammer. Durch einen Ausschnitt in der Decke sah er die Glocke, die oben an einem Balken baumelte, und einen verrotteten Strick. Ein Skelett war nirgends zu entdecken. In der Mauer raschelten Ratten.
    Doc ging wieder hinunter und setzte sich in den Wagen. Inzwischen war es dunkel geworden und in der Geistersiedlung eher noch stiller als bei Tag. Doc überlegte eine Weile, dann schaltete er sein Funkgerät ein. Er versuchte Verbindung mit dem Flugzeug auf dem Kartoffelacker aufzunehmen; er hoffte, daß sich wenigstens einer seiner Männer in der Maschine aufhielt.
    Niemand meldete sich. Statt dessen begann plötzlich die Kirchenglocke zu läuten. Doc starrte in die Finsternis und schaltete das Gerät wieder aus.
    Er verließ den Wagen und ging langsam durch den Friedhof und um die Kirche herum. Noch einmal trat er in den kleinen Vorraum. Er zog eine Stablampe aus der Tasche und ließ den Lichtkegel über die staubigen Bänke wandern. Die Glocke verstummte.
    Doc hatte den Eindruck, daß sich jemand zwischen den Bänken bewegte, aber er war nicht sicher. Vorsichtig schob er sich näher. Eine schattenhafte Gestalt im weiten flatternden Mantel richtete sich von einer der Bänke auf; beim Schein der Lampe waren ein fahles Gesicht und lückenhafte, schwärzliche Zähne zu erkennen. Die Augen in dem fahlen Gesicht wirkten uralt und zugleich hellwach. Die Gestalt hatte eine dunkle Katze auf einem Arm und streichelte mit der anderen Hand ihren Rücken.
    »Ich habe gewußt, daß Sie kommen«, sagte die Gestalt.
    »Dann haben Sie mit mir telefoniert« sagte Doc »Oder irre ich mich?«
    Die Gestalt kicherte, Doc erkannte die Stimme wieder, aber er hatte jetzt den Eindruck, daß er sich getäuscht

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