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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Mann, der geopfert werden sollte.«
    Monk starrte auf den steinernen Altar. Die menschliche Gestalt, die darauf gelegen hatte, war nicht mehr vorhanden. Hyacinth verzog das Gesicht.
    »Hören Sie zu, Bruder«, sagte er, »ich halte es für das beste, wenn wir jetzt erst einmal nach Spuren suchen.«
    Monk konnte sich diesen Ausführungen nicht verschließen. Hyacinth steuerte auf einen Pfad zu, der weiter in das morastige Gelände führte, und Monk folgte ihm mit der Taschenlampe.
    Die Fußspuren waren nicht zu übersehen; offenbar hatten die Vermummten sich beeilt. Der Pfad war zertreten, als wäre eine Kompanie Soldaten darauf entlangmarschiert.
    Nach einer Viertelmeile hörte der Pfad abrupt auf. Hyacinth blieb stehen und deutete nach vorn.
    »Sehen Sie das?«
    »Wasser«, sagte Monk.
    »Richtig«, sagte Hyacinth. »Die Fußspuren führen direkt ins Wasser!«
    Monk schluckte. Anscheinend waren die Vermummten in ihrer überhasteten Flucht blindlings ins Wasser getappt und ertrunken. Schwermütig dachte Monk an seinen Partner Ham und an die hübsche June Knight, die wahrscheinlich mitsamt den Vermummten ein gräßliches Ende gefunden hatten.
    Hyacinth massierte sein stoppeliges Kinn und schob den Derbyhut aus der Stirn. Er blinzelte heftig, er schien nachzudenken.
    »Da war doch noch was ...«, sagte er langsam.
    »Was?« fragte Monk düster.
    »Ich hab Ihnen noch was erzählen wollen.«
    Hyacinth kramte in der Tasche seines Mantels herum, der ihm wie ein Sack um die mageren Schultern hing. Er fand, was er suchte, und hielt es Monk unter die Nase.
    »Ich hab vorhin Cotton getroffen, als ich weggerannt bin, um Sie zu suchen«, sagte er. »Er hat mir erzählt, das Gefängnis wäre explodiert. Er meint, von der Town Hall ist kaum noch ein Krümel übrig.«
    Monk erinnerte sich an den Feuerschein und den lauten Knall. Aber die Town Hall interessierte ihn nicht. Er war mit seinen Gedanken bei Ham und dem Mädchen.
    »Und wenn schon«, sagte er, »Ich war nicht drin ...«
    »Aber Ihr Freund, der Bronzekerl, war drin«, erklärte Hyacinth. »Cotton hat’s irgendwie herausgekriegt. Er meint ...«
    Monk brach in Tränen aus. Er zitterte und ließ die massigen Schultern hängen.
    »Doc ... Savage war im Gefängnis?« fragte er stockend.
    Hyacinth nickte. Erst jetzt achtete Monk auf den Gegenstand, den der kleine Mann ihm vor die Augen hielt.
    »Was ist das?« wollte er wissen.
    »Ein Brocken von einem Backstein«, teilte Hyacinth mit. »Mehr hat man von der Town Hall nicht mehr gefunden.«
     
     

10.
     
    Am nächsten Nachmittag dümpelte eine elegante weiße Jacht in einer Bucht in der Nähe des Forest River unweit von Salem. Es war heiß und windstill, und nur wenige Schiffe waren in Sicht. Das Deck der Jacht war verödet, aber in den Korridoren darunter ging es lebhaft zu. Stimmen schrien durcheinander, Stiefel polterten, irgendwo klirrten Ketten. Die Besitzer der Stimmen und der Stiefel versammelten sich vor der Tür einer Kabine, einer der Männer riß sie auf.
    »Hier, Slug«, sagte er. »Sie ist da drin.«
    Slug war ein geckenhaft gekleideter Mann mit hellen Augen und viel Kinn.
    »Habt ihr die Höllenkatze wenigstens gefesselt?«? fragte er.
    Der Mann, der die Tür aufgerissen hatte, lachte. In
    seinem Gesicht leuchteten zahlreiche Kratzspuren wie von ungewöhnlich spitzen Fingernägeln.
    »Natürlich«, sagte er. »Sie hat sich nicht schlecht gewehrt, aber ich hab eine Schwäche für Mädchen, die Feuer im Hintern haben.«
    »Willie wird sie besuchen wollen«, sagte Slug. »Ich möchte wetten, daß die Dame bei ihm singen wird wie ein Vogel!«
    Keiner der Männer sah wie ein Seemann aus. Sie redeten wie kleine Gauner, die dem Meer nie näher gekommen waren als auf einer Fähre nach Staten Island.
    Willie eilte den Niedergang herunter, und die anderen traten respektvoll zur Seite. Er hatte den falschen Schnurrbart wieder abgenommen und die blonde Perücke aufgesetzt; so hatte er nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem hinterlistigen Constable Milt. Jetzt massierte er seine zerschlagenen Knöchel.
    »Wir haben vier Männer gebraucht, um diesen Renny an die Koje zu fesseln«, brummte er, »und es sollte mich nicht wundern, wenn einigen von uns das Gebiß wackelt. Wo ist das Weibsstück?«
    »Da drin, Boß.« Slug deutete auf die offene Tür.
    Die Männer folgten Willie in die Kabine, die nicht weniger elegant war als das ganze Schiff. Die Wände waren mit Elfenbein und Rosenholz getäfelt, und das Mobiliar hatte offenbar

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