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DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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natürlich klüger, ihn nicht zu empfangen. Jede Entscheidung, die Doc traf, konnte falsch sein; deswegen wünschte er, sich durch das Votum der Majorität abzusichern.
    Die Männer waren dafür, mit Tottingham zu sprechen. Ihnen war die mögliche Gefahr nicht weniger klar als Doc selbst, aber die Monotonie der Reise zehrte an ihren Nerven. Sie waren dankbar für eine Abwechslung. Ein etwaiges Risiko nahmen sie in Kauf.
    »Schicken Sie Tottingham zu mir«, sagte Doc zu dem Kapitän. Zu seinen Männern sagte er: »Aber ich verbitte mir Vorwürfe, falls wir jetzt einen Fehler begehen!«
    Sie lachten. Sie waren ohnehin mit Vorwürfen äußerst zurückhaltend. Docs Persönlichkeit lud nicht dazu ein. Die wenigen Fehler, die ihm unterliefen, wurden im allgemeinen schweigend übergangen.
    Der Kapitän zog sich zurück. Zehn Minuten später kam Tottingham. Doc bat ihn ebenfalls herein und deutete auf einen Stuhl. Tottingham nickte gravitätisch, ließ sich auf das Möbel fallen und streckte die Beine aus.
    Er war in der Tat groß und breit – nicht ganz so groß und breit wie Doc –, er war auch muskulös, aber seine Muskeln waren offenkundig beim Polo antrainiert und weniger athletisch als die Docs. Er trug einen auffällig karierten Anzug und war unüberhörbar ein Engländer. Sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten hatte auf seine Sprache nicht abgefärbt.
    »Wirklich, Savage, das hätte ich nicht geahnt«, sagte er jovial. »Ich hab Sie in der ganzen Welt gesucht, aber ich hätte mir nicht träumen lassen, daß wir auf demselben Schiff sitzen!«
    Er steckte sich eine Zigarette mit Goldmundstück an. Doc reichte ihm einen Aschenbecher. Ham besichtigte neidisch den auffälligen Anzug. Ham war Experte für Herrenkleidung, und wenn der Anzug des Engländers auch ein wenig zu grell für Hams Geschmack war, so stammte er doch offenkundig von einem erstklassigen Schneider.
    »Was haben Sie für ein Problem?« fragte Doc.
    »Es ist sehr ungewöhnlich«, sagte Tottingham.
    »Erzählen Sie«, sagte Doc.
    »Vielleicht halten Sie mich für übergeschnappt«, sagte Tottingham, »aber ich hab Schwierigkeiten mit einem Vogel.«
    »Mit einem Vogel?!« Monk schluckte.
    »Ein verdammter Vogel!« bekräftigte Tottingham. »Ein Vogel, der so selten ist, daß die Naturwissenschaft anscheinend nichts von ihm weiß. Er ist so groß wie – wie – ein kleines Schaf. Er hat übrigens auch eine Farbe wie ein Schaf, aber er benimmt sich nicht wie ein Schaf, ganz und gar nicht, Gentlemen. Bei Gott, der Vogel ist miserabel und abscheulich, das dürfen Sie mir glauben.«
    Monk und Ham sahen einander an, dann blickten sie zu Doc und zu Hobo Jones und wieder zu Tottingham.
    »Da haben wir ihn also wieder«, sagte Ham. »Dieser verfluchte Vogel!«
     
    Minutenlang blieb es in der Kabine totenstill, nur das Dröhnen der Maschinen und das Rauschen des Meeres waren zu hören. Tottingham schien’ sich über Hams Bemerkung nicht zu wundern.
    »Hat – hat dieser Vogel Sie verfolgt?« fragte Monk behutsam.
    »Aber ja!« Tottingham nickte energisch. »So könnte man es ausdrücken. Er hat mich verfolgt.«
    »Erzählen Sie«, sagte Doc.
    »Ich bin dem Vogel dreimal begegnet.« Tottingham schauderte, er bekam eine Gänsehaut. »Ich bin zu Tode erschrocken. Zweimal war er plötzlich an Deck und hat sich auffällig für mich interessiert, und einmal waren wir beide unter Deck. Es war – ein wenig alarmierend, wenn ich so sagen darf.«
    »Sind Sie fortgerannt?« forschte Monk neugierig.
    Tottingham zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, so was ist keine Frage des Muts«, meinte er widerstrebend. »Sie sollten dieses Tier sehen, dann würden Sie mich verstehen.«
    Doc mischte sich wieder ein. »Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Ich reise nach Thailand«, sagte Tottingham lahm. »Und?«
    »Haben Sie je etwas über den Tod durch den brennenden Falken gehört?«
    »Nein.« Doc schüttelte den Kopf. »Noch nie.«
    »Sie enttäuschen mich.« Tottingham musterte ihn stirnrunzelnd. »Man hatte mir in den Vereinigten Staaten eingeredet, Doc Savage weiß alles und kann alles ...«
    »Beinahe«, sagte Monk. Er feixte. »Die Leute übertreiben gern ein bißchen.«
    »Es ist eine Legende oder auch ein Gerücht«, erklärte Tottingham, »und im inneren Thailand weit verbreitet. Offenbar ist diese Geschichte nicht über die Landesgrenzen gedrungen, dann können Sie natürlich nichts davon wissen. Aber das Gerücht oder auch die Legende hat handfeste Formen

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